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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Grönlands Gletscher schmelzen schneller als erwartet

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat festgestellt, dass die Erwärmung der Arktikregion ein schnelleres Schmelzen der Gletscher Grönlands ausgelöst hat. Die in der Zeitschrift The Cryosphere veröffentlichten Ergebnisse zeigen auf, dass der Mittivakkat-Gletscher im Jahr 2...

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat festgestellt, dass die Erwärmung der Arktikregion ein schnelleres Schmelzen der Gletscher Grönlands ausgelöst hat. Die in der Zeitschrift The Cryosphere veröffentlichten Ergebnisse zeigen auf, dass der Mittivakkat-Gletscher im Jahr 2011 bis zu 2,45 Meter abgenommen hat, kapp 30 Zentimeter mehr als noch für 2010 gemessen wurde. Die Studie wurde teilweise über das Projekt INTERACT ("International network for terrestrial research and monitoring in the Arctic") finanziert, das 7,3 Mio. EUR aus dem Themenbereich Forschungsinfrastrukturen des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU erhalten hat. Den Forschern zufolge kam es in den letzten zwei Jahren zu Rekordabnahmen des Mittivakkat-Gletschers, des am längsten beobachteten Gletschers in Grönland, und der Wert für 2011 lag außerdem höher als der in 16 Jahren beobachtete durchschnittliche Rückgang von 0,97 Meter pro Jahr. Die Beobachtungen in diesem Jahr zeigen außerdem, dass in 2011 hinsichtlich des Rückgangs der Gletschermasse ein Rekord aufgestellt wird - selbst nach einem Vergleich der Massebillanz mit den simulierten Massebillanzen der letzten 120 Jahre. Der Mittivakkat-Gletscher wird hinsichtlich seiner Massebillanz und des Rückgangs der Gletscherfront seit 1995 bzw. seit 1931 von Wissenschaftlern beobachtet. Allein dieses Jahr hat sich die Gletscherspitze um 22 Meter zurückgezogen. Das sind 12 Meter weniger als die 34 Meter in 2010, und insgesamt summieren sich die Werte seit den ersten fotografischen Beobachtungen im Jahr 1931 auf rund 1.300 Meter. Die Forscher aus Dänemark, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten nehmen an, dass der Rückgang der Gletschermasse auf höhere Oberflächentemperaturen und weniger Niederschlag zurückzuführen ist. Diese Verluste stehen stellvertretend für die gesamte Region, zu der Hunderte von Gletschern in Grönland gehören. Dem Team zufolge weisen auch die anderen grönländischen Gletscher Rückgänge ihrer Ausbreitungen auf, die mit dem des Mittivakkat-Gletschers vergleichbar sind. Die Forscher erklären, dass lokale Gletscherbeobachtungen in Grönland nicht üblich sind. Der Mittivakkat ist der einzige Gletscher in Grönland, der sowohl hinsichtlich der Massebillanz der Oberfläche als auch des Rückzugs der Gletscherfront langfristig beobachtet wird. Am Mittivakkat-Gletscher sind nicht nur die Temperaturen gestiegen, auch die Schneefallmenge ist zurückgegangen. Seit 14 bis 16 Jahren ist die Oberflächenmassebilanz des Gletschers negativ. Dr. Edward Hanna von der University of Sheffield im Vereinigten Königreich, Leiter der Feldforschungen, die in den Sommermonaten dieser Jahre durchgeführt wurden, sagt zu den Ergebnissen: "Die Ergebnisse unserer Feldforschungen sind das wichtigste Anzeichen für die raschen Veränderungen, die jetzt in Grönland und darüber hinaus beobachtet werden, nicht nur an diesem Gletscher, sondern auch an vielen kleinen Gletschern in der Umgebung. Es ist klar, dass es sich hier um eine sehr dynamische Umgebung handelt, was ihre Reaktion und den Masseverlust auf den anhaltenden Klimawandel betrifft." "Durch den Rückzug dieser kleinen Gletscher wird auch der nahegelegene Grönlandeisschild empfindlicher gegenüber weiteren Erwärmungen im Sommer, die sehr wahrscheinlich bevorstehen. Auch die Zirkulation im Nordatlantik und Wettermuster könnten vom Schmelzen einer so großen zusätzlichen Eismenge betroffen sein. Um die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und der Reaktion der Gletscher in dieser wichtigen Region besser zu verstehen, ist für die nächsten Jahre ein ausgeweitetes Beobachtungsprogramm in Ostgrönland klar erforderlich."Weitere Informationen finden Sie unter: The Cryosphere: http://www.the-cryosphere.net/(öffnet in neuem Fenster) University of Sheffield: http://www.shef.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) INTERACT: http://www.eu-interact.org/(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Dänemark, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

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