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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Informationstechnologie für den Forschungssektor

Ein EU-finanziertes Projekt, das einen Cloud-Computing-Markt für den öffentlichen Sektor in Europa schaffen und die massiven Anforderungeneuropäischer Forscher und Wissenschaftler an die Informationstechnologie (IT) unterstützen soll, hat gerade die Ersteinführung seiner erste...

Ein EU-finanziertes Projekt, das einen Cloud-Computing-Markt für den öffentlichen Sektor in Europa schaffen und die massiven Anforderungeneuropäischer Forscher und Wissenschaftler an die Informationstechnologie (IT) unterstützen soll, hat gerade die Ersteinführung seiner ersten Anwendungen in den Bereichen Hochenergiephysik, Molekularbiologie und des Risikomanagements von Naturkatastrophen angekündigt. Das Projekt HELIX NEBULA ("Helix Nebula - the science cloud"), das im Januar gestartet wurde und bis 2014 läuft, vereint Wissenschaftler aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Es wird mit 1,8 Mio. EUR über den Themenbereich "Forschungsinfrastrukturen" des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) finanziert. Das Projekt ist eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Es führt führende IT-Anbieter wie Atos, CloudSigma und T-Systems, und drei der führenden europäischen Forschungszentren zusammen: die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN), das Europäische Labor für Molekularbiologie (EMBL) und die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Ziel ist es, sicherzustellen, dass Wissenschafts- und Forschungsorganisationen weiterhin Daten mithilfe von Anwendungen der Informations- und Kommunikationstechnologien erfassen, verarbeiten und archivieren können. Da der Bedarf an diesen Dienstleistungen im wissenschaftlichen Bereich weltweit weiter wächst, können Dienste in der "Wolke" bei der Bereitstellung von Leistungen effizienter, agiler und innovativer sein. Sie erreichen dies durch höhere Wirtschaftlichkeit, die mehrfache Anmietung von unregelmäßig genutzten Ressourcen und komplexere Ansätze zur Ressourcenverwaltung. Die ersten Ergebnisse aus der laufenden Machbarkeitsstudie zeigen nun, dass es CERN, EMBL und ESA gelungen ist, anspruchsvolle wissenschaftliche Anwendungen bereitzustellen, die jeweils Zehntausende von Jobs in den von Atos, CloudSigma und T-Systems betriebenen Rechenzentren betreffen. Am CERN wurde zum Beispiel die jüngste Ankündigung im Zusammenhang mit der Suche nach dem Higgs-Boson dadurch erleichtert, dass die Anwendung des ATLAS-Experiments schnell bereitgestellt wurde und CERN Simulationen durchführen konnte, die die Grundlage für die Ankündigung bildeten. ATLAS ist ein Experiment der Teilchenphysik am Large Hadron Collider am CERN. Dabei lassen die Wissenschaftler hochenergiereiche Protonen aufeinanderprallen während der ATLAS-Detektor nach neuen Entdeckungen in diesen Frontal-Kollisionen sucht. Frédéric Hemmer, Leiter der IT-Abteilung des CERN, kommentiert: "Diese ersten Einsätze haben bestätigt, dass der Bau einer öffentlichen Cloud-Infrastruktur mit multiplen Nutzern und Anbietern ein riesiges Unternehmen ist, für das viele Schritte unternommen werden müssen, um es abzuschließen. Allerdings sind die ersten Ergebnisse sehr ermutigend, und wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel während der zweijährigen Pilotphase erreichen werden." Das EMBL-Team hat erfolgreich seine neuartige Software-Pipeline für groß angelegte Genomanalyse auf verschiedenen Cloud-Provider-Infrastrukturen installiert und getestet. Mithilfe großer reeller Genomdatensätze, die aus den Sequenzierungsgeräten des EMBL stammen, hat die Machbarkeitsstudie des EMBL Schlüsselelemente wie Skalierbarkeit, Performance und On-Demand-Bereitstellung von Ressourcen für Hochleistungscomputing und schnelle Datenspeicherung in diesen Wolken ausgiebig ausgewertet. Paul Flicek, Leiter der Abteilung für Wirbeltier-Genomik am Europäischen Institut für Bioinformatik des EMBL erklärt: "Es ist nicht leicht, Rechnerinfrastrukturen für die Genomanalyse in der Cloud aufzustellen. Daher sind wir mit den ersten Ergebnissen aus der Machbarkeitsstudie sehr zufrieden. Dies sind wichtige Meilensteine ??auf dem Weg, unsere Software in der Helix-Nebula-Pilotphase Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung zu stellen. " Die ESA hat erfolgreich groß angelegten Datenverarbeitung und Verbreitung von ihren Radar-Satelliten (European Remote Sensing (ERS) und Envisat) mithilfe verschiedener Cloud-Provider-Infrastrukturen getestet. "Die Ergebnisse haben gezeigt, dass diese Anwendungen bei mehreren Providern laufen können, obwohl unterschiedliche Technologien genutzt werden", sagt Volker Liebig, Direktor des Erdbeobachtungsprogramms der ESA. "Dank der Vorteile der Wolke und der modernen Kommunikationsmittel wird die globale Wissenschaftsgemeinde das riesige Datenarchiv der ESA besser nutzen können, das 20 Jahre Erdbeobachtung abdeckt. Dadurch wird die Zusammenarbeit wissenschaftlicher Gemeinschaften aus verschiedenen Bereichen gefördert." Michael Symonds, Principal Solutions Architect von Atos, kommentiert die Herausforderungen bei der Einrichtung von Cloud-Computing-Ressourcen für Forschungsorganisationen: "Die Einrichtung einer öffentlichen Cloud für sehr anspruchsvolle Forschungsorganisationen ist ganz anders als die Bereitstellung von Cloud-Dienstleistungen durch Privatunternehmen für Unternehmen. Es hat sehr viel Mühe gekostet, aber wir sind alle mit diesen ersten Ergebnissen sehr zufrieden und zuversichtlich, dass wir darauf aufbauen können."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Europäische Organisation für Kernforschung (CERN): http://www.cern.ch(öffnet in neuem Fenster)

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