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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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LipidomicNet: Ein neues EU-Projekt kommt in Schwung

Die Arbeit an einem neuen Projekt mit dem Titel LipidomicNet (Lipid droplets as dynamic organelles of fat deposition and release: translational research towards human disease) konnte mithilfe von EU-Finanzmitteln Schwung aufnehmen. Das Projekt wurde im Mai dieses Jahres innerh...

Die Arbeit an einem neuen Projekt mit dem Titel LipidomicNet (Lipid droplets as dynamic organelles of fat deposition and release: translational research towards human disease) konnte mithilfe von EU-Finanzmitteln Schwung aufnehmen. Das Projekt wurde im Mai dieses Jahres innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (RP7) bewilligt. An ihm nehmen 21 europäische Forschungsteams und 5 KMU (kleine und mittlere Unternehmen) teil. Sein Ziel besteht darin, die Erforschung der strukturellen und funktionellen Rolle von Fetten (Lipiden) für die menschliche Gesundheit und bei Krankheiten zu fördern und die besten jungen Forscher auf diesem schnell voranschreitenden Forschungsgebiet zu gewinnen. Lipide stellen die Grundbausteine von Biomembranen dar, in denen der größte Teil der zellulären Funktionen stattfindet. In einer einzigen Zelle gibt es Tausende Arten von Lipiden. Das bekannteste davon ist Cholesterin. Lipide spielen eine wichtige Rolle in vielen weit verbreiteten Krankheiten, u.a. auch bei Herzkrankheiten, durch Übergewicht verursachtem Typ-2-Diabetes, Schlaganfall und Krebs. Außerdem sind sie an Autoimmunkrankheiten beteiligt. Jüngste Entwicklungen in der Lipid-Massenspektronomie und fortgeschrittene Instrumente für die Proteom- und Transkriptomanalyse sowie neue Bildgebungsverfahren ermöglichen das Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Lipiden, Genen und Proteinen sowie ihrer Funktion im gesunden und kranken Organismus. Die Lipidomik beschreibt und analysiert die vollständige Ergänzung der Lipide im menschlichen Körper und verknüpft die Daten mit den Kenntnissen über ihre Proteinziele und entsprechenden Gene. Die an LipidomicNet beteiligten Forschergruppen untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Lipiden und Proteinen sowie die Dynamik der Ablagerung und der Freisetzung von Fetten in den Zellen. In bestimmten Zellen dient diese Dynamik als Zeichen für Stoffwechsel-Überlastungserkrankungen, die in Europa das Gesundheitswesen stark belasten. Europa steht auf dem Gebiet der Biochemie und der Analyse von Lipiden sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der Industrie an vorderster Position. An der europäischen Lipidomik-Initiative nehmen führende Köpfe auf dem Gebiet der Lipidomik aus Grundlagen- und medizinischer Forschung sowie Industrie teil, um der Lipidomik-Forschung eine strukturierte Form zu geben. Eines der Ziele der Initiative bestand darin, sicherzustellen, dass neue Technologien auf klinischer Ebene für die Bewertung, Behandlung und Vorbeugung von Membran-Lipid-Störungen eingesetzt werden. LipidomicNet setzt auf eine öffentlich-private Partnerschaft, um die Umsetzung neuer Erkenntnisse und Innovationen in neue Technologien und Produkte zu erleichtern, die dann dem Gesundheitssystem zugutekommen. Ein zentrales Merkmal des LipidomicNet-Projekts ist seine weltweite Datenbank, die LipidomicNet-Wiki. "Wiki" bezeichnet eine Website, auf der die Besucher Inhalte hinzufügen und bearbeiten können. Die LipidomicNet-Wiki umfasst bereits existierende Lipidomik-Datenbanken: die europäische Lipidomics Expertise Platform (Teil des ELife-Projekts) und Danubian Biobank, die japanische Lipidbank und die amerikanische LIPID MAPS-Initiative. Die Website sammelt und bündelt Informationen zur Lipidomik und ihre Benutzer können diese ganz einfach hinzufügen und bearbeiten (dieser Vorgang wird jedoch sorgfältig überwacht). Sie dient als Plattform für Forscher bei der Standardisierung der Nomenklatur und zur gemeinsamen Nutzung von Erkenntnissen und Instrumenten. Die Europäische Wissenschaftsstiftung (EWS) forderte kürzlich eine Forcierung der Wissenschaft auf dem Gebiet der Lipidomik und drängte daher auf die Entwicklung "engagierter, koordinierter und interdisziplinärer Forschungsanstrengungen in ganz Europa, damit Funktion und Rolle der Lipide im gesunden und kranken Organismus erkannt werden können". Ebenso forderte sie die Integration der europäischen Lipid-Datenbanken sowie die Erleichterung der "Kommunikation mit anderen Datenbanken weltweit". Das Konsortium stellt sich der Aufgabe, alle Daten auf diesem Gebiet zusammenzuführen und sie mit der Krankheitspathologie in einer Datenbank zu konsolidieren. Das Projekt hat jetzt hoffentlich an Fahrt aufgenommen, sodass wir deutliche Fortschritte bei der Diagnose, Überwachung und möglicherweise auch bei der Behandlung vieler Krankheiten und Störungen sehen werden.

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