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Potocnik fordert Autoindustrie zu Lösungen für den Nahverkehr "innerhalb des nächsten Jahres" auf

Der Europäische Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik sprach eine Herausforderung an die europäische Automobilindustrie aus, und rief sie dazu auf, bis Mitte nächsten Jahres eine umsetzbare Vision für die nächste Generation des Straßenverkehrs in europäischen...

Der Europäische Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik sprach eine Herausforderung an die europäische Automobilindustrie aus, und rief sie dazu auf, bis Mitte nächsten Jahres eine umsetzbare Vision für die nächste Generation des Straßenverkehrs in europäischen Großstädten zu entwickeln. Der Kommissar sprach am 26. Januar 2009 auf der ERTRAC-Konferenz (European Road Transport Research Advisory Council) in Brüssel. Die Automobilindustrie gerät an einer Vielzahl von Fronten unter Druck. Aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Krise kaufen weniger Leute Autos und Automobilhersteller bauen weltweit Arbeitskräfte ab. Gleichzeitig hat sich die Industrie das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2012 den CO2-Ausstoß bei Neuwagen auf 130 g CO2/km zu senken (1995 lag das durchschnittliche Emissionsniveau bei 186g CO2 pro km). Wie der Kommissar betonte, ist ein Teil des europäischen Konjunkturprogramms so konzipiert, dass diese beiden Fragen gleichzeitig angegangen werden. Die Initiative zu "sauberen Autos" soll Durchbrüche im Einsatz erneuerbarer und umweltfreundlicher Energiequellen im Straßenverkehr finanzieren. Die Initiative wird von der EU, der Europäischen Investitionsbank, der Industrie sowie den Mitgliedstaaten mit insgesamt 5 Milliarden Euro finanziert. "Selbst wenn wir keine Wirtschaftskrise hätten, gibt es aus ökologischer und energetischer Sicht keine Zeit bei der Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen zu verlieren, um den zukünftigen Energiebedarf zu sichern und unsere Umwelt sowie unser Klima zu schützen", merkte der Kommissar an. Angesichts der durch die Krise hervorgebrachten Dringlichkeit äußerte der Kommissar seine Ungeduld über das Ausbleiben von Fortschritten bei wirklich innovativen Transportlösungen auf Europas Straßen. "Sie als Europäische Technologieplattform sind in der außergewöhnlichen und einzigartigen Lage, alle erforderlichen Interessengruppen zusammenführen zu können, um unsere Verkehrssysteme an heutige Herausforderungen im Energiebereich anzupassen", stellte Potocnik fest. "Mir kommt es so vor, als ob wir schon sehr lange über diese Dinge reden. Ich denke, wir werden alle langsam ungeduldig und wollen, dass Visionen endlich Wirklichkeit werden." Der Kommissar lobte die Teilnehmer für ihre strategische Forschungsagenda und die neu veröffentlichte Erklärung zur Umstellung des Nahverkehrs auf elektrischen Betrieb. Er forderte ERTRAC (den beratenden Ausschuss für die europäische Forschung im Bereich Straßenverkehr) energisch dazu auf, die Umsetzung dieser Dokumente weiterzuverfolgen und mehr für die Einbeziehung der kleinen und mittleren Unternehmen und der Verbraucher zu tun. "Sie müssen diesen zusätzlichen Weg gehen, sie müssen die erreichbaren Möglichkeiten über Europas Grenzen hinaus erforschen und Ihre Arbeit internationalisieren", sagte er den Teilnehmern. Kommissar Potocnik schloss seine Rede, indem er die Automobilindustrie energisch herausforderte: "Können Sie innerhalb des nächsten Jahres umsetzbare Lösungen für die Umstellung des Verkehrs in Europas Großstädten auf Elektrobetrieb vorlegen?" fragte er, wobei er vorschlug, die Lösungen auf der nächsten Konferenz der Transport Research Arena (TRA) vorzustellen, die im Juni 2010 in Brüssel stattfinden soll. "Diese für alle Interessengruppen der Verkehrsforschung konzipierte Veranstaltung, die den Weg hin zu einem höheren Niveau des sauberen, intelligenten und sicheren Verkehrs in Europa ebnen soll, wäre der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort für ERTRAC, uns zu zeigen, wie die nächste Generation des Straßenverkehrs in Europa aussehen wird", begründete der Kommissar. "So frage ich Sie: Nehmen Sie diese Herausforderung an?"

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