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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Augen auf für aussagefähigen Alzheimertest

Mit der immer weiter steigenden Lebenserwartung der europäischen Bevölkerung wird, wie es Forscher sachlich einschätzen, die Zahl der von altersbedingten Krankheiten wie Morbus Alzheimer betroffenen Menschen in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen. Deshalb erhält das Strebe...

Mit der immer weiter steigenden Lebenserwartung der europäischen Bevölkerung wird, wie es Forscher sachlich einschätzen, die Zahl der von altersbedingten Krankheiten wie Morbus Alzheimer betroffenen Menschen in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen. Deshalb erhält das Streben nach noch mehr Wissen über diese Erkrankung und deren Früherkennung eine wichtige Priorität. Im Journal of the American Aging Association publizierte neue Forschungsarbeiten unter Führung der Universität Lancaster im Vereinigten Königreich in Partnerschaft mit dem Royal Preston Hospital und dem Lancashire Teaching Hospitals NHS Foundation Trust beweisen nun, dass Menschen mit Alzheimer Schwierigkeiten bei einem bestimmten Blickregistrierungstest (Eyetracking) haben. Dass ein simpler Blickregistrierungstest der Schlüssel zu einer früheren Alzheimerdiagnose sein könnte, ist laut Dr. Trevor Crawford vom Fachbereich Psychologie und vom Zentrum für Alternsforschung der Universität Lancaster eine überaus wichtige Erkenntnis. Er merkt an, dass diese neuen Resultate möglicherweise sensationell seien, da sie erstmals eine Verbindung zu den Gedächtnisstörungen herstellten, die nur allzu oft die ersten spürbaren Symptome der Alzheimer-Krankheit darstellen. "Die Diagnose von Alzheimer ist derzeit stark von den Ergebnissen einer Reihe langatmiger neuropsychologischer Tests abhängig", so Dr. Crawford. "Patienten mit Demenz sind jedoch aufgrund eines Mangels an klarem Verständnis für die Sache und schwindender Aufmerksamkeit oder Motivation oft der Meinung, dass diese Tests nur schwer zu absolvieren seien." "Innerhalb der letzten zehn Jahre haben Forscherinnen und Forscher in den Labors dieser Welt an einem alternativen Ansatz auf Grundlage der Kontrolle des Gehirns über die Bewegungen des Auges als ein Mittel zur Untersuchung kognitiver Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, kognitiver Gehemmtheit und Gedächtnis gearbeitet." In der Studie wurden 18 Patienten mit der Diagnose Alzheimer, 25 Patienten mit Parkinson-Krankheit, 17 gesunde junge Menschen und 18 ältere Gesunde darum gebeten, den Bewegungen eines Lichts auf einem Computerbildschirm zu folgen. In einigen Fällen wurden sie dazu aufgefordert, dem umgekehrten Weg, weg vom Licht, zu verfolgen. Die Forschergruppe fand starke Gegensätze in den Blickregistrierungsmessungen der erforschten Versuchsgruppe. Besonders die Alzheimerpatienten machten Fehler bei der Aufgabe, bei der sie gebeten wurden, den Weg vom Licht zurück zu verfolgen, und waren auch nicht in der Lage, diese Fehler zu korrigieren, obwohl sie völlig normal reagieren konnten, wenn sie darum gebeten wurden, in Richtung auf das Licht zu sehen. Diese unkorrigierten Fehler traten bei den Alzheimerpatienten im Vergleich zu den Kontrollgruppen zehnmal häufiger auf. Die Forscher maßen außerdem die Gedächtnisfunktion bei den Alzheimerpatienten, die den Test als schwierig beurteilten, und konnten eine deutliche Korrelation mit einer schwächeren Funktion des Gedächtnisses nachweisen. "Diese Studie bringt unsere Arbeit einen Schritt weiter, da wir starke Beweise gefunden haben, dass die Schwierigkeiten beim Feststellen und bei der Korrektur der Fehler wahrscheinlich durch ein Problem in den Gedächtnisnetzwerken des Gehirns verursacht wird, die uns die Speicherung der räumlichen Position von Objekten in der Umgebung ermöglicht", wie Dr. Crawford erläutert. "Der Lichtnachverfolgungstest könnte eine wichtige Rolle bei der Diagnose spielen, da er uns die Identifizierung und den Ausschluss einer Reihe alternativer Erklärungen der Testergebnisse ermöglicht."Weitere Informationen erhalten Sie an der: Lancaster University: http://www.lancs.ac.uk/ Journal of the American Aging Association: http://www.americanaging.org/journal.html

Länder

Vereinigtes Königreich

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