Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Forschern entdecken, wie Planet von Rotem Riesen "verschluckt" wurde

Ein internationales Astronomenteam entdeckte, dass ein Planet von seinem alternden Zentralstern eingesogen und vernichtet wurde. Unter Federführung der Pennsylvania State University (Penn State) in den Vereinigten Staaten beschreiben die Forscher, wie der verlorene Planet von ...

Ein internationales Astronomenteam entdeckte, dass ein Planet von seinem alternden Zentralstern eingesogen und vernichtet wurde. Unter Federführung der Pennsylvania State University (Penn State) in den Vereinigten Staaten beschreiben die Forscher, wie der verlorene Planet von dem Stern "geschluckt" wurde, als dieser sich zu einem Roten Riesen (Spätphase der Sternentwicklung) aufblähte. Die im Fachblatt Astrophysical Journal Letters vorgestellte Studie wurde teilweise unter dem Projekt PLANES (Unfolding the evolution of planetary systems) finanziert, dass durch eine Marie-Curie-Wiedereingliederungshilfe in Höhe von 100.000 EUR unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) gefördert wurde. "Ein ähnliches Schicksal könnte den inneren Planeten unseres Sonnensystems drohen, wenn unsere Sonne in etwa 5 Mrd. Jahren zum Roten Riesen wird und sich bis über die Erdumlaufbahn hinaus ausdehnt", sagt Alexander Wolszczan, Evan Pugh Professor für Astronomie und Astrophysik an der Pennsylvania State University. Das Team, in dem Wissenschaftler aus Spanien, Polen und den Vereinigten Staaten forschten, beobachtete den alternden Stern und dessen umliegende Planeten vom Hobby-Eberly-Teleskop in Texas aus. Die Studie wies vor allem auf die ungewöhnliche chemische Zusammensetzung des Sterns hin sowie auf einen riesigen Planeten, der sich in einer elliptischen Umlaufbahn um den Roten Riesen namens BD+48 740 bewegte, der einen etwa 11 Mal größeren Radius als den der Sonne aufweist. "Unsere detaillierte spektroskopische Analyse offenbart, dass dieser Rote Riese BD+48 740 einen abnorm hohen Lithiumgehalt aufweist - ein seltenes Element, das hauptsächlich durch den Urknall vor 14 Mrd. Jahren erschaffen wurde", sagte Studienleiterin Dr. Monika Adamow von der Nicolaus-Copernicus-Universität in Polen. Da sich Lithium nie lange in Sternen hält, sei eine so hohe Menge an Lithium in einem alternden Stern wie diesem äußerst ungewöhnlich, meinen die Wissenschaftler. "Theoretiker haben außer dem Urknall nur wenige, sehr spezifische Umstände identifiziert, unter denen Lithium in Sternen erschaffen werden kann", erläutert Dr. Wolszczan. Im Fall von BD+48 740 ist es möglich, dass die Lithiumproduktion durch eine planetengroße Masse ausgelöst wurde, die in den Stern hineingesogen wurde und sich aufheizte, während der Stern sie verdaute." Mit Hinblick auf die hochgradig elliptische Umlaufbahn des neu entdeckten Planet erklären die Forscher, dass dieser Planet den Stern in einer Umlaufbahn umkreist, die an ihrem nächsten Punkt nur etwas weiter als der Mars [von der Sonne] entfernt ist, "sich aber an ihrem entferntesten Punkt viel weiter ausdehnt", wie Dr. Andrzej Niedzielski, ebenfalls von der Nicolaus-Copernicus-Universität in Polen darlegt. "Solche Umlaufbahnen sind in Planetensystemen um entwickelte Sterne ungewöhnlich und die Umlaufbahn des Planeten um BD+48 740 ist tatsächlich die elliptischste, die bislang registriert wurde." Den Forschern zufolge seien die Gravitationskräfte zwischen den Planeten die Ursache für solche ungewöhnlichen Ellipsen. "Demzufolge könnte die Annäherung des geschluckten Planeten in Richtung seines Sterns (bevor selbiger zum Roten Riesen wurde) dem überlebenden massereichen Planeten einen solchen Energieschub gegeben haben, dass er wie ein Bumerang in die exzentrische Umlaufbahn katapultiert wurde." "Zu beobachten, wie ein Planet durch einen Stern geschluckt wird, ist fast unmöglich, da der Prozess sehr schnell von statten geht, dass eine solche Kollision jedoch stattgefunden hat, kann aus der Veränderung der chemischen Zusammensetzung hergeleitet werden", sagt Eva Villaver von der Universidad Autonoma in Madrid, Spanien. "Die stark längliche Umlaufbahn des massereichen Planeten, den wir um diesen Lithium-verschmutzten Roten Riesenstern entdeckten, wäre exakt der Beleg, der auf die kürzliche Zerstörung seines jetzt verlorenen Planeten hindeuten würde."Weitere Informationen sind abrufbar unter: The Astrophysical Journal Letters http://iopscience.iop.org/2041-8205 Penn State http://www.psu.edu/

Länder

Spanien, Polen, Vereinigte Staaten