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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Netzwerk Enterprise Europe schaut auf erfolgreiches erstes Jahr zurück

Seit der Gründung durch die Generaldirektion Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission vor einem Jahr ist das Netzwerk Enterprise Europe für Unternehmen in über 40 Ländern zu einem Bezugspunkt in grenzüberschreitenden EU-Fragen geworden. Das Netzwerk konzentriert...

Seit der Gründung durch die Generaldirektion Unternehmen und Industrie der Europäischen Kommission vor einem Jahr ist das Netzwerk Enterprise Europe für Unternehmen in über 40 Ländern zu einem Bezugspunkt in grenzüberschreitenden EU-Fragen geworden. Das Netzwerk konzentriert sich hauptsächlich darauf, Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten bereitzustellen, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zur Verfügung stehen. Zu diesen Möglichkeiten gehören z.B. die über die Strukturfonds verteilten EU-Gelder, die allgemeine Bereitstellung von finanziellen Mitteln für KMU durch Staaten oder Banken, das Projekt "Supporting the internationalisation of SMEs" der Europäischen Kommission oder das Siebte Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung (RP7). Die Maßnahmen des Netzwerks Enterprise Europe gehen indes noch weiter. Netzwerkexperten können KMU dank ihrem Wissen bei der Beantragung von Fördergeldern unterstützen und bieten ihnen an, sie zu EU-Vorschriften und zur EU-Politik zu beraten. Darüber hinaus versucht man bei Enterprise Europe, KMU und andere Unternehmen in den politischen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen. Weiterhin gehört es zu den Aufgaben des Netzwerks, Wirtschaft und Forschung zusammenzuführen, die Suche nach Partnern in anderen Ländern zu vereinfachen und den Technologietransfer vom Reißbrett zum Markt voranzubringen. Mit dem Technologietransferdienst des Netzwerks kann z.B. der Kontakt zwischen einem Partner mit einer neuen Technologie und potenziellen Nutzern hergestellt werden. Doch auch beim Transferprozess selbst steht das Netzwerk hilfreich zur Seite. Eine wichtige Gemeinsamkeit all dieser Maßnahmen ist die Präsenz des Netzwerks Enterprise Europe vor Ort. Um eine möglichst hohe Flächendeckung zu erreichen, gehören zu dem Netzwerk 600 lokale Partnerorganisationen wie Industrie- und Handelskammern, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Universitäten, regionale Entwicklungsagenturen, nationale KMU-Verbände, regionale Gebietskörperschaften und sogar Staatsbanken. Gemeinsam beschäftigen sie etwa 3.000 Experten für die Unternehmensförderung. Die Exekutivagentur für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (EACI) ist für die Verwaltung des Netzwerks zuständig. Chris Farmakis vom Greater London Enterprise im Vereinigten Königreich stellt ein wichtiges Verbindungselement des Netzwerks dar. Bei einem Rückblick auf das erste Jahr Enterprise Europe freut er sich über den Erfolg: "Abgesehen von unseren Vertragspflichten für die kommenden drei Jahre, die wir bereits innerhalb der ersten sechs Monate erfüllt haben, konnten wir viele Unternehmen für unser Netzwerk gewinnen. In unternehmensfreundlicher Art und Weise hatten wir sogar großen Erfolg dabei, das Bewusstsein für das RP7 und die strategischen Vorteile im Falle einer Beteiligung zu stärken." "Durch Enterprise Europe", so erklärt Farmakis, "haben wir Unternehmen dazu gebracht, Partnerschaften einzugehen und als Erlös reales Geld zu erwirtschaften. Meiner Ansicht nach ist die Neuheit, die vom RP7 ermöglicht und vom Netzwerk Enterprise Europe verwirklicht wird, dass europäische Unternehmen in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht als Partner kooperieren... und so gemeinsam an Innovation arbeiten." Alain Brasseur von der regionalen Industrie- und Handelskammer der Auvergne, Frankreich, - einem weiteren Netzwerkpartner - vertritt eine ähnliche Auffassung: "Die Resonanz war um einiges besser, als wir ursprünglich erwartet hatten, obwohl der Aufbau dieses neuen Netzwerks kein leichtes Unterfangen war und uns einige Zeit gekostet hatte. Es (das Netzwerk Enterprise Europe) trägt tatsächlich dazu bei, dass Europa weiter zusammenwächst und für die Durchschnitts-KMU mehr Bedeutung erlangt." Erfolgsgeschichten von KMU, die über den Enterprise-Europe-Vermittlungsdienst ermöglicht wurden, geben den Partnern in ihrer Auffassung recht. Einmal konnte Farmakis ein Konsortium unter deutscher Leitung, das spezifische Fachkenntnisse benötigte, mit dem Imperial College London, einem KMU und einem großen Unternehmen mit Sitz im Vereinigten Königreich zusammenbringen. "Danach erkannten wir, dass wir Partner aus dem Nahen Osten brauchten. Also machte ich zwei Organisationen aus Jordanien und dem Libanon für sie ausfindig." Brasseur erinnert sich, wie er ein Unternehmen aus dem Sektor der Bioinformatik unterstützt hatte, das bei der Suche nach potenziellen Projektpartnern Hilfe benötigte. Dafür griff er auf das kundenorientierte Tool "FP check" zurück, das im Rahmen des Netzwerks entwickelt worden war. "Wir fanden heraus, dass das Unternehmen eine solide Grundlage und gute Beweggründe hatte, um ein potenzielles Kooperationsprojekt in Angriff zu nehmen. Im November organisierten wir dann mit unseren Kollegen in Rhône-Alpes eine Kontaktbörse (...) an dem das Unternehmen teilnahm und dabei zwei spanische Partner für sein Kooperationsprojekt fand." Nach Ansicht der Partner ist die Präsenz vor Ort nicht nur ein Gewinn, sondern eine unbedingte Notwendigkeit. Wenn man also weitere Neurungen vornehmen und Unternehmen dabei helfen will, das RP7 zu verstehen und sein Potenzial voll auszuschöpfen, ist die Präsenz vor Ort eine Bedingung, die die meisten Unternehmen stellen werden. Zudem gehören die Erfahrung und das Fachwissen innerhalb der Netzwerkteams vor Ort zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren von Enterprise Europe. "Intern haben wir ein erfahrenes und qualifiziertes Team", stellt Farmakis fest. "Schon seit 1995 nehme ich an Projekten teil. Ich wurde als Gutachter eingesetzt und habe zudem Erfahrung in Forschung und Entwicklung (FuE). Aber auch in Wirtschaft und Gewerbe war ich tätig, so dass ich mit einem Unternehmen alle Belange klären und praktische Hilfe anbieten kann." Aktuell ist das Netzwerk in 44 Ländern vertreten, so auch in allen 27 EU-Mitgliedstaaten, in drei EU-Bewerberländern (in der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien, in Kroatien und der Türkei), in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums und in Drittländern. Auch weitere Drittländer bekunden ihr reges Interesse an einer Zusammenarbeit. Das Netzwerk Enterprise Europe, so berichtet Alain Brasseur, stütze sich auf die Errungenschaften der Innovation Relay Centres (IRC) und der Euro Info Centres (EIC), gehe aber noch einen Schritt weiter. "Wir fördern Innovation", erklärt er. "Unser größter Vorteil ist, dass wir selbst Neuerungen einführen, um bessere Dienste erbringen zu können. Enterprise Europe ist also nicht nur eine Zusammenlegung der früheren IRC und EIC." Besonders bemerkenswert ist dies vor dem Hintergrund des diversifizierten Diensteangebots des Netzwerks sowie seiner Strategie, EU-Fördergelder aus einer Hand zu vermitteln, d.h. Unternehmen und Organisationen mit Beratungsbedarf über den Enterprise-Europe-Partner Hilfe anzubieten, der ihnen am nächsten ist.