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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Europäer untersuchen Auswirkungen toxischer Belastungen bei Babys

Eine EU-finanzierte Forschergruppe untersucht die Auswirkungen von Giftstoffen in Umwelt und Nahrung auf Babys während der Schwangerschaft und beschäftigt sich mit der Frage, wie diese toxischen Belastungen das Risiko für die Entwicklung von Krebs im Kindesalter und von Immuns...

Eine EU-finanzierte Forschergruppe untersucht die Auswirkungen von Giftstoffen in Umwelt und Nahrung auf Babys während der Schwangerschaft und beschäftigt sich mit der Frage, wie diese toxischen Belastungen das Risiko für die Entwicklung von Krebs im Kindesalter und von Immunstörungen beeinflussen. Das Projekt NEWGENERIS ("Development and application of biomarkers of dietary exposure to genotoxic and immunotoxic chemicals and of biomarkers of early effects, using mother-child birth cohorts and biobanks") erhielt fast 13,6 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6). Das Ziel des seit 2006 laufenden Projekts NEWGENERIS bestand darin, die generierten Daten von rund 1.000 Müttern und ihren Kindern zu sammeln. Dieses Ziel ist fast erreicht. Den Projektpartnern zufolge sollen die Informationen, die in fünf europäischen Ländern (Dänemark, Griechenland, Spanien und dem Vereinigten Königreich sowie in Norwegen) gesammelt werden, zur Beurteilung der Auswirkungen von chemischen Stoffen und Verbindungen in der Nahrung auf die Gesundheit des Kindes genutzt werden. Unter der Koordinierung der Universität Maastricht in den Niederlanden haben sich in dem NEWGENERIS-Netzwerk 25 Partner aus 16 europäischen Ländern zusammengeschlossen, darunter Kroatien, Griechenland, Ungarn, Norwegen, Slowakei, Spanien und das Vereinigte Königreich. Das Projekt-Team ist überzeugt, dass Forscher zunehmend an der Untersuchung der Auswirkungen von Belastungen während der Schwangerschaft auf die Gesundheit sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern interessiert sind. Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass eine Belastung der Mutter die Genexpression im Fötus verändern kann. Die Wissenschaftler vermuteten, dass adaptive Reaktionen des Fötus auf Belastungen im Mutterleib Veränderungen hervorrufen könnten, die die zukünftige Gesundheit des Kindes beeinträchtigen. Ein Beispiel für den Zusammenhang zwischen Belastungen in utero und dem Krebsrisiko ist die Säuglingsleukämie. In diesem Fall kommt es bei der Entwicklung des Fötus zu Chromosomenanomalien, während sich epigenetische Prozesse wie DNA (Desoxyribonukleinsäure)-Methylierung (eine Art der chemischen Abänderung der DNA, die über die Zyklen der Zellteilung hinaus stabil ist, aber keine Veränderungen an der dem Organismus zugrunde liegenden DNA-Sequenz bedingt) auf die Genaktivität auswirken und alternative Pfade öffnen, wodurch sie das Erkrankungsrisiko im frühen Lebensstadium beeinflussen könnten. An dieser Stelle tritt NEWGENERIS auf den Plan. Die Projektpartner wollen Informationen zu der Frage anbieten, ob eine gegebene Belastung zu Veränderungen führt, die auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko hinweisen. Dazu stellen sie Daten über pränatale Belastungen bereit und legen Biomarker zu den Auswirkungen dieser Belastungen fest. Ebenso von Bedeutung ist die Frage, ob einzelne Kinder anfälliger für genotoxische und immunotoxische Belastungen sind. Seit seiner Einführung hat das Konsortium viele Veranstaltungen und Workshops organisiert; die letzte Jahrestagung fand im Februar in Stockholm, Schweden, statt. Die Tagung umfasste einen Workshop zum Thema "Oxidativer Stress bei Neugeborenen und Konsequenzen für die Gesundheit der Kinder", und eine Postersession. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter aller Partnerorganisationen und Mitglieder der externen Beratungsgremien. Besprochen wurden verschiedene Themen wie "Beurteilung von Belastungen", "Kohortenstudien zu Kinderkrankheiten" sowie "Gen-Umwelt-Wechselwirkungen". Im Großen und Ganzen wird NEWGENERIS Entscheidungsträgern dabei helfen, fundierte Informationen über Nahrungsmittelsicherheit zu sammeln, insbesondere im Hinblick auf die Folgen für Kinder. Die Partner hoffen, dass ihre Studie "auch eine leistungsfähige Plattform für die Bewertung von Umwelteinflüssen durch die Nahrung sowie in anderen Kontexten darstellen wird", beispielsweise durch Luft- und Wasserverschmutzung.

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