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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Exklusive Spezies in höheren Lagen gefunden

Lange schon nahmen Forscher an, in hohen Lagen von Gebirgsregionen lebende Tier- und Pflanzenarten wären isoliert und somit exklusiver. Eine neue spanisch-deutsche Studie untermauert nun diese langgehegte Theorie und deutet darauf hin, dass die Höhe eine entscheidende Rolle be...

Lange schon nahmen Forscher an, in hohen Lagen von Gebirgsregionen lebende Tier- und Pflanzenarten wären isoliert und somit exklusiver. Eine neue spanisch-deutsche Studie untermauert nun diese langgehegte Theorie und deutet darauf hin, dass die Höhe eine entscheidende Rolle bei der Artenvielfalt spielt. Die Studienergebnisse kamen nun in der Fachzeitschrift Ecography zur Veröffentlichung. Meeresinseln steigen aus dem tiefen Meeresboden empor, erodieren und verschwinden anschließend wieder im Meer. Dieser Prozess dauert mehrere Millionen Jahre, während derer sich die Inseln verändern und Nischen für verschiedene Lebewesen bilden, die unseren Planeten bevölkern. Diese Spezies passen sich den neuen Umweltbedingungen an, spezialisieren sich und werden exklusiv. Der Anteil von endemischen Ökosystemen wächst hinsichtlich junger Inseln mit Hochgebirgen. "Nach Erreichen ihrer Maximalhöhe ist die Topographie der Insel durch die Erosion am komplexesten und auch das Maß der Artenvielfalt ist am höchsten", zitiert der Scientific Information and News Service (SINC) Professor José Mar¡a Fernandez-Palacios von der Universität La Laguna in Spanien. Laut den Forschern verfügen Inseln mit Hochgebirgs-Ökosystemen über mehr exklusive Spezies. Die Studie betont den Einfluss, den die Höhenlage auf die exklusive Artenvielfalt einer Insel hat. Nach Ansicht der Forscher ist es die doppelte Isolation, die die Spezies in hohen Gebirgslagen so einzigartig macht. Die höchsten Inseln, so die Forscher, bieten die Bedingungen, die endemischen Arten fördern. "Diese Spezies in den Hochgebirgs-Ökosystemen auf den Inseln haben sich gewöhnlich aus Spezies entwickelt, die die unteren oder mittleren Regionen der betreffenden Insel bevölkert hatten", erklärt Professor Fernandez-Palacios. "Es sind Insel-Spezies, die sich an sehr spezielle und seltene Ökosysteme angepasst haben." Seiner Aussage nach machen die Hochgebirgsregionen auf Teneriffa weniger als 10% der Inseloberfläche aus; in La Palma auf den Kanarischen Inseln sind es rund 1%. "Auf Inseln, die topographisch komplexer sind, könnten diese Spezies nicht existieren, da die Hochgebirge als erstes von der Insel verschwinden, wenn diese erodiert", fügt der Ökologie-Professor hinzu. Die Forschungen ergaben, dass obwohl es gegenwärtig keine Hochgebirge auf den Inseln La Gomera und Gran Canaria gibt, da beide über 10 Millionen Jahre alt sind, dies früher, vor vielen Jahren, durchaus der Fall war. Laut den Wissenschaftlern spielen Hochgebirge bei jüngeren Inseln wie La Palma eine entscheidende Rolle. Die Studie ergab auch, dass La Gomera, das "älter und runzliger" ist als La Palma, aufgrund der Existenz mehrerer exklusiver Schluchten- und Hang-Spezies eine größere Artenvielfalt vorweist. Professor Fernandez-Palacios dazu: "La Palma ist einfacher, größer und höher, aber nicht so komplex." Hierbei sei angemerkt, dass auf La Palma einige Hochgebirgs-Spezies leben, die zweifellos ursprünglich aus La Gomera kamen. Die in hohen Lagen entdeckten Spezies folgen einem von zwei Wegen, wenn die Inseln an Land verlieren. "Ist die nahegelegene Insel hoch genug, springen sie zum neuen Territorium über und überleben dort. Hat sie noch nicht die ausreichende Höhe erreicht, stirbt das Ökosystem der Spezies aus", so die Forscher.Mehr Informationen sind abrufbar unter: La Laguna Universität: http://www.ull.es/ Ecography: http://onlinelibrary.wiley.com/journal/10.1111/(ISSN)1600-0587

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