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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Zuviel Salz erhöht Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko

Je höher der Salzgehalt im Essen, desto größer ist auch das Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so das Ergebnis einer neuen EU-finanzierten Studie, die diese Woche im "British Medical Journal" (BMJ) nachzulesen ist. An der gemeinsamen Forschungsstudie wa...

Je höher der Salzgehalt im Essen, desto größer ist auch das Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so das Ergebnis einer neuen EU-finanzierten Studie, die diese Woche im "British Medical Journal" (BMJ) nachzulesen ist. An der gemeinsamen Forschungsstudie waren die Universität Neapel Federico II in Italien und die Universität Warwick im Vereinigten Königreich beteiligt. EU-Unterstützung kam über das Projekt HYPERGENES (European network for genetic-epidemiological studies: building a method to dissect complex genetic traits, using essential hypertension as a disease model), das mit 10,2 Millionen EUR im Rahmen des Themenbereichs "Gesundheit" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert wurde. Die Studie analysierte die Ergebnisse aus 13 bereits veröffentlichten Studien über einen möglichen Zusammenhang zwischen Salzverzehr und Bluthochdruck, an denen 170.000 Menschen teilnahmen. Eindeutig zeigte sich, dass eine Reduzierung von 5g Salz täglich das Schlaganfallrisiko um 23 Prozent und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 17 Prozent senken kann. Dass ein Zusammenhang zwischen hohem Salzgehalt im Essen und Schlaganfall bzw. Herzerkrankungen besteht, ist schon seit längerem klar und veranlasste Lebensmittelhersteller dazu, den Salzgehalt in ihren Produkten zu reduzieren. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, nicht mehr als 5g (also einen Teelöffel) Salz pro Tag zu sich zu nehmen. In den Industrienationen liegt der Salzverzehr mit um die 10g jedoch weit höher, und auch das gilt noch als stark unterschätzt, denn die tatsächlich aufgenommene Salzmenge lässt sich nur schwer ermitteln, weil vor allem Fastfood, abgepackte und Fertignahrungsmittel viel Salz enthalten. Die Studie liefert einen weiteren Beweis dafür, inwieweit eine Reduzierung der Salzmenge das Risiko von Schlaganfällen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Weltweite Statistiken belegen, dass 62 Prozent aller Schlaganfälle und 49 Prozent aller koronaren Herzerkrankungen auf Bluthochdruck zurückzuführen sind und dass viele dieser Fälle durch entsprechende Bluthochdrucktherapie vermieden werden könnten. Auch die Gesundheitssysteme könnten deutlich entlastet werden, wenn weniger Salz gegessen wird, da Herzkrankheiten und Schlaganfälle europaweit horrende Kosten verursachen. Vorangegangene Studien in Ländern mit hohem Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko schätzen, dass jährlich 850.000 Leben gerettet werden könnten, wenn die Menschen sich auf einen Teelöffel Salz pro Tag beschränken würden. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass 5g weniger Salz pro Tag jährlich 1,25 Millionen schlaganfallbedingte und fast 3 Millionen Todesfälle durch Herzinfarkt verhindern könnten. Sie hoffen, dass die Ergebnisse den Menschen verdeutlichen, wie wichtig es ist, salzärmer zu essen.

Länder

Italien, Vereinigtes Königreich

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