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Collective awareness platform for outdoor air pollution

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Eine neue Technologieplattform nutzt Bürgerwissenschaft, um die Luftverschmutzung zu überwachen

Luftverschmutzung stellt eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Gesundheit sowie der bebauten und natürlichen Umwelt dar. Eine EU-finanzierte Initiative hat eine Plattform entwickelt, die Informationen sammelt und das Bewusstsein der Öffentlichkeit weckt, um diese Bedrohung anzugehen.

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Langfristig kann Luftverschmutzung Asthma und andere Erkrankungen der Atemwege, Herzkrankheiten und Lungenkrebs sowie Schlaganfälle verursachen und sogar die Lebenszeit verkürzen. Feinstaub wurde mit erheblichen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht und 90 % der Europäer leben in Städten, in denen sie Niveaus der Luftverschmutzung ausgesetzt sind, die als gesundheitsschädlich eingestuft werden. Das EU-finanzierte Projekt hackAIR verbessert Daten zur Luftqualität durch partizipative Sensortechnologie und die Einbindung der Bürger. „Die Initiative schließt Wissenslücken in Bereichen, in denen die Abstände zwischen offiziellen Luftüberwachungsstationen erheblich sein können, verschafft Bürgern Zugang zu Daten aus verschiedenen Quellen und bietet aktuelle Informationen zur Luftqualität“, so Projektkoordinatorin Panagiota Syropoulou. Bilder zeigen Feinstaubniveaus Die Projektpartner entwickelten eine offen zugängliche Technologieplattform, die auf Bürgerwissenschaft basiert. Sie macht es der Öffentlichkeit möglich, auf Daten über die Luftqualität in ganz Europa zuzugreifen und diese zu sammeln und zu verbessern. Dank hackAIR kann jeder das Niveau der Luftverschmutzung messen und veröffentlichen und die Macht sozialer Online-Netzwerke, mobile und offene Hardware sowie Einbindungsstrategien nutzen. Syropoulou kommentiert: „hackAIR integriert Daten aus offiziellen Messstationen und privaten selbst gebauten Sensoren sowie Schätzungen aus Bildern, die den Himmel zeigen, um das Bewusstsein der Bürger über das Problem der Luftverschmutzung zu schärfen und aktuelle Daten über die Luftqualität zu liefern.“ Neben der statischen Version des Sensors, die sich mit den WLAN-Netzwerken der Bürger verbindet, hat hackAIR auch eine batteriebetriebene Version, die sich über Bluetooth verbindet und unterwegs genutzt werden kann, sowie ein technisch einfaches Messgerät zur Verwendung im Rahmen der Forschung und Bildung entwickelt. „Das Projekt erprobte auch erstmals einen innovativen Ansatz, um Feinstaubniveaus auf der Grundlage von Handybildern des Himmels zu schätzen, und nutzte diesen in großem Maßstab, indem große Mengen öffentlich zugänglicher Bilder von Webcams und sozialen Medienplattformen wie Flickr analysiert wurden“, erklärt Syropoulou. Ein Datenfusionsalgorithmus errechnet Schätzungen der Luftqualität für Gebiete, in denen keine Messungen verfügbar sind, sodass hackAIR eine flächendeckende Karte der Luftqualität anbieten kann. Mehr Daten über Niveaus der Luftverschmutzung Die Forscher führten Pilotprojekte zur Erprobung in Deutschland und Norwegen durch und richteten mehrere Workshops und Aktivitäten zur Einbindung der Bürger aus, um das Bewusstsein über das Thema Luftqualität auf lokaler Ebene zu schärfen und gesundheitsbewusste Gemeinschaften zu mobilisieren. „In weniger als einem Jahr haben mehr als 13 000 Menschen auf die hackAIR-Plattform zugegriffen, um sich über die Qualität ihrer Atemluft zu informieren, etwa 800 Bürger fingen an, mit ihren eigenen selbst gebauten hackAIR-Sensoren die Luftverschmutzung zu messen, während 1 400 Bürger zur hackAIR-Community beitrugen, indem sie Bilder des Himmels hochluden“, verrät Syropoulou. hackAIR macht es für EU-Bürger und -Organisationen leichter, Daten zu generieren und zu veröffentlichen, sodass das Bewusstsein über die tägliche Belastung des Menschen aufgrund von Luftverschmutzung geweckt wird. Das Projekt bietet Informationen zu Niveaus der Luftverschmutzung an den Wohnorten der Bürger und ist besonders für jene interessant, die gerne im Freien Sport treiben oder mit ihren Kinder unterwegs sind sowie für Ältere, die häufig an Atemproblemen leiden. Es hat auch Diskussionen auf lokaler Ebene über Möglichkeiten angeregt, wie man die Luftqualität verbessern kann.

Schlüsselbegriffe

hackAIR, Luftqualität, Sensor, Feinstaub, Nova SDS011 PM Sensor, Bürgerwissenschaft

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