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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Daumen drücken für Curiosity: geplante Marslandung Anfang August

Sollten Sie am 6. August zufällig frühmorgens auf dem Mars sein, wären Sie Zeuge eines außerordentlichen Ereignisses: der Ankunft des größten Planetenrovers, der jemals dort gelandet ist. Das Fahrzeug mit dem Namen "Curiosity" (dt. Neugier) wird im Gale-Kater landen. Diese...

Sollten Sie am 6. August zufällig frühmorgens auf dem Mars sein, wären Sie Zeuge eines außerordentlichen Ereignisses: der Ankunft des größten Planetenrovers, der jemals dort gelandet ist. Das Fahrzeug mit dem Namen "Curiosity" (dt. Neugier) wird im Gale-Kater landen. Diese Landung markiert den Beginn des MSL-Projekts (Mars Science Laboratory, MSL) der NASA. Ziel dieses Projekts ist es, die Bewohnbarkeit, das Klima und die Geologie des Mars zu untersuchen und Daten für eine künftige bemannte Mission zu diesem Planeten zu sammeln. Doch die Wissenschaftler halten sich in ihrer Begeisterung noch zurück, da der schwierigste Teil der Reise von Curiosity noch bevorsteht und ein kleiner Landefehler, die gesamte Mission infrage stellen könnte. Curiosity wird mit einer Geschwindigkeit von knapp 21.000 Stundekilometern in die Marsatmosphäre eintreten und dann in nur wenigen Minuten auf 3,6 Stundenkilometer abbremsen. Diesen Augenblick nennen Weltraumbeobachter "Sieben Minuten Angst". Diese Abbremsung muss sein, damit das Fahrzeug sanft landen kann. Doch glücklicherweise wird Curiosity nicht allein sein. Eine internationale Flotte wird zur Unterstützung zugegen sein, damit auch alles gut geht. Während des Landeanflugs wird Curiosity Daten übertragen und zwei NASA-Raumschiffe (Mars Odyssey und Mars Reconnaissance Orbiter), die in der Nähe sind, werden diese Signale von Curiosity aufzeichnen und weiterleiten. Auch der Mars Express, der seit 2003 den Mars umkreist, wird in diesen kritischen Minuten im Dienst sein, und Daten weitersenden, die im Fall eines Problems, entscheidend sein könnten. Die Spezialisten am ESA-Raumfahrtkontrollzentrum ESOC in Darmstadt, Deutschland, haben für Mars Express einen sogenannten "EDL-Pointing Mode" entwickelt und erprobt, ein Flugmodus, der dafür sorgt, dass das Mars Express Lander-Kommunikationssystem während der Landung auf MSL gerichtet bleibt. Am frühen Morgen des 6. August wird sich Mars Express in den EDL-Pointing-Mode drehen und ab 07:10 Uhr "hörbereit" sein. Die Bestätigung der Landung wird direkt vom NASA-Orbiter Odyssey um 07:31 erwartet. Mars Express wird das MSL-Signal zwischen 07:10 und 07:38 aufzeichnen. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird Mars Express erneut herumschwenken, sich auf die Erde ausrichten und die aufgezeichneten Daten über die 35-Meter Deep-Space-Antenne der ESA in New Norcia (Australien) an das ESOC-Kontrollzentrum übermitteln. Die Daten werden gegen 08:40 MESZ erwartet und unverzüglich an die NASA weitergeleitet. Dr. Manfred Warhaut, Bereichsleiter ESA-Missionsbetrieb, kommentiert die langjährige Partnerschaft zwischen NASA und ESA: "Die NASA hat uns 2003 bei der Ankunft von Mars Express am Mars unterstützt und in den vergangenen Jahren haben wir Daten für die Rover Spirit und Opportunity weitergeleitet Mars Express hat auch den Abstieg des NASA-Phoenix-Landers 2008 verfolgt. Die bei Marsmissionen seit langem bestehende Zusammenarbeit zwischen ESA und NASA auf der technischen und wissenschaftlichen Ebene ist vorteilhaft für beide Seiten und hilft beiden Organisationen, Risiken zu verringern und den Ertrag an wissenschaftlichen Ergebnissen zu erhöhen."Weitere Informationen finden Sie unter: Europäische Weltraumorganisation (ESA): http://www.esa.int/esaCP/Germany.html

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