Fahrzeugteile: Neue Technologie zur Zeit- und Kostenreduzierung
Europäische Fahrzeughersteller, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Technologiezentren haben sich zusammengeschlossen, um herauszufinden, wie effizientere und kostengünstigere Fahrzeugbauteile hergestellt werden können. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PROFORM ("An innovative manufacture process concept for a flexible and cost effective production of the vehicle body in white: Profile Forming) entwickelt das Konsortium eine neue Technologie, mit der sich schneller Bauteile verschiedener Formen bei gleichzeitiger Senkung der damit verbundenen Kosten produzieren lassen. PROFORM erhielt fast 6 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Nanotechnologien und -wissenschaften, wissensbasierte multifunktionale Werkstoffe sowie neue Produktionsverfahren und -anlagen" (NMP) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6). Für die meisten der heutzutage produzierten Fahrzeugbauteile wird eine Umformtechnik ("Stanzen") verwendet, die die benötigte Anzahl von Formen zum Konstruieren einer Fahrzeugkarosserie ermöglicht. Der größte Schwachpunkt beim Stanzen sind allerdings die hohen Kosten für die zur Herstellung eines Teils benötigten Werkzeuge. Außerdem bedeutet der für das System typische Mangel an Flexibilität, dass die Veränderung der Form eines Teils in der Produktionskette die vollständige Überholung des Bearbeitungsprozesses erforderlich macht, was Zeit und Geld kostet. So hat sich das im November 2006 gestartete PROFORM-Projekt zum Ziel gesetzt, ein neues Entwicklungs- und Fertigungskonzept auf Grundlage des Einsatzes von drei Umformtechniken zu entwickeln: flexibles Walzprofilieren, Laserstrahlumformen und elektromagnetisches Formen. Das Team verwendet multifunktionale Werkstoffe, Nano- und Mikrotechnologien sowie Prozesssimulierung, -optimierung und Steuerungstechniken, um dieses Ziel zu erreichen. Die neue als Profilumformung bezeichnete Technologie reduziert sowohl Zeit als auch Kosten für die Fertigung von Hightechbauteilen für Fahrzeuge. Sie wird "Profile" mit gebogenen Kanten, konischen Formen und variablen Abschnitten zur Herstellung von Querträgern, Trägern und anderen Fahrzeugbauteilen anpassen. So "können neue Modelle und abgeleitete Varianten mit niedrigen Kosten entwickelt werden, und Automobilhersteller können flexibel auf Kundenwünsche bei sehr geringem Risiko reagieren", berichtete das Team. Das PROFORM-Konsortium setzt sich aus 20 Partnern aus fünf EU-Mitgliedsstaaten (Tschechische Republik, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien) zusammen, die über das erforderliche Fachwissen zum Entwickeln und Implementieren der bahnbrechenden Technologie verfügen. Über die Hälfte der Beteiligten sind KMU im Bereich der Spitzentechnologie und Industrie, produzieren Bauteile, Ausrüstungen, Werkzeuge, Verfahrenstechnik- und Hilfsgeräte. Zum Team gehören auch Autohersteller, Technologiezentren, Universitäten und Forschungszentren. Für 2010 ist eine internationale Konferenz geplant, auf der Ergebnisse von PROFORM der Industrie, der Wissenschaftsgemeinschaft und Interessenten aus der Öffentlichkeit vorgestellt werden.