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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Heimatlose Meerestiere? Der Klimawandel ist schuld

Neue internationale Untersuchungen zeigen, dass steigende Temperaturen die Lebensräume von Tieren und Pflanzen beeinflussen und einige gezwungen sein werden, ihre natürliche Umgebung zu verlassen und sich woanders anzusiedeln. Einige marinen Arten werden allerdings keine neue ...

Neue internationale Untersuchungen zeigen, dass steigende Temperaturen die Lebensräume von Tieren und Pflanzen beeinflussen und einige gezwungen sein werden, ihre natürliche Umgebung zu verlassen und sich woanders anzusiedeln. Einige marinen Arten werden allerdings keine neue Heimat finden. Die Ergebnisse der Studie, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurden, zeigen, wie schwierig es für Meerestiere sein wird, mit den Veränderungen Schritt zu halten. Wissenschaftler unter der Leitung der Scottish Association for Marine Science, dem Scottish Marine Institute im Vereinigten Königreich verglichen die wechselnden Temperaturen zur Wasser und zu Lande und aus allen Regionen im Zeitraum 1960 bis 2009. Die Daten halfen den Forschern die Geschwindigkeit zu projizieren, mit der terrestrische und marine Populationen zum Umzug gezwungen sein werden, um mit den Temperaturveränderungen umzugehen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen Wanderungsraten in der Lebensräumen gibt. "Wenn die Temperaturen steigen, wandern Pflanzen und Tiere, die eine kühlere Umgebung benötigen in neue Regionen", erklärt Dr. Mike Burrows von der Scottish Association for Marine Science. "Das Land wärmt sich etwa dreimal schneller auf als die Ozeane, sodass man vielleicht erwarten würde, dass die Spezies dreimal schneller auf dem Land abwandern, aber das ist nicht der Fall. Wird es auf dem Land zu heiß für einige Arten, können sie auf eine höher gelegene Ebene ausweichen, wo die Temperaturen in der Regel kühler sind. Das ist allerdings für viele marine Arten nicht möglich, die an oder in der Nähe der Meeresoberfläche leben. Wenn die Temperaturen steigen, werden Arten wie Fische in tiefere Gewässer wandern, um die kühleren Umgebungen zu finden, die sie bevorzugen. Doch andere Arten, wie z. B. Wasserpflanzen oder sich langsam bewegende Korallen, müssen viel weiter gehen, um die geeigneten Lebensräume zu finden. Sie könnten in eine Falle geraten, sollten sie keine kühleren Plätze finden." Dr. John Bruno von der University of North Carolina in den Vereinigten Staaten sagt seinerseits, dass für Meerestiere viel schwieriger sei, mit dem Klimawandel Schritt zu halten. "In einer sich erwärmenden Umgebung festzustecken, kann das Wachstums, die Fortpflanzung und das Überleben ökologisch und ökonomisch wichtiger Meerestiere wie Fische, Korallen und Seevögeln beeinträchtigen", so Dr. Bruno, einer der Autoren der Studie. Die Ergebnisse der Studie werfen auch Licht auf die Variation der Temperaturen an der Meeresoberfläche innerhalb einer sehr kleinen Region. Die Wanderung der Spezies wird durch diese Schwankungen ebenfalls ausgelöst. Zum Beispiel kommen marine Temperaturen im Frühling etwa fünf Tage pro Jahrzehnt früher an der Ostküste, während sich keine Verschiebung an der Westküste bemerkbar gemacht hat. "Die Regionen, in denen Arten so schnell wie möglich abwandern müssen, um den Klimaveränderungen zuvorzukommen, sind wichtige Biodiversitäts-Hotspots, wie etwa das Korallendreieck in Südostasien", so Dr. Burrows. "Unsere Studie kann Naturschützer dabei unterstützen, sich auf den Wandel vorzubereiten und künftige Korallenlebensräume zu schützen." Experten aus Australien, Kanada, Dänemark, Deutschland, Spanien, Südafrika, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten trugen zu dieser Studie bei.Weitere Informationen erhalten Sie hier: Scottish Association for Marine Science: http://www.smi.ac.uk/ Naturwissenschaften http://www.sciencemag.org/

Länder

Australien, Kanada, Deutschland, Dänemark, Spanien, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Südafrika

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