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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Sicherer Fliegen dank SUPRA

Piloten auf Gefahrensituationen und extreme Luftbedingungen vorbereiten - das hat sich ein neues EU-finanziertes Projekt zur Verbesserung der Sicherheit in der Luft vorgenommen. In diesem Rahmen untersucht das Projekt auch, wie Piloten in gefährlichen Situationen während des F...

Piloten auf Gefahrensituationen und extreme Luftbedingungen vorbereiten - das hat sich ein neues EU-finanziertes Projekt zur Verbesserung der Sicherheit in der Luft vorgenommen. In diesem Rahmen untersucht das Projekt auch, wie Piloten in gefährlichen Situationen während des Flugs die Orientierung verlieren. Das mit 3,7 Millionen EUR unter dem Themenbereich Verkehr des Siebten Rahmenprogramms geförderte SUPRA-Projekt ("Simulation of upset recovery in aviation") ist ein Konsortium aus neun wissenschaftlichen Forschungsinstituten und Industrieunternehmen, das von der niederländischen Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung (TNO) koordiniert wird. Dazu stellt TNO zwei völlig neue Flugsimulatoren zur Verfügung. Einer der Forschungspartner, das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen, Deutschland, untersucht, auf welche Weise Piloten Bewegungen des Flugzeugs in Extremsituationen wahrnehmen und wie das Gehirn sowohl visuelle Informationen als auch Signale vom Gleichgewichtsorgan unter extremen Flugbedingungen analysiert. Piloten werden bereits intensiv an Flugsimulatoren sowie an richtigen Flugzeugen ausgebildet. Schon während der Ausbildung werden schwierige Flugmanöver wie das Starten und Landen im Flugsimulator geübt, doch weitaus schwieriger sind Simulationen extremer Flugsituationen. Das SUPRA-Projekt, mit dem im September 2009 begonnen wurde, wählt relevante Trainingsszenarien für die Tests aus. In enger Zusammenarbeit mit professionellen Testpiloten wird untersucht, wie Piloten die Bewegung des Flugzeugs in Extremsituationen wahrnehmen und weshalb sie die Orientierung verlieren. Das Forschungsteam interessiert sich vor allem für die Zusammenhänge zwischen dem Sehen der Piloten und den Signalen, die das Gehirn aus dem Innenohr empfängt. Mithilfe eines Roboterarmes werden die Testpiloten verschiedenen Beschleunigungen ausgesetzt, während ihnen computergenerierte virtuelle Welten gezeigt werden. Indem sowohl das visuelle System als auch der Gleichgewichtssinn stimuliert werden, soll das Gehirn ausgetrickst werden. Damit erhalten die Piloten das Gefühl, sich in einem echten Flugmanöver zu befinden und nicht im Versuchslabor. So erhalten die Piloten etwa den Eindruck der Beschleunigung ausschließlich durch visuelle Stimulierung und nicht durch tatsächliche Bewegung - eine Technik, die ähnlich auch in Flugsimulatoren eingesetzt wird. Professor Heinrich Bülthoff vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik sagte dazu: "Eine gute Ausbildung für Piloten ist in der heutigen Zeit, in der Mobilität eine immer größere Rolle spielt, eine wichtige Thematik. Wir freuen uns, dass uns die Europäische Union die Möglichkeit gibt, mit einem internationalen Team einen aktiven Beitrag zur Flugsicherheit zu leisten, indem wir erforschen, wie die Ausbildung der Piloten noch verbessert werden kann."

Länder

Deutschland, Niederlande

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