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Fischereipolitik des Mittelmeers muss wissenschaftlich begründet sein, sagt Borg

Wissenschaftliche Forschung solle das Rückgrat der Politiken für das Fischereimanagement im Mittelmeerraum sein, sagte der für Fischerei und Maritime Angelegenheiten zuständige EU-Kommissar Joe Borg. Kommissar Borg sprach auf dem siebten Ministertreffen, das vom Internationa...

Wissenschaftliche Forschung solle das Rückgrat der Politiken für das Fischereimanagement im Mittelmeerraum sein, sagte der für Fischerei und Maritime Angelegenheiten zuständige EU-Kommissar Joe Borg. Kommissar Borg sprach auf dem siebten Ministertreffen, das vom Internationalen Zentrum für agrarwissenschaftliche Studien im Mittelmeerraum (CIHEAM) in Zaragoza, Spanien, am 4. Februar organisiert wurde. Das Treffen brachte Landwirtschafts- und Fischereiminister aus den 13 Partnerländern des CIHEAM zusammen. In seiner Ansprache unterstrich der Kommissar die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Herausforderung, vor denen die Fischereien im Mittelmeer stehen. "Wir sind uns alle ganz im Klaren darüber, dass unsere Fischressourcen immer mehr bedroht sind, sowohl durch die Fischerei als auch durch andere Faktoren wie Umweltverschmutzung und Klimawandel", sagte er. "Diesen Herausforderungen müssen wir uns gemeinsam stellen - alle Mittelmeeranrainerstaaten zusammen - ganz egal, ob sie Teil der Europäischen Union sind oder nicht." Kommissar Borg zufolge sei der beste Mechanismus für eine multilaterale Zusammenarbeit die Allgemeine Kommission für die Fischerei im Mittelmeer (GFCM). "Die GFCM muss zu einer wirksamen regionalen Fischereiorganisation im wahrsten Sinne des Wortes werden", sagte der Kommissar. "Sie muss auch in der Lage sein, die wissenschaftliche Grundlage zu liefern, um Maßnahmen für ein gemeinsames Fischereimanagement festzusetzen. Sie muss sich darauf konzentrieren, das beste Bewirtschaftungsniveau für marine Ressourcen zu erreichen. Und gleichzeitig muss sie die Harmonisierung der Fischereivorschriften sicherstellen." Borg rief die versammelten Ministers auf, wissenschaftliche Forschung als das Rückgrat jeder unternommenen Maßnahme zu verwenden, und ermunterte sie dazu, sicherzustellen, dass ihre nationalen Wissenschaftler eine vollwertige Rolle sowohl in der GFCM als auch in der ICCAT (International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas) spielen können. Er unterstrich auch, dass Forschungsinstitute aus Nicht-Mittelmeerländern sich um Finanzmittel aus dem Siebten Forschungsrahmenprogramm (RP7) bewerben könnten, das Fischerei- und Aquakulturforschung unterstützt. "Dies ist eine Fazilität, die genutzt werden könnte und sollte, und ich möchte Sie dazu ermuntern, diese und andere, ähnliche Gelegenheiten zu ergreifen, um ihren Beitrag zur Stärkung unseres wissenschaftlichen und empirischen Wissens über die Fischereiressourcen im Mittelmeer zu leisten", sagte Borg. Der Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des RP7 soll Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Fischereien unterstützten, indem er die wissenschaftliche und technologische Grundlage für das Fischereimanagement liefert. "Nur durch begründete politische Entscheidungen - Entscheidungen, die auf soliden, nachweisbaren Fakten aufbauen - können die von den politischen Entscheidungsträgern festgesetzten Maßnahmen die Unterstützung und den Konsens erhalten, der für ihren wahren Erfolg notwendig ist", kommentierte Borg. Die Kommission ist sehr daran interessiert, die Forschung im Mittelmeer anzukurbeln, insbesondere im Hinblick auf Fischereien. Der Kommissar sagte den Delegierte, dass er gerne eine Gelegenheit bekommen möchte, diese Themen mit ihnen tiefer gehend zu diskutieren, um die geeigneten Mittel zu finden, die dies ermöglichen könnten. Borg informierte die Teilnehmer auch über die Pläne der Europäischen Kommission zur Entwicklung einer Meeresstrategie für das Mittelmeer. Diese würde sich auf eine Zusammenarbeit zwischen der EU und Mittelmeerländern, die kein EU-Mitglied sind, in Schlüsselbereichen konzentrieren. Dazu gehöre auch die Meeresforschung. Sie werde auch die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Meeresregionen behandeln, die Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Überwachung, die meerespolitische Entscheidungsfindung sowie das maritime Erbe und den kulturellen Dialog. Borg zufolge sollen noch dieses Jahr Pilotprojekte im Bereich Meeresüberwachung und Raumplanung eingeleitet werden. Zwischenzeitlich werde im Juni eine Konferenz über integrierte Meerespolitik und das Mittelmeer, an der alle Mittelmeerländer teilnehmen, stattfinden. "Ich hoffe, dass wir diese uns zur Verfügung stehenden Instrumente im Verlauf von 2008 und darüber hinaus benutzen können und dass sie uns den Weg für eine Meereszusammenarbeit im gesamten Mittelmeerbecken ebnen werden", schloss der Kommissar seine Rede ab.

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