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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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IMAGINATION bringt innovative Ideen hervor

Europäische Forscher entwickelten eine Software zur Unterstützung der Nutzer bei Organisation, Suche und Navigation in digitalen Bildsammlungen. Das durch den Themenbereich Technologien für die Informationsgesellschaft (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU geförderte...

Europäische Forscher entwickelten eine Software zur Unterstützung der Nutzer bei Organisation, Suche und Navigation in digitalen Bildsammlungen. Das durch den Themenbereich Technologien für die Informationsgesellschaft (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU geförderte Projekt IMAGINATION ("Image-based navigation in multimedia archives") sollte digitale kulturelle und wissenschaftliche Ressourcen näher an den Nutzer herantragen, um ihnen die Informationsbeschaffung zu Bildern und Bildteilen effektiv zu erleichtern. IMAGINATION wurde mit insgesamt 2,10 Mio. EUR finanziert. Die Projektpartner erwarten, dass ihre Software ImageNotion 2010 auf den Markt kommen wird. Die Software ist benutzerfreundlich, wie sie sagen, denn die Technologie verbindet den Inhalt von Fotos mit Begriffen. Schließlich ergibt sich daraus, dass Computer die Bilder ähnlich wie Menschen verstehen können. Die ImageNotion-Software schafft es, semantische Annotation mit diversen Technologien zu kombinieren. So kann sie etwa Objekte erkennen, Gesichter finden und Text-Data-Mining durchführen. "Die meisten Leute schalten einfach nur ab, wenn man ihnen von Ontologien erzählt", so Gabor Nagypal, technischer und wissenschaftlicher Koordinator von IMAGINATION. "Ein Fotograf, ein Fotoagenturmitarbeiter oder ein Internetnutzer will und muss nicht wissen, wie die Technologie funktioniert. Sie wollen einfach nur in der Lage sein, sie nutzen zu können. Aus diesem Grunde steckten wir uns die Entwicklung einer transparenten und intuitiv bedienbaren Technologie zum Ziel." Durch die Kombination von Technologien bietet das IMAGINATION-Konsortium Nutzern die Möglichkeit, sehr viel Zeit bei der Kennzeichnung von Fotos z. B. einzusparen. Nagypal zufolge kann das Gesichtserkennungssystem die Präsenz von Personen auf Fotos mit einer achtzigprozentigen Erfolgsquote identifizieren. Die Gesichtserkennung ist schwieriger, da sie erst übereinstimmende Ergebnisse erbringen kann, nachdem 5 bis 10 Bildern einer Person gekennzeichnet wurden. "In einer Real-World-Umgebung wird die Präzision von mehreren Faktoren abhängig sein, aber für eine professionelle Bildagentur oder für Fotografen, die mit Tausenden Fotos zu tun haben, macht jede Verringerung der Menge an notwendiger manueller Annotation einen gewaltigen Unterschied hinsichtlich Zeit- und Kosteneinsparung aus", berichtet Nagypal, Entwickler bei der deutschen Softwarefirma disy Informationssysteme GmbH. Eine weitere wichtige Komponente der Software ist, was das Konsortium "Imagenotions" (Bildbegriffe), die Erzeugung von Ontologieelementen, nennt. Dem Team zufolge können Imagenotions vom Endnutzer spezifisch angepasst und aktualisiert werden, wann immer sie dies möchten. "Wenn sie merken, dass ein Begriff für eine bestimmte Person oder ein bestimmtes Objekt nicht existiert, können sie ihn einfach dem System hinzufügen", wie der Projektkoordinator erklärte. "Ein Beispiel: Das System würde automatisch das erste Foto von Angela Merkel, auf das es stößt, als Person und Frau identifizieren", illustrierte er. "Der Nutzer könnte dann ihren Beruf als deutsche Bundeskanzlerin definieren und anmerken, dass das Foto bei einem bestimmten EU-Treffen aufgenommen wurde. Diese Termini könnten dann mit ein paar Klicks genutzt werden, um eine Liste anderer Fotos von dem Treffen aufzurufen und mit Informationen über andere dort präsente Personen zu verbinden." ImageNotion wird gegenwärtig von verschiedenen Anwendern getestet u. a. von der Italienischen Staatsbibliothek für Moderne und Zeitgenössische Geschichte und von der französischen Fotoagentur Photo 12. Die Partner informierten auch über die Verfügbarkeit einer webbasierten Betaversion zum Testen auf der Website von ImageNotion Ltd, einem für den Kommerzialisierungsstart etablierten Ableger. "Zurzeit verfeinern wir die Software, hoffen aber, sie im nächsten Jahr für den Verkaufsstart als allein operierendes oder webbasiertes Produkt bereitzuhaben", so Nagypal. "Zuerst werden wir es auf professionelle Nutzer, vor allem Fotoagenturen, Archive und Bibliotheken ausrichten, die eine schnellere und einfachere Methode brauchen, um Bilder zu kennzeichnen und zu finden. Danach werden wir versuchen, es als Softwaredienst für einzelne Fotografen und schließlich als integrierte Anwendung zur möglichen Nutzung auf anderen Websites wie Facebook oder Flickr anzubieten."

Länder

Deutschland

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