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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Genvariante senkt Risiko für Bluthochdruck

Neue Hoffnung für Menschen mit Bluthochdruck: EU-finanzierte Wissenschaftler haben eine neue Genvariante entdeckt, die zu einer besseren Vorbeugung und Behandlung von Blutdruckhochdruck führen könnte. Die in der Fachzeitschrift PLoS Genetics veröffentlichte Forschung wird zum ...

Neue Hoffnung für Menschen mit Bluthochdruck: EU-finanzierte Wissenschaftler haben eine neue Genvariante entdeckt, die zu einer besseren Vorbeugung und Behandlung von Blutdruckhochdruck führen könnte. Die in der Fachzeitschrift PLoS Genetics veröffentlichte Forschung wird zum Teil von dem Projekt INGENIOUS HYPERCARE ("Integrated genomics, clinical research and care in hypertension") finanziert, das 10 Mio. EUR aus dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten EU-Rahmenprogramms (RP6) erhalten hat. Den Wissenschaftlern zufolge kann diese Genvariante nicht nur das Risiko für Bluthochdruck verringern, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für Herzkrankheiten. Sie fanden heraus, dass Menschen mit dieser Variante 15% weniger Schlaganfälle und Myokardinfarkte erleiden und seltener durch Verschluss der Herzkranzgefäße sterben. Aktuelle Daten zeigen, dass 25% der erwachsenen Bevölkerung in der EU an Hypertonie leiden, die außerdem den zweifelhaften Ruf genießt, weltweit die häufigste Todesursache zu sein. "Bluthochdruck ist vererbbar und ein erheblicher Teil der globalen Krankheitslast", sagen die Forscher. Für diese große, global angelegte genetische Studie kamen in dieser bahnbrechenden Forschungsarbeit Experten aus ganz Europa zusammen, um gemeinsam mehr als 500.000 Varianten im gesamten menschlichen Genom zu bewerten. Sie untersuchten 1.621 Bluthochdruckpatienten und 1.699 Kontrollpersonen und führten danach Validierungsanalysen in 19.845 Fällen und 16.541 Kontrollen durch. Sie fanden die Variante auf einem Gen, das die Produktion des Proteins Uromodulin durch die Niere regelt, welches über den Urin ausgeschieden wird. Obwohl es als ein wichtiges Protein im Urin erkannt wurde, wusste man nur wenig über Uromodulin. Diese neueste Studie hebt die zentrale Rolle des Proteins bei der Regulation des Blutdrucks hervor. Menschen mit der neu entdeckten Genvariante hatten weniger Uromodulin in ihrem Urin. Die Ergebnisse zeigen auf, wie Uromodulin zur Fehlregulation des Blutdrucks beiträgt und zu kardiovaskulären Erkrankungen führt, indem es die Natriumreabsorption in der Niere anregt. Einfach ausgedrückt: Bluthochdruck tritt auf, wenn das Blut schneller und härter durch die Arterien fließt, als es sollte. Wenn zu viel Natrium aufgenommen wird, hält der Körper mehr Wasser zurück; dieses überschüssige Wasser verursacht ein Ansteigen des Blutdrucks in den Blutgefäßen. Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, erklärte dazu: "Ich möchte allen Beteiligten zu dieser hervorragenden Arbeit gratulieren. Entdeckungen auf der Grundlage umfangreicher genetischer Studien wie dieser können neue Wege für innovative Präventions- und Behandlungsmethoden aufzeigen, sodass jeder Betroffene die besten Arzneimittel für seine jeweiligen Beschwerden erhalten kann. Die Gesundheitsfürsorge hat bei den Vorschlägen im Rahmen der von der Kommission initiierten Innovationsunion absolute Priorität, weil nichts so wichtig ist wie die Erhaltung von Leben und das Lindern von Leiden." "Gleichzeitig können Fortschritte, wie sie beim Projekt INGENIOUS HYPERCARE erzielt wurden, auch zu spürbaren wirtschaftlichen Nutzeffekten führen, indem sich für europäische Unternehmen neue Märkte öffnen und sie dazu beitragen, dass Menschen länger aktiv und gesund bleiben." Das Konsortium von INGENIOUS HYPERCARE wird vom Mailänder Istituto Italiano Auxologico koordiniert und umfasst Experten aus Belgien, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, Spanien, Schweden, der Schweiz, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.

Länder

Belgien, Schweiz, China, Tschechien, Deutschland, Spanien, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Russland, Schweden, Vereinigtes Königreich

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