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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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ROLLED: Flexible Lichtquellen werden Wirklichkeit

Im Rahmen des EU-finanzierten ROLLED-Projekts konnte eine flexible OLED-Lichtquelle (organische Leuchtdiode) erfolgreich entwickelt werden, die zum Beispiel Verpackungen attraktiver gestalten soll, wobei auch andere Anwendungsgebiete denkbar sind. Der Einsatz des Rolle-zu-Roll...

Im Rahmen des EU-finanzierten ROLLED-Projekts konnte eine flexible OLED-Lichtquelle (organische Leuchtdiode) erfolgreich entwickelt werden, die zum Beispiel Verpackungen attraktiver gestalten soll, wobei auch andere Anwendungsgebiete denkbar sind. Der Einsatz des Rolle-zu-Rolle-Druckverfahrens ermöglicht die Herstellung des flexiblen OLED-Elements in großen Stückzahlen, teilten die Projektpartner mit. ROLLED wurde mit 2,25 Millionen EUR unter dem Themenbereich "Technologien für die Informationsgesellschaft" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU finanziert. Koordiniert vom VTT Technical Research Centre in Finnland bestand die Aufgabe des ROLLED-Projekts in der Entwicklung einer kostengünstigeren, für die Massenfertigung geeigneten Rolle-zu-Rolle-Technologie für die Herstellung der flexiblen organischen Leuchtdioden (OLED) mit Bildelementen beliebiger Größe und Form, so die Forscher. Die Projektpartner erklärten, dass dieses neueste Verfahren, verglichen mit dem herkömmlichen Herstellungsverfahren, viel wirtschaftlicher sei. Begründet sei dies darin, dass die Einkaufskosten für die Ausrüstung zur Herstellung der organischen Leuchtdioden geringer sind, während die Produktionsgeschwindigkeit höher als beim konventionellen Verfahren ist. Jedes OLED-Element kostet in der Herstellung nur wenige Cent. Die Forscher bewerten zurzeit andere Anwendungsmöglichkeiten, um den Preis noch weiter zu senken. Mithilfe des Einsatzes der Elemente bei einer Reihe von Waren und an verschiedenen Orten wie zum Beispiel in Supermarktregalen und auf Postern können die Produkte für die Konsumenten attraktiver gestaltet werden, erklärten die Forscher. Zusätzliche Vorteile bestehen darin, dass die Elemente Produktfälschungen verhindern und mit Sensoren verbunden werden können, die zur Überwachung der Frische verpackter Lebensmittel geeignet sind. Die neuartigen Lichtquellen ähneln Leuchtdioden. OLED-Elemente verbrauchen jedoch wenig Energie und da sie aus organischen Materialien bestehen, können sie mithilfe von Druckverfahren auf großen flexiblen Flächen hergestellt werden. Diese Art der Herstellung begründet ihre besondere Eignung für Verpackungen. Das Element ist von einer Feuchtigkeitssperr-Folie umhüllt und hat eine Dicke von 200-250 Mikrometern, was 3 bis 4 Blatt Papier entspricht, teilte das Team mit. Projektpartner waren das Centre for Electronics and Microtechnology in der Schweiz, das Leibniz-Institut für Neue Materialien in Deutschland, PolyIC (ein auf gedruckte Elektronik spezialisiertes deutsches Unternehmen) und UPM (ein finnisches Forstwirtschaftsunternehmen). Die schweizerische Gruppe zeichnete für die verschiedenen Drucktechnologien verantwortlich, das Leibniz-Institut konzentrierte sich auf die Herstellung von Anodentinten und -sperren. Neben der Entwicklung des Druckprozesses erfand man am finnischen Technical Research Centre eine Low-work-Katodentinte, welche die Leistungsfähigkeit der Komponenten durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Herabsetzung der Energiezufuhrspannung verbessert. Die Elemente können bei allen elektronischen Bauteilen zum Einsatz kommen, die druckbar sind, beispielsweise bei Solarzellen und Transistoren. Die Forscher erprobten das Herstellungsverfahren in zwei Vorführtests. Das erste Beispiel bestand aus einem zweifarbigen OLED-Element auf einer Produktverpackung. Ein grünes Häkchen kennzeichnet eine verschlossene Verpackung. Wird die Verpackung geöffnet, brennt eine Sicherung durch und aus dem Häkchen wird ein rotes Kreuz. Das zweite Beispiel zeigte, dass ein NFC-fähiges Mobiltelefon (Near Field Communication) das OLED-Element mit Strom versorgen kann. Die Forscher verwendeten eine Visitenkarte mit aufgedruckter EU-Fahne, deren mit den Elementen ausgerüstete Sterne aufleuchteten, wenn ein NFC-Telefon in die Nähe der Karte gehalten wurde. Wie Arto Maaninen, Technology Manager des VTT, einschätzt, werden die ersten OLED-Elemente innerhalb von zwei Jahren auf den Markt kommen.

Länder

Deutschland, Finnland

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