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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Warum ältere Arbeitnehmer Stress besser wegstecken

Ein diese Woche im Vereinigten Königreich veröffentlichter Bericht sagt aus, dass unsere Stressbelastung ungefähr im Alter von 50 bis 55 Jahren einen Höhepunkt erreicht und dann in Richtung Ruhestand hin abnimmt. Außerdem wirke sich arbeitsbedingter Stress bis weit ins Rentner...

Ein diese Woche im Vereinigten Königreich veröffentlichter Bericht sagt aus, dass unsere Stressbelastung ungefähr im Alter von 50 bis 55 Jahren einen Höhepunkt erreicht und dann in Richtung Ruhestand hin abnimmt. Außerdem wirke sich arbeitsbedingter Stress bis weit ins Rentnerdasein aus. Der Bericht "Ageing, work-related stress and health" (Altern, arbeitsbedingter Stress und Gesundheit) wurde vom Institute of Work, Health and Organisations im Vereinigten Königreich erstellt. Es ist der erste jemals im Vereinigten Königreich erstellte, umfassende Bericht zu arbeitsbedingtem Stress, in dessen Zentrum speziell das Alter steht. Er wurde im Auftrag von drei mit älteren Menschen arbeitenden Organisationen - dem Age and Employment Network (TAEN), Age Concern und Help the Aged - realisiert. "Man nimmt an, dass arbeitsbedingter Stress für mehr Ausfalltage als jede andere Ursache verantwortlich ist, und es wird deutlich, dass hier auch ein Faktor vorliegt, der die Bereitschaft und die Fähigkeit von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beeinflusst, im Erwerbsleben zu bleiben", erklärt Professor Amanda Griffiths von der University of Nottingham, die die Studie leitete. "Daher wird sich der Schutz der älteren Mitarbeiter von morgen sowie der von heute auszahlen, da ältere Arbeitnehmer einen großen Teil der Arbeitskräfte von morgen bilden werden." Der Bericht kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt, da die Lebensarbeitszeit im Vereinigten Königreich jetzt verlängert wird und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über das traditionelle Renteneintrittsalter von 60 Jahren für Frauen und 65 Jahren für Männer hinaus arbeiten werden. Ältere Arbeiterinnen und Arbeiter, die die Rente vor Augen haben, berichten über weniger Stress und dies könnte damit zusammenhängen, dass sie anspruchsvollere Jobs abgegeben haben und etwas Leichteres tun. Andererseits gibt ein steigendes Dienstalter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch mehr Kontrolle über ihr Arbeitsleben in die Hand, was durchaus Stress abbauend wirken könnte. Chris Ball, Geschäftsführer von TAEN, erläutert: "Dieser Bericht füllt eine wichtige Lücke in unserem Verständnis dafür, wie sich stressige Arbeit auf die Menschen zum Ende ihres Arbeitslebens und bis in den Ruhestand auswirkt. Der demografische Wandel und die Überalterung der Bevölkerung haben die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sowohl im Vereinigten Königreich als auch anderswo zu einer Priorität gemacht." Der Bericht schlägt vor, Stresssituationen zu ermitteln und, wenn möglich, zu beseitigen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, bestehe darin, älteren Mitarbeitern mehr Kontrolle über ihre Arbeit, flexiblere Arbeitszeiten und mehr Anerkennung für die Beiträge, die sie in ihrem Job leisten, zu geben. Professor Griffiths dazu: "Wenn wir älter werden, können sich auch die Prioritäten der Menschen verändern, sie haben oft Verantwortung zu tragen oder möchten Zeit mit Enkelkindern verbringen und entwickeln andere Interessen. Arbeit und Beruf sind nicht immer in erster Linie Antriebskräfte ihres Handelns. Arbeit attraktiver und flexibler zu gestalten, um älteren Menschen ein besseres Gleichgewicht zwischen ihrer Arbeit und ihren sonstigen Interessen zu ermöglichen, wäre ein sehr wichtiger Schritt nach vorn."

Länder

Vereinigtes Königreich