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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Forschungsziele zur Verbesserung des Zustands der Wälder des Mittelmeerraums vereinbart

Experten haben sich auf eine Forschungsagenda zu den bestehenden Problemen der Wälder rund um das Mittelmeer geeinigt. Die Mittelmeerregion ist ein bedeutendes Dreieck, welches das mediterrane Europa mit Nordafrika und dem Nahen Osten verbindet. Dort ist künftig mehr Forschung...

Experten haben sich auf eine Forschungsagenda zu den bestehenden Problemen der Wälder rund um das Mittelmeer geeinigt. Die Mittelmeerregion ist ein bedeutendes Dreieck, welches das mediterrane Europa mit Nordafrika und dem Nahen Osten verbindet. Dort ist künftig mehr Forschung, Bildung und Innovation gefragt, um Ökosysteme zu erhalten, die zahlreiche zu den nationalen Volkswirtschaften beitragende Produkte und Dienstleistungen generieren. Die Forschungsagenda zu mediterranen Wäldern (Mediterranean Forest Research Agenda, MFRA) ist eine Initiative der Forst-Holz-Papier Technologie Plattform (European Forest-Based Sector Technology Platform, FTP) und ist Teil der gesamtstrategischen FTP-Forschungsagenda (Strategic Research Agenda, SRA). Die Wälder des Mittelmeerraums: Das sind 73 Millionen Hektar einzigartiger Naturlandschaft; Heimat von 25.000 Arten Gefäßpflanzen, von denen die Hälfte endemisch, d. h. standortheimisch ist. Die Region ist für ihre Waren (Holz, Kork, aromatische Pflanzen und Trüffel) und Dienstleistungen (Tourismus und Erholung) berühmt, die für die sozioökonomische Entwicklung der Region hochwichtig sind. Nach Aussagen der MFRA ist die Zukunft dieser Wälder jedoch "durch Veränderungen des Klimas und der Landnutzung ernsthaft gefährdet." Diese Bedrohungen "kommen noch zu den langfristigen Problemen durch Waldbrände, Übernutzung und das Fortschreiten der Wüstenbildung in der Region hinzu." Während das Regionalbüro Mittelmeer des Europäischen Forstinstituts das Projekt koordinierte, waren die Interessengruppen selbst für die detaillierte Ausarbeitung des Plans für das kommende Jahrzehnt (2010-2020) verantwortlich. Es war eine große Anzahl von Einrichtungen aus 15 Ländern des Mittelmeerraums beteiligt, einschließlich Forschungseinrichtungen und akademischer Institutionen, Waldbesitzern, Nichtregierungsorganisationen und internationaler Organisationen wie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Die Beschaffenheit der Topografie der Region fordert bei der Überwindung gegenwärtiger und zukünftiger Hindernisse eine engere Zusammenarbeit und wechselseitige Verflechtungen. Die MFRA repräsentiert eine gemeinsame Vision für die Zukunft der Wälder des Mittelmeerraums und ist auf gemeinsame Anstrengungen angewiesen. Die Experten identifizierten vier Hauptthemen, die angegangen werden müssen: (1) Klima- und Landnutzungsänderungen werden sich auf Waldökosysteme und die von ihnen ausgeübten Funktionen so weit auswirken, dass sie gefährdet werden könnten; (2) die Gefahr durch immer wieder auftretende Waldbrände erfordert eine langfristige Politik, die sowohl auf die Ursachen der Feuer als auch auf Eindämmungsstrategien ausgerichtet ist; (3) mediterrane Wälder können diverse Waren und Dienstleistungen bereitstellen, aber bessere wirtschaftliche, politische und Governance-Instrumente sind erforderlich; (4) es sind neue Modelle, Systeme und Prozesse für die Waldwirtschaft (Baumanpflanzung und -kultivierung) und die multifunktionale Bewirtschaftung der Wälder des Mittelmeerraums erforderlich. Die Agenda umfasst Forschungsanforderungen für jedes der vier Themen, und betont, dass bestehende Lücken im Wissen durch integrierte Aktivitäten wie die gemeinsame Nutzung von Daten, die Verbesserung der Forschungskapazitäten und eine bessere Integration nichteuropäischer Wissenschaftler und Institutionen in europäische Projekte in Angriff genommen werden müssen. "MFRA ist ein kühner Schritt in Richtung Vernetzung und Koordinierung der Forschung", stellt die Veröffentlichung fest. Die Agenda "sollte durch gemeinsame Forschungsprojekte, die benachbarte und neu entwickelte Disziplinen einbeziehen, und andere Arten von Aktivitäten in Verbindung mit Vernetzung, Aufbau von Kapazitäten, Hochschulprogrammen, Wissenstransfer und lebenslangem Lernen umgesetzt werden. Dies wird äußerst wichtig für die Etablierung eines Wissensdreiecks aus Forschung, Bildung und Innovation für die mediterranen Wälder, das dann eine Schlüsselrolle in einer nachhaltigen Gesellschaft im Mittelmeerraum spielen wird."

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