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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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EU fördert Projekt zur Ermittlung systemischer Finanzmarktrisiken

Die Krise auf den europäischen und internationalen Finanzmärkten in den letzten Jahren zwingt uns, nach alternativen Maßnahmen zur Gewährleistung finanzieller Nachhaltigkeit zu suchen. Die Europäische Kommission nimmt sich dieses Themas an, in dem sie unter anderem ein neues F...

Die Krise auf den europäischen und internationalen Finanzmärkten in den letzten Jahren zwingt uns, nach alternativen Maßnahmen zur Gewährleistung finanzieller Nachhaltigkeit zu suchen. Die Europäische Kommission nimmt sich dieses Themas an, in dem sie unter anderem ein neues Forschungsprojekt zur Entwicklung neuer Systemrisikoindikatoren für "Frühwarnsysteme" fördert, mit dem zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu erwartende Finanzkrisen angezeigt werden können. Das Projekt mit dem Kürzel FOC ("Forecasting financial crises") wird Regierungen und Bankern die Mittel an die Hand geben, die sie benötigen, um Probleme im Keim zu ersticken. Finanziert wird FOC mit 1,8 Mio. EUR aus dem Bereich der neuen und künftigen Informationstechnologien (FET Open) unter dem Thema "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten EU-Rahmenprogramms (RP7). Das Projektkonsortium führt Forscher aus Italien, der Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich sowie Experten von der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen. Die Projektpartner werden IKT-gestützte Finanztransaktionen und Internetabfragen analysieren, um die Entstehung von Risiken im Finanzsystem und in der gesamten Wirtschaft zu überwachen. "Durch diese neuen Forschungsarbeiten soll eine bessere Überwachung der Finanzmärkte möglich werden, indem der Schwerpunkt auf systemische Risiken aus der starken Vernetzung der digitalen Informations- und Transaktionssysteme der Finanzmärkte gelegt wird", sagte die für die digitale Agenda zuständige Kommissionsvizepräsidentin Neelie Kroes. Finanzinstitute sind in einem komplexen Geflecht rechnergestützter Transaktionssysteme miteinander vernetzt. Während einerseits dadurch problemlose Transaktionen und Aktivitäten möglich sind, könnte die Insolvenz eines Instituts negative Folgen für viele andere haben, wobei dieser Dominoeffekt auch vor gesunden Finanzinstituten nicht Halt machen würde. Marktbeobachter konnten die jüngste Finanzkrise nicht vorhersagen, weil sie mit den existierenden Instrumenten und Daten die Bedeutung dieser komplexen Interaktionen und der Risikoverflechtung für den Finanzsektor nicht angemessen berücksichtigen konnten. Kurz gesagt: FOC wird der Politik helfen, die Vernetzung von Bankensystemen, Börsengeschäften und Kreditflüssen besser zu verstehen. Die im Rahmen dieser Forschungsarbeiten entwickelten Konzeptions- und Softwareinstrumente könnten zu innovativen und modernsten Frühwarnsystemen führen, die wirksame Maßnahmen für eine Stabilisierung der Finanzmärkte ermöglichen würden. Die FOC-Partner werden ihre Forschungsanstrengungen sowohl auf Finanztransaktion als auch auf Internetrecherchen konzentrieren, etwa auf die Häufigkeit bestimmter Schlüsselbegriffe des Finanzsektors in Suchmaschinen. Verschiedene politische Institutionen wie die EZB und der Europäische Ausschuss für Systemrisiken werden die FOC-Risikoindikatoren nutzen, um jede in der Zukunft möglicherweise auftretende Finanzkrise einzudämmen. Das im September 2010 begonnene und bis Ende 2013 laufende FOC-Projekt ist Teil der Initiative der Europäischen Kommission zur Unterstützung risikoreicher IKT-Forschung im Bereich der neuen und künftigen Informationstechnologien: FET Open wurde im Mai 2010 in Hinblick auf ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum verabschiedet.

Länder

Schweiz, Spanien, Italien, Vereinigtes Königreich

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