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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Untersuchung wirft neues Licht auf aggressiven Krebs bei Kindern

EU-finanzierte Forschungen haben einige der komplexen Molekularmechanismen enthüllt, die dem Wachstum von Neuroblastomen, einer bei sehr jungen Kindern auftretenden Krebsart, antreiben. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Ergebnisse, die in der Zeitschrift Cancer Cell veröff...

EU-finanzierte Forschungen haben einige der komplexen Molekularmechanismen enthüllt, die dem Wachstum von Neuroblastomen, einer bei sehr jungen Kindern auftretenden Krebsart, antreiben. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Ergebnisse, die in der Zeitschrift Cancer Cell veröffentlicht wurden, zur Entwicklung neuer Therapien für die Behandlung dieser aggressiven und unberechenbaren Krankheit führen. Die EU-Unterstützung ist Teil des Projekts IMPACT (Identifizierung neuer Angriffspunkte in der Krebstherapie), das unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert wird. Neuroblastom-Krebs tritt im Nervensystem und hauptsächlich bei Kindern unter fünf Jahren auf. Während der normalen Entwicklung hören die Zellen der Neuralleiste mit der Teilung auf und werden in verschiedene Arten von voll entwickelten Nervenzellen umgewandelt. Beim Neuroblastom ist dies jedoch nicht der Fall; die Zellen teilen sich weiter und bilden einen Tumor aus. Der Tumor entsteht üblicherweise im Unterleib, zumeist in den Nebennieren oder im Nervengewebe im hinteren Teil des Unterleibs. Über das Blut- und Lymphsystem kann der Krebs jedoch in andere Teile des Körpers streuen. Die Symptome variieren je nach erkranktem Körperteil bzw. je nachdem, ob der Krebs auf andere Körperteile übergegriffen hat. Da die Symptome im frühen Stadium der Krankheit oft sehr unspezifisch sind (z.B. Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit), ist ein Neuroblastom oft schwer zu diagnostizieren. Vorangegangene Untersuchungen zeigten, dass ein mit MYCN bezeichnetes Gen häufig mit der Resistenz gegen Behandlungen und der schlechten Prognose in Verbindung steht. MYCN unterbricht die Steuerung der Zellteilung und -differenzierung. Die Forscher analysierten 194 weitere Gene, die entweder von der hochgradigen Aktivität des MYCN abhängig sind oder ein direktes Ziel für Gene der Myc-Familie darstellen. Sie entdeckten, dass das so genannte AURKA-Gen für das Wachstum MYCN-verstärkter Tumore benötigt wird, es aber nicht von Zellen benötigt wird, die kein verstärktes MYCN aufweisen. AURKA ist ein wohl bekanntes Krebsgen, dass bereits dem Wachstum anderer Tumore im Menschen zugeordnet wurde. Das AURKA-Gen kodiert ein mit Aurora A bezeichnetes Enzym, dass sich an N-Myc bindet und dies stabilisiert. Die Forscher nehmen an, dass dies im Umkehrschluss durch Eingriff in die Reifung der sich entwickelnden Nervenzellen zur Ausbildung eines Neuroblastoms führt. Die Forscher fanden auch heraus, dass die Fähigkeit der Aurora As, die N-Myc zu stabilisieren, nicht mit seinen enzymatischen Eigenschaften in Verbindung steht. Daher können mögliche Medikamente, die für die Blockade seiner enzymatischen Eigenschaften entwickelt wurden, diese Interaktion mit N-Myc nicht verhindern. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Stabilisierung von N-Myc eine kritische onkogene Funktion von Aurora A bei Neuroblastomen in der Kindheit ist. Die Herausforderung besteht nun darin, Wege zu finden, diese Funktion zu stören, um so neue Herangehensweisen für die Therapie dieser Tumore zu finden", erläutert Dr. Martin Eilers von der Universität Würzburg, Deutschland. "Die Ergebnisse lassen außerdem annehmen, dass die aktuelle Einschätzung, warum Aurora A onkogen ist, möglicherweise neu bewertet werden müssen."

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