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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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MOTIVE zum Schutz der Wälder Europas

Immer mehr Waldgebiete in Europa müssen dem Angriff des Klimawandels und den Einflüssen von Landnutzungsveränderungen in Form von Feuer, Wind und Trockenheit widerstehen. Vielen Europäer liegt daher die Klärung der Frage am Herzen, welche Bäume sich am besten an den Klimawande...

Immer mehr Waldgebiete in Europa müssen dem Angriff des Klimawandels und den Einflüssen von Landnutzungsveränderungen in Form von Feuer, Wind und Trockenheit widerstehen. Vielen Europäer liegt daher die Klärung der Frage am Herzen, welche Bäume sich am besten an den Klimawandel anpassen können. Das MOTIVE-Projekt ("Models for adaptive forest management") untersucht die Auswirkungen des verschärften Wettbewerbs um Waldressourcen angesichts der Veränderungen des Klimas und der Landnutzung. MOTIVE wird im Themenbereich Umwelt des Siebten EU-Rahmenprogramms (RP7) mit Mitteln in Höhe von fast 7 Mio. EUR finanziert. Unter der Koordination der in Deutschland ansässigen Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) untersucht MOTIVE, auf welche Weise diese Veränderungen verschiedene Forstgüter und forstliche Dienstleistungen beeinflussen. Die Projektpartner beschäftigen sich mit Unsicherheiten und Risiken sowie mit der Frage, wie diese zur Verbesserung von Entscheidungshilfetools eingesetzt werden können. Es werden verschiedene Managementoptionen bewertet, darunter Managementsysteme, zeitliche Skalen und Artenzusammensetzung in zehn Fallstudiengebieten, um die Suche der Waldbesitzer nach soliden anpassungsfähigen Managementoptionen zu unterstützen. Dem Konsortium zufolge reflektieren die Fallstudiengebiete Diversität und vielfältige Funktionen der europäischen Wälder sowie die Risiken, die ihre Zukunft in Gefahr bringen könnten. Die zu bewertenden Gebiete sind: Nordkarelien (Finnland), die Provinz Kronoberg (Schweden), Wales (Vereinigtes Königreich), Südost-Veluwe (Niederlande), der Schwarzwald (Deutschland), das Montafon (Österreich), Prades (Spanien), Chamusca (Portugal), Panagjurischte (Bulgarien) und die Karpaten (Rumänien). Die Partner werden die Resultate des Projekts in eine Datenbank einfließen lassen und Instrumente für Waldbesitzer schaffen, mit deren Hilfe sich ihnen besser erschließt, auf welche Weise auf von ihnen ausgewählten Managementstrategien basierende Entscheidungen die Zukunft beeinflussen können. Fortgeschrittene Methoden zur adaptiven Waldbewirtschaftung, Empfehlungen für die adaptive Waldbewirtschaftung in den Fallstudiengebieten und Empfehlungen für die adaptive Waldbewirtschaftung in der europäischen Forstwirtschaft sind einige der zu erwartenden zentralen Ergebnisse der Partner. MOTIVE soll außerdem in letzter Zeit beobachtete Wachstums- und Produktivitätstrends in Europa dokumentieren, um Hochrechnungen zu Arten und Produktivitätsverschiebungen zu erstellen, sowie dem Klimawandel zuzuschreibende Risiken zusammenzufassen. Den Partnern zufolge werden Stellungnahmen von Interessengruppen zu dem Thema verfügbar sein, wie man am besten mit den zu erwartenden Auswirkungen und Unsicherheiten umgehen sollte. Die Diversität der Wälder Europas liege in den Unterschieden des Bodens, des Klimas und der Verwaltungshistorie, so die MOTIVE-Partner. Was sie nicht voneinander unterscheidet sei, dass die Wälder aktiv verwaltet werden und - so die Experten - das Management Artenzusammensetzung, Struktur und zukünftige Entwicklung festlegen muss. In den letzten Jahren rückte die Biodiversität zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit. Daraus resultierte das Aufkommen einer naturnahen Waldbewirtschaftung im Gegensatz zu gleichaltrigen und artenarmen Monokulturen zur Nutzholzproduktion, die in der Vergangenheit an der Tagesordnung waren. Zu dem Konsortium gehören Experten aus Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich sowie vom Europäischen Forstinstitut.

Länder

Österreich, Bulgarien, Schweiz, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich, Niederlande, Portugal, Rumänien, Schweden, Vereinigtes Königreich

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