Neue Studien betonen wichtige Rolle von Forschung und Entwicklung
Die Europäische Kommission veröffentlichte kürzlich zwei Studien zu den Themen Zukunft und nachhaltige Entwicklung. Beide Berichte befassen sich mit Forschung und Entwicklung (F&E) und deren zentraler Rolle bei der Meisterung der Herausforderungen unserer modernen Gesellschaft. Die Studie mit dem Titel "People, the Economy and our Planet" (Menschen, Wirtschaft und unsere Erde) untersucht den Beitrag sozioökonomischer Wissenschaften und Geisteswissenschaften zur nachhaltigen Entwicklung. Die Studie "World in 2025" (Die Welt im Jahre 2025) veranschaulicht die Schlussfolgerungen der European Foresight Expert Group (Europäische Expertengruppe für Vorausschau). "Forschung befasst sich mit langfristigen Problemstellungen und der Förderung einer wissensbasierten Gesellschaft", kommentierte Jean-Michel Baer, einer der Direktoren der Generaldirektion Forschung. "Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit kann die europäische Forschung auch die übrige Welt auf positive Weise in ihre Nachhaltigkeitsziele einbeziehen." Einen wichtigen Anteil an den europäischen Forschungsbemühungen nimmt der Themenbereich "Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften" (Socio-economic Sciences and Humanities, SSH) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) ein. Sein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung kommt in der Studie "People, the Economy and our Planet" zum Ausdruck. Im Mittelpunkt der Studie steht das Verhalten komplexer Systeme, die Stressfaktoren ausgesetzt sind, sowie die Unterstützung dieser Systeme durch Innovationen in einer Vielzahl technologischer Bereiche. Nur eine bislang beispiellose, fachgebietsübergreifende Integration von Forschung und Praxis sowie neue Ansätze in wissenschaftlichen und politischen Diskursen unter Beteiligung der Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften könnten eine nachhaltige Entwicklung fördern, heißt es in der Studie. Die Themen Innovation, Wandel und künftige Herausforderungen sind Schwerpunkte der zweiten Studie - "The World in 2025". Die Studie wurde von der im Jahre 2008 von der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen European Foresight Expert Group in Zusammenarbeit mit dem Beratergremium für europäische Politik (BEPA) veranlasst. Daran beteiligt waren Vertreter von Think-Tanks, Hochschulen, Industrie, der Europäischen Kommission und staatlichen Organen. Um die Herausforderungen der nahen Zukunft zu meistern, so die Autoren der Studie, seien möglicherweise ein neues Produktions- und Verbrauchermodell, neue ländlich-urbane Dynamiken sowie ein neues Konzept für Geschlechtergleichstellung und Gleichgewicht zwischen den Generationen erforderlich. "Nur durch die europäische Forschung allein wird die Welt nicht nachhaltiger, zweifellos spielt sie aber eine zentrale Rolle bei der Lösung dieser Problematik", fuhr Jean-Michel Baer fort. "Eine Gesellschaft, die Wissen als Grundlage für mehr Wirtschaftswachstum und Wohlstand voraussetzt, wird sich nachhaltiger entwickeln, denn sie kann mehr erreichen und benötigt dafür weniger Ressourcen."