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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie findet eine Lösung für die Toxizität von Räudebad

Eine am University College Dublin Studie verfasste Studie hat herausgefunden, dass Räudebäder, die für Fische und Bienen toxisch wirken, bakteriell abbaubar sind. Diese Erkenntnisse könnten zu wichtigen Verbesserungen bei der Entsorgung von Räudebadresten führen, die Wassersys...

Eine am University College Dublin Studie verfasste Studie hat herausgefunden, dass Räudebäder, die für Fische und Bienen toxisch wirken, bakteriell abbaubar sind. Diese Erkenntnisse könnten zu wichtigen Verbesserungen bei der Entsorgung von Räudebadresten führen, die Wassersystemen in der Nähe von Schafsfarmen sicherlich zugutekommen werden. Räudebäder werden von Schäfern eingesetzt, um Schafe vor Insekten- und Pilzbefall wie zum Beispiel Milben, Schmeißfliegen, Zecken, Lausfliegen und Läusen zu schützen. Diese Desinfektionsbäder helfen bei der Parasitenkontrolle und verhindern Leiden und einen schlechten Gesundheitszustand bei Schafen. Gemeinhin verwendete Bäder werden als Puder gehandelt und aus Pyrethrinen, synthetischen Verbindungen, die ursprünglich aus ostafrikanischen Chrysanthemenarten gewonnen wurden, hergestellt. Pyrethrine wirken bei Insekten hoch giftig und bei Fischen sogar äußerst toxisch. In Kombination mit Piperonyl butoxid lähmen und töten sie sowohl gefährliche als auch nützliche Insekten wie Bienen und Libellen, was auch Bestäubungsprobleme nach sich ziehen kann. Laut Dr. Mairin Cannon, Koordinatorin der Studie, kann bereits eine winzige Menge Pyrethrin "alle Fische in einem ganzen Fluss auslöschen". Die Gefahren durch Pyrethrine ähneln denen vieler Grundwasserschadstoffe: sobald sie von kleineren Organismen aufgenommen wurden, wandern sie in der Nahrungsmittelkette nach oben und verstärken dabei ihr toxisches Potenzial. Pyrethrine sind sehr beliebt, weil sie gefährliche Parasiten wirksam abtöten, sich aber leicht auflösen, sobald sie ein bis zwei Tage Luft und Sonne ausgesetzt sind. Dadurch sind sie für Menschen, andere Säugetiere und Vögel relativ ungiftig, weshalb sie auch in vielen Haushalts- und Gartenprodukten eingesetzt werden (Mückensprays, Läuseshampoos, Ameisenpulver, Fliegensprays, usw.). Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass der Kontakt mit Pyrethrinen auch ein Krebsrisiko für Menschen bergen kann, vor allem bei länger anhaltendem Kontakt mit behandelten Innenflächen und Insektizidnebeln. Schafe werden normalerweise zweimal im Jahr behandelt. Nach dem Bad stehen sie ungefähr zehn Minuten zum Abtropfen, bevor sie auf die Felder zurückgebracht werden. Selbst wenn die Bauern gute landwirtschaftliche Praktiken befolgen, kann das Mittel wieder in das Wasser gelangen. Beispielsweise kann durch heftige Regenfälle das Räudebad auf dem Feld in Wasserläufe ausgeschwemmt werden, manchmal werden Schafe auch durch Furten getrieben. Wenn Pyrethrine ins Grundwasser gelangen, sind sie nicht mehr der Luft und der Sonne ausgesetzt und können sich somit auch nicht mehr so leicht zersetzen. Bereits seit einiger Zeit wird nach einer sicheren und leicht anwendbaren Lösung für dieses Problem gesucht. Die neuesten Erkenntnisse haben große Folgen für die Landwirtschaft und die Grundwasserqualität. Die Forscher haben acht verschiedene Bakterien identifiziert, die in durch Räudebäder verseuchten Böden vorkommen, und die in höheren Konzentrationen die Pyrethroidverbindungen aufspalten können. Die Studie untersuchte 30 verschiedene Bakterien, die in durch Räudebad verseuchtem Boden und in Desinfektionswannen gesammelt wurden. Sie wurden getestet, ob sie Pyrethroide abbauen können, bevor das Räudebad verdünnt wurde. 57% der Verbindung wurde von einer einzigen Bakterie abgebaut, einem Ergebnis, das Dr. Cannon als beispiellos bezeichnet. Das Bakterium könnte wahrscheinlich dem Räudebad zugesetzt werden, bevor das Abwasser abgelassen wird, wodurch das Verschmutzungspotenzial des Abwassers erheblich reduziert werden würde. Dr. Cannon erläuterte: "Dies könnte eine Sturzflut schädlicher Auswirkungen auf Fische, Bienen, wirbellose Wassertiere und letztendlich auch auf den Menschen verhindern." Die Studie wurde heute auf dem Herbsttreffen der Society for General Microbiology am Trinity College in Dublin, Irland, vorgestellt.

Länder

Irland

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