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Schutz der Technik auf der Erde vor Weltraumwettereinflüssen

Weltweit bemühen sich Forscher um den Schutz der Technik auf der Erde vor Beeinträchtigungen durch Weltraumwetter. Darum bemühen sich neuerdings auch Forscher von der Universität Leicester im Vereinigten Königreich durch Einsatz eines Doppelpulsradar-Betriebsmodus bei zwei Rad...

Weltweit bemühen sich Forscher um den Schutz der Technik auf der Erde vor Beeinträchtigungen durch Weltraumwetter. Darum bemühen sich neuerdings auch Forscher von der Universität Leicester im Vereinigten Königreich durch Einsatz eines Doppelpulsradar-Betriebsmodus bei zwei Radaren, die Teil des internationalen Radarnetzes zur Einschätzung der oberen Atmosphäre und Ionosphäre der Erde SuperDARN (Super Dual Auroral Radar Network) sind. SuperDARN setzt sich aus 11 Radaren in der nördlichen Hemisphäre und 7 Radaren in der südlichen Hemisphäre zusammen, die in den Hochfrequenzbändern (HF-Bändern) zwischen 8 und 22 Megahertz (MHz) betrieben werden. Mithilfe der Radare können Weltraumwetterereignisse beobachtet werden, die Technik auf der Erde beschädigen könnten. "Intensive Weltraumwetterereignisse werden durch die explosionsartige Freisetzung von Energie aus den Magnetfeldern der Sonne ausgelöst", berichtete James D. Borderick von der Gruppe für Funk und Weltraumplasmaphysik an der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Leicester. "Ein starker Ausbruch von elektromagnetischer Energie, der die Erde erreicht, besitzt das Potenzial viele unserer grundlegendsten Dienste wie Satelliten- und Flugbetrieb, Navigation und Elektrizitätsnetze zu stören." Weltraumwetter könne negative Auswirkungen auf Telekommunikations- und Informationstechnologie haben, meint Borderick. "Alle modernen Gesellschaften verlassen sich in hohem Maße auf weltraumgestützte Systeme für Kommunikation und Informationen (für Meteorologie, Navigation und Fernerkundung)", merkte er an. "Mit den Folgen von Weltraumwetterereignissen sind hohe Kosten und Risiken verbunden, wie Versicherungsgesellschaften bestätigen." Die Forscher berichteten, dass der Doppelpulsradar-Betriebsmodus bei den CUTLASS-Radaren (Co-operative UK Twin Located Auroral Sounding System radars) der Gruppe in Finnland und Island implementiert wurde. Das CUTLASS-System liefert Messungen der Ionosphärenstromvektoren in hoher Zeitauflösung. "Der neue Peilungsmodus verbessert unsere zeitliche Auflösung von Plasmaunregelmäßigkeiten in der Ionosphäre [der Erdatmosphärenschicht, die von der Sonnenstrahlung ionisiert wird]", erklärte Borderick. "Die Erhöhung der Auflösung kann unsere Erkenntnisse über Kopplungsprozesse zwischen dem Sonnenwind und der Erdmagnetosphäre [stark magnetisierter Bereich] erweitern, weil die Beobachtung von Phänomenen auf kleinerem Maßstab mit bisher nicht erreichter Auflösung ermöglicht wird." Die sich mit diesem Untersuchungsbereich beschäftigenden Wissenschaftler würden immer mehr Erkenntnisse über die mit der Sonnen-Erde-Wechselbeziehung verbundenen Phänomene gewinnen, weil sie den neuen Radarmodus sowie die auf der Erde und im Weltraum stationierten, verfügbaren Instrumente verwenden, so der Forscher. Eines Tages werden Forscher in der Lage sein "genaue Vorhersagen über intensive Wetterereignisse und einen aktiven Schutz" zu erstellen, merkte Borderick weiter an. Diese jüngsten Forschungsarbeiten unterstreichen die Bedeutung der Nutzung von bodengestützten Messungen der näheren Weltraumumgebung zusammen mit Raumfahrzeugbeobachtungen. Dem Forscher zufolge machen die Ergebnisse auch auf die indirekten Einflüsse von Weltraumwetter auf die Technologiesysteme auf der Erde aufmerksam.

Länder

Vereinigtes Königreich

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