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Market uptake of small modular renewable district heating and cooling grids for communities

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Südosteuropäische Gemeinden investieren in kleine, mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärme- und Fernkältesysteme

Etwa die Hälfte des Endenergieverbrauchs der EU geht auf den Bedarf der Europäer an Heizung und Kühlung zurück. Eine EU-Initiative hat in Südosteuropa die Umsetzung kleiner modularer, mit erneuerbarer Energie arbeitender Fernwärme- und Fernkältenetze unterstützt.

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Solche Netze haben etliche Vorteile. So tragen sie etwa über lokale Liefer- und Wertschöpfungsketten für Biomasse zur regionalen Wirtschaft bei und sie mindern die Umweltauswirkungen. Für die angeschlossenen Haushalte verbessert sich der Komfort ganz einfach durch den Einsatz eines Wärmetauschers. Erfahrungen mit kleinen modularen, mit erneuerbaren Energien betriebenen Fernwärme- und Fernkältesystemen und Wissen über dieses Thema können unter anderem Dänemark, Deutschland und Österreich beisteuern. In Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, der Republik Nordmazedonien und Serbien geht es deutlich langsamer voran. „CoolHeating unterstützte durch den Transfer von Know-how und bestmöglichen Verfahren aus Österreich, Dänemark und Deutschland die Marktakzeptanz kleiner modularer, mit erneuerbaren Energien betriebener Fernwärme- und Fernkältesysteme in diesen Ländern“, bekräftigt Dominik Rutz, Koordinator des EU-finanzierten Projekts CoolHeating. Unterstützung und Förderung von Heiz- und Kühlkonzepten auf Basis erneuerbarer Energien Die Projektpartner entwickelten sieben technische Konzepte für kleine modulare Fernwärme- und Fernkältenetze mit einem geschätzten Jahresverbrauch von insgesamt 202 GWh/a. Im Sommer 2018 ging die erste Phase des Konzepts in Sabac, Serbien, an den Start. Sie unterzeichneten außerdem eine Verpflichtungserklärung für die zweite Phase. Rutz zufolge berichten lokale Politiker und potenzielle Investoren über den Aufbau von Netzen in Karposh (Republik Nordmazedonien) und Visoko (Bosnien und Herzegowina) in den nächsten drei Jahren. Die Planung der Netze in Ljutomer (Slowenien) und Ozalj (Kroatien) erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren. In einer Zusammenstellung von 18 kleinen modularen, mit erneuerbaren Energien betriebenen, bestmöglichen Praxisbeispielen für Fernwärme- und Fernkältesysteme wurden technische, wirtschaftliche und organisatorische Parameter präsentiert. Dänemark, Deutschland und Österreich waren Gastgeber von drei Studienreisen, an denen ca. 80 Personen teilnahmen, darunter Bürgermeister, Vertreter von Stadträten und der zuständigen Behörden der Zielgemeinden. Das CoolHeating-Team untersuchte und beschrieb die nicht-technischen Rahmenbedingungen für die Einrichtung kleiner, mit erneuerbarer Energie betriebener Fernwärme- und Fernkältenetze in Dänemark, Deutschland und Österreich sowie in den ausgewählten Gemeinden. Es lieferte außerdem informative Beiträge über Fernwärme für die nationale Politik. Wissenstransfer und Aufbau von Kapazitäten CoolHeating stellte Leitlinien zur Unterstützung verschiedener Akteure und Zielgruppen mit geringem Problembewusstsein und begrenztem Erkenntnisstand in Hinsicht auf den Aufbau von Fernwärme- und Fernkältesystemen bereit. Ein benutzerfreundliches Handbuch in den Landessprachen über kleine modulare, mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärme- und Fernkältenetze liefert den notwendigen Hintergrund für Interessengruppen. Potenzielle Investoren erhielten Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen und Finanzierungsregelungen für diese Netze. Ein neues Instrument half bei der Berechnung der finanziellen Seite kleiner modularer Fernwärme- und Fernkälteprojekte. Etwa 380 Personen nahmen an Schulungen zum Thema Fernwärme und Fernkälte teil. Insgesamt wurden 242 Investoren, Vertreter des Finanzsektors, Projektentwickler und Repräsentanten weiterer Interessengruppen geschult, um die Einführung verbesserter Geschäftsmodelle und innovativer Finanzierungsregelungen zur Mobilisierung von Investitionen in kleine modulare, mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärme- und Fernkältesysteme auf den Weg zu bringen. Mit Hilfe von Umfragen wurde der öffentliche Bekanntheitsgrad von Fernwärme- und Fernkältenetzen sowie Wärmeverbrauchsmustern erkundet, und in Informationskampagnen wurden den Bürgerinnen und Bürgern Fakten über CoolHeating mitgeteilt. Bei Treffen mit nationalen Regulierungsstellen, Versorgungsunternehmen aus dem Heizungs- und Kühlungssektor, Behörden und Politikern war die Umsetzung von kleinen Fernwärme- und Fernkältenetzen Gegenstand von Gesprächen. „Angefangen bei Regierungsbeamten bis hin zu Verbrauchern und Unternehmen konnte CoolHeating das Interesse der Gemeinden vor Ort am Aufbau von mit erneuerbaren Energien betriebenen Fernwärme- und Fernkältesystemen wecken“, so Rutz abschließend. „Bis jetzt war das Image großer Fernwärmenetze eher schlecht und viele Menschen waren sehr skeptisch.“ Aufgrund der nun erhöhten öffentlichen Akzeptanz werden mindestens 3 550 Haushalte (10 650 Einwohner) direkt von dem Vorhaben profitieren. Die Initiativen zu solchen Netzen werden nach ihrer vollständigen Umsetzung auf dem gesamten Balkan als Leuchtturmprojekte dastehen.

Schlüsselbegriffe

CoolHeating, Fernwärme und Fernkälte, Fernwärme- und Fernkältenetz, Fernwärme- und Fernkältesysteme, Heizung und Kühlung, kleine modulare Fernwärme- und Fernkältenetze, kleine, mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärme- und Fernkältenetze

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