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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Gute Erzieher bieten Armut die Stirn und fördern Einbeziehung der Kinder

Kann die Verbesserung der Fähigkeiten und Qualifikationen der in Kinderkrippen und Kindergärten arbeitenden Erzieher das Leben der Kinder beeinflussen? Ein Team europäischer Forscher geht davon aus, dass genau dies der Fall ist. Sie sind überzeugt, dass diese Änderungen eine r...

Kann die Verbesserung der Fähigkeiten und Qualifikationen der in Kinderkrippen und Kindergärten arbeitenden Erzieher das Leben der Kinder beeinflussen? Ein Team europäischer Forscher geht davon aus, dass genau dies der Fall ist. Sie sind überzeugt, dass diese Änderungen eine riesige Rolle bei der Verbesserung der sozialen Eingliederung und der Verringerung der Armut spielen können. Eine auf zwei Jahre angelegte Studie mit dem Titel: "Working for inclusion: the role of the early years workforce in addressing poverty and promoting social inclusion" (Für die Einbeziehung arbeiten: die Rolle der Kindergärtner und Erzieher bei der Armutsbekämpfung und der Förderung der sozialen Einbeziehung) soll den Zusammenhang zwischen den Fähigkeiten und Qualifikationsniveaus der in der frühkindlichen Erziehung Beschäftigten und der sozialen Integration und Armut aufklären. Die Studienteilnehmer aus Dänemark, Frankreich, Italien, Norwegen, Polen, Portugal, Slowenien, Schweden, Ungarn, und dem Vereinigten Königreich werden einen Überblick über Entwicklungen in der gesamten EU geben. Die abschließenden Ergebnisse werden auf nationaler und auf EU-Ebene bei der Ausarbeitung politischer Maßnahmen eingesetzt. Manche der an diesem Forschungsprogramm teilnehmenden Länder sehen das ausdrückliche Ziel in der Reduzierung der Armut, bei anderen Nationen rangiert dieser Punkt nicht so weit oben auf der Tagesordnung. Dänemark setzt bereits seit über zehn Jahren ein System zur Bewertung pädagogischer Qualifikationen ein und die Daten zeigen, dass 3% der dänischen Beschäftigten Erzieher in Kinderkrippen und Kindergärten sind. Das wirkungsvolle dänische System sichert, dass die Pädagogen nicht nur darin ausgebildet sind, sich um die Bildung und die körperliche sowie geistige Entwicklung der Kinder zu kümmern, sondern dass sie auch in der Lage sind, mit Familien zusammenzuarbeiten, die Schwierigkeiten mit der Betreuung ihrer Kinder haben. Das europaweite Forschungsprogramm wird von Children in Scotland, einer Partnerbehörde des National Children's Bureau (NCB) im Vereinigten Königreich koordiniert. "Schon allein der Besuch einer Kindereinrichtung kann ein Ansprechen der Armut erleichtern und allen Kindern von unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Fähigkeiten helfen, sich als Teil ihrer Gemeinschaft zu fühlen", erläutert Dr. Bronwen Cohen, Leiterin von Children in Scotland. "Noch viel mehr kann jedoch erreicht werden, wenn die mit den Kindern arbeitenden Erzieher entsprechend ausgebildet und qualifiziert sind." Die Leiterin der Behörde unterstrich die Bedeutung des aktuellen Forschungsprogramms hinsichtlich seiner Zielrichtung auf die Kompetenzen und Qualifikation der Beschäftigten und seines Beitrags zu umfassenden Dienstleistungen sowie der Unterstützung, die es Familien und Gemeinden bietet. "Das Programm wird ein detailliertes Bild von Kinderbetreuungs-Dienstleistungen quer durch ganz Europa ergeben, das uns in die Lage versetzt, unsere Arbeit hier in Schottland mit anderen Ländern zu vergleichen", merkte sie an. Aktuelle Daten zeigen, dass von 5 Kindern (1 Million Kinder gibt es in Schottland) je 1 Kind in einem Haushalt lebt, dessen Einkommen 60% unterhalb des schottischen Durchschnitts liegt. NCB-Chef Paul Ennals, der gleichfalls den Vorsitz des Children's Workforce Network führt, bemerkte, dass der Austausch von Informationen und von bewährten Praktiken auf globaler Ebene von größter Bedeutung sei. "Dies ist eine wertvolle Gelegenheit für England, die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten der in den Kinderbetreuungseinrichtungen Beschäftigten zu bewerten und mit den Gegebenheiten in ganz Europa zu vergleichen, und die Informationen zur Unterstützung der Verbesserung der Lebenschancen kleiner Kinder zu nutzen und gegen Ungleichheiten vorzugehen", stellte er fest. Der Vertreter der Europäischen Kommission in Schottland, Neil Mitchison, kommentierte, dass Familien Unterstützung benötigen und bekommen sollten. "Ihnen sollte dabei geholfen werden, aus dem Teufelskreis der Armut und der sozialen Ausgrenzung herauszukommen", betonte er. "Dieses Projekt wird nützliche Daten für politische Entscheidungsträger auf nationaler und europäischer Ebene liefern." Die Leiterin der europäischen Netzwerkorganisation Eurochild betonte, dass auf dem Gebiet der Dienstleistungen rund um die frühkindliche Betreuung die Führung auf EU-Niveau von entscheidender Bedeutung sei. "Dieses wichtige Projekt wird besseres, EU-weit gesammeltes Material zum Nachweis bewährter Praktiken in der Organisation von Dienstleistungen sowie der Entwicklung und Weiterbildung der Beschäftigten bringen", merkte Jana Hainsworth an. "Wir erwarten mehr darüber zu erfahren, wie sich diese Dienstleistungen auf die Förderung der Eingliederung und die Bekämpfung der Armut auswirken können."

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