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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Fisch essen, intellektuelles Potential aufbauen

Können schwangere Frauen dazu beitragen, durch den Verzehr von Fisch, das intellektuelle Potential ihrer Kinder zu verbessern? Aus einer Studie, die im American Journal of Clinical Nutrition präsentiert wurde, geht hervor, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaf...

Können schwangere Frauen dazu beitragen, durch den Verzehr von Fisch, das intellektuelle Potential ihrer Kinder zu verbessern? Aus einer Studie, die im American Journal of Clinical Nutrition präsentiert wurde, geht hervor, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft vermehrt Fisch konsumiert haben, bessere Ergebnisse in Tests zur verbalen Intelligenz, Feinmotorik und Sozialverhalten aufweisen. Es handelt sich um Ergebnisse des Projekts NUTRIMENTHE ("Effect on diet on the mental performance of children"), das unter dem Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei, und Biotechnologie" (KBBE) des Siebten Rahmenprogramms der EU-Programms ( RP7) mit 5,9 Millionen EUR gefördert wird. Fetter Fisch ist die wichtigste Quelle für langkettige Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA), einer wichtigen strukturellen Komponente von Zellen und insbesondere der Zellmembranen des Gehirns. Die Europäische Kommission unterstützt die gesundheitsbezogene Angabe, dass DHA zur normalen Entwicklung des Gehirns des Fötus und von gestillten Säuglingen sowie zur normalen Entwicklung des Auges des Fötus und von gestillten Säuglingen beträgt". (EFSA Journal 2011; 9 (4): 2078) In der NUTRIMENTHE-Studie untersuchten die Forscher, wie Fisch die Wirkung und genetische Variation auf das intellektuelle Potenzial vermittelt. Die Projektpartner konzentrierten sich hauptsächlich auf Polymorphismen im Fettsäure-Desaturase (FAD)-Gen-Cluster, das für die Enzyme Delta-5- und Delta-6 Desaturase bei der Synthese von Omega-3-und Omega-6 Fettsäuren kodiert. Es wurden Blutproben von mehr als 2 000 Frauen in der 20. Schwangerschaftswoche und sowie bei der Geburt aus der Nabelschnur genommen. Die Forscher untersuchten anhand dieser Proben Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und die Genotypisierung von 18 FADS Einzel-NukleotidPolymorphismen. Das Team versorgte den Foetus mithilfe des Plazentatransfers über die Nabelschnur mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Bisher war noch nicht untersucht worden, wie die FADS-Genotypen von Mutter und Kind die Konzentrationen dieser Fettsäuren beeinflussen. Dr. Eva Lattka vom Helmholtz Zentrum München, dem Deutschen Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt und ihr Team haben herausgefunden, wie Polymorphismen im FADS Gen-Cluster Fettsäuren bei Frauen während der Schwangerschaft beeinflussen. Nach Angaben der Forscher sind für die Zusammensetzung der Fettsäuren im Nabelschnurblut Genotypen von Mutter und Kind erforderlich, sodass mütterliche Genotypen in erster Linie mit Omega-6-Vorläufern und die kindlichen Genotypen vor allem mit Omega-6-Produkten verbunden sind. Sie fanden auch heraus, dass die DHA-Spiegel mit Mutter-und Kind-Genotypen gleichermaßen assoziiert waren. "Der Beitrag zur Omega-6-Fettsäure-Synthese durch den Fötus ist größer als erwartet. Die DHA-Spiegel hängen sowohl vom mütterlichen als auch vom kindlichen Stoffwechsel ab", so Dr. Lattka. "Die von der Mutter gelieferte DHA könnte sehr wichtig sein." In einer früheren Studie hatten Forscher herausgefunden, dass der Verzehr von Fisch während der Schwangerschaft mit dem verbalen Intelligenzquotienten (IQ) im Alter von 8 Jahren zusammenhängt. Doch wodurch wird diese Wirkung übertragen? Obwohl in der Studie bereits festgestellt wurde, dass der Verzehr von Fisch mit den Konzentrationen der mütterlichen DHA in Zusammenhang steht, lagen bislang keine Daten darüber vor, ob der mütterliche DHA-Spiegel direkt mit den Testergebnissen bei Kindern zusammenhängt. Das NUTRIMENTHE-Projekt, das voraussichtlich 2013 endet, wird an der Lösung dieses Problems arbeiten. Ende Oktober veranstalteten die NUTRIMENTHE- Partnern ein Symposium mit dem Titel "Nutrition and Cognitive Function" auf der European Nutrition Conference in Madrid. Forscher aus Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien, Polen, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten gehören zum NUTRIMENTHE-Konsortium. (EFSA Journal 2011; 9 (4): 2078)Weitere Informationen erhalten Sie hier: NUTRIMENTHE: http://www.nutrimenthe.eu Forschung zu KBBE: http://cordis.europa.eu/fp7/kbbe/home_en.html

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