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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Auch Vögel bilden soziale Netze

Forscher von der Universität Oxford im Vereinigen Königreich haben einen neuen Weg entdeckt, um die sozialen Netzwerke, die einzelne Tiere miteinander verbinden, zu beurteilen. Die Art und Weise, wie sich Tiere miteinander verbinden, spielt eine wichtige Rolle für die Gesundhe...

Forscher von der Universität Oxford im Vereinigen Königreich haben einen neuen Weg entdeckt, um die sozialen Netzwerke, die einzelne Tiere miteinander verbinden, zu beurteilen. Die Art und Weise, wie sich Tiere miteinander verbinden, spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Überleben der Tiere, sowohl wenn sie allein als auch in der Gruppe leben. Die Studie wurde im Journal of The Royal Society Interface präsentiert. Die Auswertung rund einer Million wilder Kohlmeisen half den Forschern bei der Entwicklung dieses neuen Untersuchungsansatzes, der es ermöglicht, Zeiträume intensiver sozialer Aktivität innerhalb vieler Beobachtungen zu identifizieren. Damit erhielt das Team nicht nur einen genaueren Blick auf die Vögel, aber es bestimmte auch welche Vögel "echte Freunde" sind und welche sich messen, um sich zu paaren. Diese Studie ist einzigartig, da frühere Studien nicht sehr erfolgreich bei der Freilegung der Netzwerke von tierischen Gesellschaften waren. "Wenn man an eigene Daten im Facebook denkt, dann zeichnet es Dinge auf, die man mag, mit wem man befreundet ist, und was man mit anderen teilt ", sagte der leitende Autor Ioannis Psorakis von der Abteilung für Ingenieurwissenschaften an der Universität Oxford. "Wir haben gezeigt, dass wir Daten über die einzelnen Tiere analysieren können, in diesem Fall Kohlmeisen, um ein Facebook für Tiere aufzubauen, das enthüllt, wer mit wem zusammen ist, wer zu welcher Gruppe gehört und welche Vögel regelmäßig zu den gleichen Versammlungen oder Veranstaltungen gehen." Mithilfe von Transpondern und Sensoren, die das Auftauchen der Kohlmeisen bei den Futterhäuschen rund um Wytham Woods, Oxford, aufzeichneten, identifizierte das Team Vögel, die als Freunde gemeinsam auf der Suche nach Nahrung waren. Die Forscher beobachteten, welche Vögel den Vorgang der Paarbildung begannen oder bereits als Paar zusammen waren. "Wir haben gezeigt, dass unsere Technik Informationen über die Netzwerke, die Menschen aneinander binden, durch die Entnahme und Analyse ihrer Mobilitätsmuster extrahieren kann", so Psorakis, Doktorand an der Universität Oxford. "Durch unseren Ansatz ist es möglich, große Datenmengen zu durchforsten, ohne zu entscheiden, welche zeitliche Auflösung am besten ist, um Bedeutung zu extrahieren - das Modell wertet diese automatisch aus. Dies ist nur das erste Beispiel dafür, wie Zoologen dabei sind, unsere Methode zu verwenden, um soziale Netzwerke von Tieren in einem großen Daten-Kontext zu erforschen." Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass einzelne Vögel an den Scharen nicht nach dem Zufallsprinzip teilnehmen. Sie ziehen tatsächlich andere Mitgliedern der Population vor, die mit ihnen interagieren. Nach Angaben der Forscher, sind die meisten Netzwerke, die mit diesem Ansatz extrahiert wurden, stark geclustert, und in solchen engen Vogelgemeinschaften suchen Einzelne gemeinsam nach Futter und interagieren mit ihrem aktuellen oder zukünftigen Partner. Die Ergebnisse dieser Studie könnten Forschern die benötigten Informationen geben, um den Ablauf der Kommunikation innerhalb von Tierpopulationen besser zu verstehen. Die Wissenschaftler können testen, wie bestimmte soziale Strukturen die Verbreitung von neuen Informationen von Individuum zu Individuum unterstützen oder behindern.Weitere Informationen sind abrufbar unter: University of Oxford: http://www.ox.ac.uk/ Journal of The Royal Society Interface: http://rsif.royalsocietypublishing.org/

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Vereinigtes Königreich