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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Studie identifiziert Faktoren zur Rettung von Menschenaffen

Afrikanische Menschenaffen sind in Gefahr; ihre Populationen schrumpfen, vor allem in den Gebieten, die schlecht bewirtschaftet und kaum geschützt sind. Eine neue internationale Studie bietet neue Einblicke in die Frage, inwiefern die seit 20 Jahren am schwersten betroffenen G...

Afrikanische Menschenaffen sind in Gefahr; ihre Populationen schrumpfen, vor allem in den Gebieten, die schlecht bewirtschaftet und kaum geschützt sind. Eine neue internationale Studie bietet neue Einblicke in die Frage, inwiefern die seit 20 Jahren am schwersten betroffenen Gebiete auch diejenigen sind, die gegen Wilderei nur schlecht geschützt sind. Die Studie, die in der Zeitschrift Conservation Letters vorgestellt wird, behauptet, dass der Strafverfolgung bei der Sicherung der Zukunft der großen Menschenaffen eine entscheidende Bedeutung zukommt. Wissenschaftler aus Australien, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Deutschland, Ghana, Japan, Nigeria, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten erhoben Daten über einen Zeitraum von 20 Jahren aus 109 bewirtschafteten Bereichen. Sie entdeckten, dass die umfassende Präsenz von örtlichen und internationalen Nichtregierungsorganisation (NRO) und Strafverfolgungsbehörden die wichtigste Rolle spielt, um das Überleben der Affen zu gewährleisten. Das Team fand heraus, dass Forschung und Tourismus bei der Unterstützung der Affen ebenfalls sehr wichtige Faktoren sind. Sie hätten auch einen messbaren Einfluss, so die Forscher. Im Gegensatz zur Unterstützung durch NROs und Strafverfolgungsbehörden wirken sich die Entwicklung des Landes und eine hohe Bevölkerungsdichte auf die Menschenaffen nachteilig aus. Wirksame Maßnahmen sollten so eingebracht werden, dass die Zukunft der natürlichen Ressourcen sowie die Zukunft der Menschenaffenpopulationen gewährleistet wird. Diese Studie quantifiziert zum ersten Mal, inwiefern der Artenschutz das Risiko des Aussterbens einer Spezies wie Gorillas, Bonobos und Schimpansen senkt. Den Forschern zufolge bestätigen die Daten sowie die Umwelt- und menschlichen Variablen, dass langfristiger Artenschutz zur messbaren Verringerung der Wahrscheinlichkeit des Aussterbens der Affen führt. Je länger die Bemühungen fortgeführt werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit. "Die Ergebnisse erbringen den quantitativen Beweis, dass das Risiko für Menschenaffen dort am höchsten ist, wo Wildhüter- und Polizeipräsenz fehlen", sagt Sandra Tranquilli vom Max-Planck-Institut (MPI) für evolutionäre Anthropologie in Deutschland. "Tourismus, Forschung und die Präsenz von und Unterstützung durch Nichtregierungsorganisationen vor Ort haben aber ebenfalls einen messbaren positiven Einfluss. Das Überleben der Affen wird durch die Präsenz von Nichtregierungsorganisationen positiv beeinflusst." Hjalmar Kuehl, auch vom MPI für Evolutionäre Anthropologie, kommentiert: "Die verbleibenden Wildgebiete verschwinden schneller, als man es sich vorstellen kann. Wenn wir einige davon für die Zukunft erhalten wollen, brauchen wir viele weitere Studien dieser Art. Diese Studien helfen, besser zu verstehen, welche Artenschutzmaßnahmen effizienter sind und in welche Aktivitäten die begrenzten Ressourcen am besten investiert werden sollten. Diese Informationen werden dazu beitragen, die Wirksamkeit der Artenschutzmaßnahmen zu stärken, indem die Rentabilität der investierten Ressourcen gestärkt wird. " Fiona Maisels von der Wildlife Conservation Society kommentiert: "Dies ist ein hervorragendes Beispiel für evidenzbasierte Artenschutzforschung, in der Maßnahmen zur Erhaltung und Strategien quantitativ ausgewertet werden. Unsere Ergebnisse werden die bestmögliche Nutzung der begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen sicherstellen, insbesondere im Hinblick auf eine effektive Strafverfolgung vor Ort."Weitere Informationen finden Sie unter: MPI für evolutionäre Anthropologie: http://www.eva.mpg.de/ Conservation Letters: http://www.wiley.com/bw/journal.asp?ref=1755-263X

Länder

Australien, Demokratische Republik Kongo, Deutschland, Ghana, Japan, Nigeria, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

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