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Einweihung des Large Hadron Collider

Der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potocnik war einer der Würdenträger, der am 21. Oktober an der offiziellen Einweihung des Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf, Schweiz, teilnahm. Auch der französische Premierminister François Fillon, der...

Der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potocnik war einer der Würdenträger, der am 21. Oktober an der offiziellen Einweihung des Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf, Schweiz, teilnahm. Auch der französische Premierminister François Fillon, der Schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin sowie viele Wissenschaftsminister waren dort. "Europa kann sehr stolz darauf sein, dass durch die Zusammenarbeit europäischer Wissenschaftler die Errichtung eines der weltweit fortschrittlichsten Physikexperimente ermöglicht worden ist", erklärte Potocnik. "Hiermit wird in idealer Weise veranschaulicht, was die Europäische Kommission im Bereich der Forschungspolitik aktiv unterstützt: die Förderung der wissenschaftlichen Spitzenleistung in Europa und die Verbesserung der Forschungskooperation der Mitgliedstaaten untereinander und zwischen der EU und der ganzen Welt. Wenn die EU wissenschaftliche Größen zusammenbringt, wird sie die Elite der Wissenschaft anführen können." Die EU unterstützt den LHC schon seit Langem in beträchtlichem Umfang, indem sie ihm über die Budgets für Infrastrukturen und Forschungsmobilität des Sechsten und des Siebten Rahmenprogramms (RP6 und RP7) Fördermittel zuteilt. Der LHC, der sich in einem kreisförmigen Tunnel mit einer Länge von 27 Kilometern an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz befindet, ist der weltweit größte Teilchenbeschleuniger mit der höchsten Energieleistung. An seinem Bau waren 10.000 Wissenschaftler und Ingenieure aus über 100 Ländern beteiligt. Mit dem LHC sollen Physiker die elementaren Bestandteile von Materie untersuchen und grundsätzliche Fragen der Wissenschaft beantworten können. "Der LHC ist das größte und technisch am weitesten entwickelte wissenschaftliche Instrument, das jemals gebaut worden ist. Auf dem Weg zum Ziel gab es viele Hindernisse, die nach und nach alle bewältigt werden konnten", erzählt LHC-Projektleiter Lyndon Evans. "Jetzt freuen wir uns auf den Start des Versuchsprogramms. Das Abenteuer der Bauphase des LHC neigt sich dem Ende zu. Dann beginnt ein neues Abenteuer: das der Entdeckungen." Die Einweihungsveranstaltung wurde laut Robert Aymar, Generaldirektor der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN), teilweise auch dazu genutzt, allen Mitgliedstaaten dafür zu danken, dass sie den Bau des LHC ermöglicht haben. "Heute ist es an der Zeit, dass CERN seinen Mitgliedstaaten für ihre fortdauernde Unterstützung im Bereich der Grundlagenforschung und auch für den soliden Rahmen dankt, über den Wissenschaft in dieser Weise möglich wird", erklärte er. "Es ist es auch an der Zeit für CERN und die weltweite Gemeinschaft der Teilchenphysik stolz zu sein auf den Erfolg, den Traum dieser einzigartigen Einrichtung wahr gemacht zu haben. Dies war mit zwanzig Jahren sorgfältiger Planung, Prototypenentwicklung und Bauausführung verbunden und endete am 10. September dieses Jahres mit der erfolgreichen Umrundung der ersten Protonen vor einem weltweiten Publikum." Aufgrund einer undichten Stelle in einem der Sektoren, aus der große Mengen Helium ausgetreten waren, wurde der LHC im September abgeschaltet. Die undichte Stelle wurde durch einen fehlerhaften elektrischen Anschluss verursacht, über den zwei Magneten des Beschleunigers miteinander verbunden sind. Da entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden, bestand zu keiner Zeit irgendeine Gefahr für die Mitarbeiter. Der Neustart des LHC ist für das Frühjahr 2009 im Anschluss an die Untersuchungen geplant.

Länder

Schweiz

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