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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Astronomen filmen Venus-Transit

Forschern vom European Space Astronomy Centre (ESAC) in Spanien ist es gelungen, den Transit der Venus auf Film festzuhalten, nachdem dieser von zwei Standorten auf (Svalbard, Norwegen und Canberra, Australien) am 6. Juni 2012 beobachtet worden war. Die Filme heben die Paralla...

Forschern vom European Space Astronomy Centre (ESAC) in Spanien ist es gelungen, den Transit der Venus auf Film festzuhalten, nachdem dieser von zwei Standorten auf (Svalbard, Norwegen und Canberra, Australien) am 6. Juni 2012 beobachtet worden war. Die Filme heben die Parallaxe hervor, für die der Venus-Transit historisch bedeutsam wurde. Die Ergebnisse wurden auf dem jüngsten Europäischen Kongress für Planetenwissenschaften (European Planetary Science Congress, EPSC) in Madrid, Spanien, vorgestellt, der von Europlanet, einer Forschungsinfrastruktur, die Forschungslabors verbindet, organisiert und unter dem Siebten Rahmenprogramm der EU (RP7) finanziert wurde. Die ESAC-Forscher Miguel Pérez Ayúca und Michel Breitfellner fassten sechs Stunden Beobachtungen und 5.000 Einzelbilder in zwei Filmen zusammen. Sie verwendeten optische und Solarteleskope, um die Filme in einem 40-Sekunden-Video zu erstellen. Trotz Datenlücken, die durch Wolken entstanden waren, ist die Bewegung des Planeten über die Sonne fließend zu sehen. Beide Astronomen sind Mitglieder des wissenschaftlichen Betriebsplanungsteams für den Venus-Express-Satelliten, der die Venus seit sechs Jahren umrundet. Sie sagten, durch die Überlagerung der Bilder von den beiden Standorten aus, konnten sie die Parallaxe nachstellen. Parallaxe bedeutet, dass, wenn der Transit von weit voneinander entfernten Punkten auf der Oberfläche der Erde aus beobachtet wird, die Venus einem anderen Weg vor der Sonnenscheibe zu folgen scheint. Triangulation ist eine mögliche Methode, um den Abstand zur Venus und zur Sonne zu berechnen. Dazu muss die Dauer des Transits präzise beobachtet und die Entfernung zwischen den Beobachtungspunkten ganz genau gemessen werden. "Während des Transits waren wir von dem langsamen, delikaten und anmutigen Durchgang der Venus vor der Sonne begeistert", so Pérez Ayúca. "Ein perfekter schwarzer Kreis, in dem eine ganze Welt enthalten ist, der sich vor seinem Mutterstern bewegt. Wir sind dankbar, dass wir dies beobachten konnten. Mit diesen Filmen können wir einen Eindruck von dieser Erfahrung teilen." Breitfellner erläutert: "Im 18. Jahrhundert hatte man bereits erkannt, dass der Transit der Venus dazu verwendet werden könnte, die Entfernung von der Erde zur Sonne zu messen. Teams von Astronomen wurden über die ganze Welt geschickt, um dies zu messen. Der Transit von 2012 hat seine eigene historische Bedeutung - da sich bei diesem auch zum ersten Mal ein Raumschiff im Orbit der Venus befand. Forschungsgruppen arbeiten nun daran, die Beobachtungen des Venus-Transits, die von der Erde aus gemacht wurden, mit zeitgleichen Beobachtungen von Venus-Express zu vergleichen. Venus-Express Operations Scientist Colin Wilson dazu: "Planetentransits sind nicht nur von historischem Interesse, sie haben eine neue Bedeutung beim Studium von neu entdeckten Planeten um andere Sterne erworben. Da wir Exoplaneten nicht direkt abbilden können, können wird nur durch das Studium ihrer Transite entdecken, ob auf ihnen Wasser oder andere potenzielle Biomarker-'Moleküle wie Methan oder Ozon vorkommen. Der Venus-Transit ist ein Beispiel, das viel näher an Zuhause liegt, es bietet uns die Chance, unser Verständnis von der Interpretation von Transit-Daten zu testen. Das macht das ganze sicherlich noch interessanter, als wir den Venus-Transit im Juni beobachteten - insbesondere da dies unsere letzte Chance war, denn der nächste Transit ist erst wieder 2117 fällig."Weitere Informationen sind abrufbar unter: European Space Astronomy Centre (ESAC): http://www.esa.int/esaMI/ESAC/ Europlanet Project: http://www.europlanet-ri.eu Europlanet Outreach: http://www.europlanet-eu.org/outreach

Länder

Australien, Spanien, Norwegen