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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Nahtloses Verbinden von elektronischen Dienstleistungen

Experten für Informationstechnologie (IT) und Computerwissenschaftler aus Europa und Israel haben mit der Arbeit an einem Projekt begonnen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, den erheblichen geschäftlichen Stolperstein der Interoperabilität von elektronischen Dienstleistungen (...

Experten für Informationstechnologie (IT) und Computerwissenschaftler aus Europa und Israel haben mit der Arbeit an einem Projekt begonnen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, den erheblichen geschäftlichen Stolperstein der Interoperabilität von elektronischen Dienstleistungen (E-Services) zu beseitigen. Das ACSI (''Artifact-centric service interoperation'') Konsortium untersucht sowohl die Realisierbarkeit gemeinsamer Knotenpunkte, als auch dynamische Artefakte als Wege zur Verbesserung des Prozesses, wodurch E-Services zu einem gemeinsamen dynamischen System verschmelzen. Das Projekt wurde innerhalb des Themenbereichs "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten EU-Rahmenprogramms (RP7) mit Mitteln in Höhe von 3,24 Mio. EUR gefördert. In der heutigen zunehmend globalen und dezentralisierten Wirtschaft stellt die fehlende Interoperabilität von elektronischen Dienstleistungen ein erhebliches Problem dar. Viele E-Business-Unternehmen zum Beispiel sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, mehrere E-Services zusammenzubringen zu müssen, um als ein Ganzes agieren (die sogenannte Verschmelzung der E-Services), miteinander zu kooperieren und gemeinsame Ziele erreichen zu können. Das trifft auch auf Dienststellen von Regierungen und Sektoren in EU-Mitgliedstaaten und innerhalb der EU (z. B. Energie, Gesundheit, Wasser, Umwelt und Transport) zu, in denen mehr und mehr Wissen, Systeme und Kompetenzen geteilt werden müssen, die gegenwärtig durch eine Vielzahl von E-Services verfügbar sind. Der "Verschmelzungsprozess" ist in der Regel sehr komplex, problembehaftet (z. B. sind Systeme anwendungsspezifisch und können weder verändert, noch weiterentwickelt werden), zeitaufwändig, kostspielig und muss manuell gestaltet (und gepflegt) werden, damit unterschiedliche Operationen miteinander funktionieren. Acht Partner aus Belgien, Estland, Italien, den Niederlanden, Spanien, dem Vereinigten Königreich und Israel werden in den nächsten drei Jahren ein Forschungsprogramm durchführen, das auf zwei Kernideen beruht. Die erste, Knotenpunkte, ermöglicht die flexible und variable Unterstützung der Zusammenarbeit innerhalb eines offenen Netzwerks. Die zweite, dynamische Artefakte, vereinfacht das Management von Daten und Prozessen zwischen den unterschiedlichen Leistungen und Organisationen. Um bis 2013 betriebsfähig zu sein, wird das Team drei Forschungsstadien durchlaufen: Die Entwicklung des neuen Gedankens eines Artefakt-zentrischen Knotenpunkts, die Entwicklung eines Prototyps zur Schaffung und Unterhaltung dieser Knotenpunkte, sowie Demonstration und Tests zur Bestätigung der Forschungsergebnisse. Die Open-source-Software, die letztendlich dabei geschaffen wird, wird es jeder Organisation auf der ganzen Welt ermöglichen, diese Technologie zu verwenden. Darüber hinaus hat es sich das ACSI-Team zur Vorgabe gemacht, die Zeit der Verschmelzung zu reduzieren und Automatisierung und Effizienz zu erhöhen. Ziel sind spürbare Einsparungen gegenüber herkömmlichen Ansätzen zur Koordinierung von Dienstleistungen, insbesondere: Reduzierung von Entwicklung und Bereitstellung von Umgebungen, die eine Vielzahl von Service-Partnerschaften unterstützen um mind. 40% Reduzierung der Kosten für das Zusammenführen (und die Unterhaltung) von Service-Partnerschaften um mind. 20%; sowie Reduzierung der laufenden manuellen Aktivitäten, die für die Unterstützung dieser Leistungen nötig sind um mind. 30%. Die Forscher rechnen auch damit, dass mind. 90% der Datenumwandlung in Service-Partnerschaften automatisiert werden wird. Die Forschungen im Rahmen von ACSI werden von Experten für das Management von Geschäftsprozessen, Artefakt-zentrierte Geschäftstätigkeiten, Verifikation, Datenintegration und Ontologie, Process Mining und Dienstarchitektur durchgeführt. Das Projekt wird von IBM Research (Israel) koordiniert und umfasst Partner der Sapienza Universitá degli Studi di Roma (Italien), Free University of Bozen-Bolzano (Italien), Imperial College of Science, Technology and Medicine (Vereinigtes Königreich), Technische Universität Eindhoven (Niederlande), University of Tartu (Estland), Indra Software Labs SLU (Spanien) und Collibra NV (Belgien).

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