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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Das Mittelmeer in den eigenen vier Wänden

Touristen werden nicht mehr auf den Komfort ihres Sessels verzichten müssen, um die Pracht von Mittelmeerinseln erleben zu können. Möglich wird dies mithilfe einer Software aus einem EU-geförderten Projekt, die dreidimensionale (3D) Darstellungen von Sandstränden, verschlafene...

Touristen werden nicht mehr auf den Komfort ihres Sessels verzichten müssen, um die Pracht von Mittelmeerinseln erleben zu können. Möglich wird dies mithilfe einer Software aus einem EU-geförderten Projekt, die dreidimensionale (3D) Darstellungen von Sandstränden, verschlafenen Dorfplätzen und gemütlichen Hotels liefert. Das Projekt MEDISOLAE-3D erhielt Fördermittel in Höhe von insgesamt 2,7 Mio. EUR aus den Programmen "Interreg/Archimed" und "eContent" der Europäischen Kommission. Software-Experten aus Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern und Malta haben 3D-Versionen der schönsten Mittelmeerinseln geschaffen. Sie glauben, mit dieser Technologie auf dem neusten Stand der Technik den Tourismussektor revolutionieren zu können. Nutzer von MEDISOLAE-3D können Mittelmeerinseln "überfliegen" und sich auf Objekte von besonderem Interesse sozusagen hinabstürzen; sie könnten auf einem Strand oder Dorfplatz "landen" und sich dort bewegen, um einen Eindruck von den Geschäften, Restaurants und Attraktionen zu erhalten. Sogar Einkäufe können getätigt, Tische reserviert und Hotelzimmer gebucht werden. Der vielleicht witzigste Effekt dieser Software besteht darin, dass Nutzer einfach wieder "in die Luft aufsteigen" können, wenn ihnen nicht gefällt, wo sie gelandet sind - ohne die Augen von ihrem Computerbildschirm zu nehmen, können sie es dann woanders versuchen. In dem Projekt wurden Software für Flugsimulatoren, orthofotografische und Satellitenbilder der Inseln miteinander kombiniert. Außerdem nutzte man offen zugängliche Daten wie digitale Geländemodelle, Karten und touristische Dienstleistungen, um das Portal für das dreidimensionale Insel-Erlebnis zu schaffen. Aktualisiert wird es automatisch anhand einiger öffentlicher und privater Datenbanken, so dass die Nutzer nur die aktuellsten Informationen erhalten und ihren virtuellen Aufenthalt so weit wie möglich genießen können. Ursprünglich wollten die Wissenschaftler mit dem Projekt den Bewohnern von mehr als 100 europäischen Mittelmeerinseln einen solchen Dienst liefern, jetzt hoffen sie, ihr Tool für virtuelle Reisen mit Geoplattformen im Internet wie Google Earth, MS Virtual Earth oder ESRI ArcGlobe zu verknüpfen. Menschen auf der ganzen Welt werden auf dieses Tool zugreifen können. Sobald der MEDISOLAE-3-Rahmen steht, kann er mit verschiedensten Geodatendienste kombiniert werden, "um die Tourismus- und Verkehrssektoren und andere Geldquellen der Inselwirtschaft zu fördern, er kann sich aber auch für den Gesundheitsbereich und die Katastrophenhilfe, für Umwelt und Politik nützlich erweisen", so die Projektpartner. Bei diesem Szenario handelt es sich allerdings noch um Zukunftsmusik. MEDISOLAE-3D befinde sich noch in einem vor-kommerziellen Stadium, sagte Professor Marc Bonazountas von der Nationalen Technischen Universität Athen in Griechenland, der das Projekt koordinierte. "Es gibt sehr viele Inseln, und wenn Sie ein Produkt auf dem Markt anbieten möchten, können Sie das nicht einfach für eine Insel tun, sondern müssen eine große Anzahl ins Auge fassen", erklärte er. "Mit dieser Frage befassen wir uns gerade. Wir wollen es als günstige Möglichkeit verkaufen, mit der man Geld für diese Inseln gewinnen kann." Ein Pilotversuch wurde für die griechische Insel Santorini erstellt und das Projekt-Team verhandelt mit 5 lokalen Präfekturen, die für mehr als 50 Inseln zuständig sind. Das Projekt weckt großes Interesse, was auch ein Spin-off-Produkt deutlich macht, mit dem Hobbykapitäne Informationen und Ansichten zu Einrichtungen und Dienstleistungen von Inselhäfen erhalten können.

Länder

Zypern, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Malta

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