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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Da ist was gesund im Staate Dänemark

Die Dänen machen sich nicht nur Gedanken darum, was sie essen, sondern sind auch bereit, mehr Steuern zu zahlen, um sich gesünder zu ernähren und informiertere Entscheidung darüber zu treffen, was sie essen. Die Ergebnisse dieser Studie kommen zu einer Zeit, in der gesundes Es...

Die Dänen machen sich nicht nur Gedanken darum, was sie essen, sondern sind auch bereit, mehr Steuern zu zahlen, um sich gesünder zu ernähren und informiertere Entscheidung darüber zu treffen, was sie essen. Die Ergebnisse dieser Studie kommen zu einer Zeit, in der gesundes Essen und eine wachsende Anzahl Übergewichtiger zu Hauptanliegen für die Menschen auf der ganzen Welt geworden sind. Trotz dieses Problems wurden regierungspolitische Maßnahmen bisher kaum ausgewertet. Diese Erkenntnisse sind das Ergebnis des EU-finanzierten Projekts EATWELL ("Interventions to promote healthy eating habits: evaluation and recommendations"), das Mittel in Höhe von 2,5 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei und Biotechnologie" (KBBE) des siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) erhielt. EATWELL untersucht eine Reihe von europäischen Strategien zur Reduzierung der Anzahl der übergewichtigen Personen und die untersuchen, wie weit die Menschen gehen würden, um gesund zu werden. Daten von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass Übergewicht für 10% bis 13% der Tode und 2% bis 8% der Gesundheitskosten allein in Europa verantwortlich ist. Im Falle des Vereinigten Königreichs geht man davon aus, dass ein Übermaß von Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren, kombiniert mit zu wenig Obst und Gemüse, für 70.000 vorzeitige Tode verantwortlich ist. Diese alarmierenden Zahlen haben viele EU-Mitgliedsstaaten dazu gebracht, eine ganze Palette von Strategien zu entwerfen und einzuführen, die durch mehr Werbung für Obst und Gemüse und weniger für bestimmte Lebensmittel für Kinder zu gesünderen Ernährungsgewohnheiten verleiten sollen. Andere ergriffene Maßnahmen betreffen die Kennzeichnung von Nährstoffen, das Auffordern der Lebensmittelindustrie zur Verbesserung der produzierten Produkte sowie die Regulierung von Kantinen des öffentlichen Sektors, um zu gewährleisten, dass gesunde Nahrungsmittel angeboten werden. All diese Bemühungen sind zwar vielversprechend, was vielen dieser Aktionen jedoch fehlt, ist eine ordentliche Auswertung statistischer Art. Hier kam das EATWELL-Projekt auf den Plan, dass diese Strategien über einen Zeitraum von 36 Monaten untersuchte; das Projekt wird im Oktober 2012 enden. Insbesondere hat es zum Ziel, die ergriffenen politischen Maßnahmen zu überprüfen und Lücken sowie Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren dieser Kampagnen aufzuspüren. Schlussendlich soll es den politischen Entscheidungsträgern der EU-Mitgliedsstaaten konkrete Richtlinien in die Hand drücken, versehen mit nützlichen Einblicken aus der Privatwirtschaft und den Kommunikationsagenturen, damit sie angemessene politische Interventionen entwickeln können, die das gesunde Essen in ganz Europa fördern. Bei einem Workshop, der kürzlich stattfand und auf dem die Ergebnisse des EATWELL-Projekts erörtert wurden, kam heraus, dass die Verbraucher in Dänemark nicht nur gewillter sind, gesund zu essen, sondern auch bereit, mehr dafür zu bezahlen. "Die Dänen reagierten am positivsten auf ökonomische Interventionen im Nahrungsmittelsektor und sind auch gewillt, mehr zu bezahlen, um gesünder zu essen", so die Doktorandin Jessica Aschemann-Witzel von der Aarhus Universität, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Dänemark, die an dem Projekt mitgearbeitet hatte. Die Partner des EATWELL-Projekts studierten mehr als 3.000 Verbraucher aus fünf europäischen Ländern und fragten sie, ob sie "nationale ökonomische Interventionen zur Förderung einer gesunden Ernährungsweise" akzeptieren würden. Fast 36% der Dänen antworteten, dass sie bereit wären, für Strategien zur Förderung gesunderer Lebensmittel und für mehr Informationen darüber, was gesunde Lebensmittel sind, mehr Steuern zu bezahlen (nur 16% riefen nach Steuerermäßigungen). In anderen Ländern wurde diese Frage von weniger als 30% der Personen positiv beantwortet. Bei einigen spezifischen Maßnahmen wie Steuererhöhungen zur Subventionierung der Preise für gesunde Lebensmittel ist die Lücke sogar noch größer: 42% der Dänen sagen ihre Unterstützung zu, verglichen mit im Durchschnitt unter 29% der anderen Ländern. Wie die EATWELL-Partner herausfanden, ist ein Grund für diese große Differenz das große Vertrauen, das Dänen in öffentliche Institutionen haben. "Die Dänen haben mehr Vertrauen in die öffentlichen Behörden und sind es gewohnt, hohe Steuern zu bezahlen. Deshalb sind sie Veränderungen auf diesem Gebiet nicht so abgeneigt wie andere Nationen", erläutert Jessica Aschemann-Witzel. Das EATWELL-Konsortium untersuchte die strategischen Maßnahmen in Belgien, Dänemark, Italien, Polen und dem Vereinigten Königreich.Weitere Informationen finden Sie unter: EATWELL: http://www.eatwellproject.eu/en/ Improving policy interventions to promote healthy eating in Europe: http://www.eufic.org/article/en/page/FTARCHIVE/artid/improving-policy-interventions-to-promote-healthy-eating-in-Europe/

Länder

Belgien, Dänemark, Italien, Polen, Vereinigtes Königreich