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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Professoren behaupten, das Englische stamme aus Skandinavien

Zwei führende Professoren lehnen die These ab, dass das Englische aus dem Angelsächsischen stammt. Stattdessen behaupten sie, dass sie Beweis dafür haben, dass sein Ursprung in Skandinavien liegt. Jan Terje Faarlund, Professor für Linguistik an der Universität Oslo und sein...

Zwei führende Professoren lehnen die These ab, dass das Englische aus dem Angelsächsischen stammt. Stattdessen behaupten sie, dass sie Beweis dafür haben, dass sein Ursprung in Skandinavien liegt. Jan Terje Faarlund, Professor für Linguistik an der Universität Oslo und sein Kollege Professor Joseph Emmonds von der Universität Palacki in der Tschechischen Republik glauben, dass Englisch von der nordgermanischen Sprachgruppe, wie Norwegisch, abstammt. Damit brechen sie mit den Ansichten anderer Sprachforscher und dem Rest der Welt, die die Ansicht vertreten, dass das moderne Englisch direkt aus dem Altenglischen entstanden ist. Professor Faarlund: "Modernes English ist ein direkter Nachkomme der Sprache der Skandinavier, die die britischen Inseln im Laufe vieler Jahrhunderte besiedelt haben, bevor die Französisch sprechenden Normannen das Land im Jahre 1066 eroberten." Er weist darauf hin, dass Altenglisch bzw. Angelsächsisch, eine westgermanische Sprache sei, die die Angeln und Sachsen aus dem nördlichen Germanien und dem südlichen Jütland mitbrachten, als sie sich auf den britischen Inseln im fünften Jahrhundert ansiedelten. Der Professor sagt weiter: "Altenglisch und modernes Englisch sind zwei sehr unterschiedliche Sprachen. Aber warum? Wir glauben, weil Altenglisch ganz einfach ausgestorben ist, während das Skandinavische überlebt hat, obwohl es sehr stark vom Altenglischen beeinflusst wurde." Während viele Englische Muttersprachler ihre Mühe haben, Norwegisch zu lernen, glaubt Professor Faarlund, dass es kein Zufall ist, dass Skandinavier, vor allem Norweger, Englisch relativ einfach lernen. Er sagt: "Es ist wahr, dass viele englische Wörter unseren eigenen ähneln (auf Norwegisch, etwa). Aber es steckt mehr dahinter. Auch die grundlegende Struktur der Sprache ist dem Norwegischen verblüffend ähnlich. Wir vermeiden oft Fehler, die Sprecher anderer Sprachen im Englischen machen, weil die Grammatik sehr ähnlich ist." Die Professoren glauben, die Sprache stamme aus einer Zeit, als die Briten und Skandinavier um die politische Macht in Danelagen kämpften, welches heute Teile von Schottland und England bildet. Professor Faarlund sagt; "Ein besonders wichtiger geographischer Punkt in unserer Forschung ist, dass die Region der East Midlands, wo sich die gesprochene Sprache später zum modernen Englisch entwickelte, fast genau mit dem dicht besiedelten südlichen Teil des Danelaw zusammenfällt. Um seine Theorie zu belegen, weist er auch darauf hin, dass die Sprache sich in der Zeit nach der Ankunft der Normannen stark veränderte, und die düsteren Umstände, unter denen die Menschen lebten, zu einem Zusammenschluss der beiden bisher getrennt lebenden Gruppen führten - den Sprechern des Altenglischen und den Sprechern des Skandinavischen. Es wird angenommen, dass daraus das Mittelenglische - der Vorgänger des modernen Englisch - hervorgegangen ist. "Besonders interessant ist, dass das Altenglische Worte für Dinge des Alltags aufnahm, die bereits in dieser Sprache existierten. Normalerweise werden Worte und Konzepte für neue Dinge entlehnt. Auf das Englische trifft fast das Gegenteil zu - Begriffe aus dem Alltag sind skandinavischen Ursprungs und davon gibt viele", sagt Professor Faarlund und nennt ein paar Beispiele: Wut, Furcht, Geburt, Kuchen, Schmutz, Ei, Kollegen, Gäste und Donnerstag (engl. anger, awe, birth, cake, dirt, egg, fellow, guest and Thursday). Es wird behauptet, dass im Altenglischen bereits 90% dieser Begriffe existierten. Der Professor fügt einen Punkt über die englische Grammatik hinzu: "In England wurden grammatische Wörter und Morpheme - in anderen Worten die kleinste abstrakte, sinnvolle sprachliche Einheit - aus dem Skandinavischen übernommen und überleben bis zum heutigen Tag im Englischen." Er fügt hinzu: "Wir können zeigen, dass überall dort, wo sich Englisch syntaktisch von den anderen westgermanischen Sprachen - Deutsch, Niederländisch, Friesisch - unterscheidet, es die gleiche Struktur wie die skandinavischen Sprachen aufweist." Er schließt mit einigen Beispielen. Im Englischen und Skandinavischen steht das Objekt nach dem Verb, während im Deutschen und Niederländischen (und im Altenglischen) das Verb am Ende eines Satzes steht: "I have read the book." "Eg har lese boka." Im Englischen und Skandinavischen können Präpositionen am Ende des Satzes stehen: "This we have talked about." "Dette har vi snakka om." Die Genitivgruppe: "The Queen of England's hat." "Dronninga av Englands hatt." Der Professor kommt zu dem Schluss: "All dies ist im Deutschen oder Niederländischen unmöglich, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich derartige Strukturen innerhalb einer Sprache verändern. Die einzige vernünftige Erklärung ist, dass Englisch in der Tat eine skandinavische Sprache ist, und zwar eine Fortsetzung der norwegisch-dänischen Sprache, die in England im Mittelalter gesprochen wurde."Weitere Informationen sind abrufbar unter: UiO University of Oslo: http://www.uio.no/english/(öffnet in neuem Fenster) Palackì University: http://www.upol.cz/en/(öffnet in neuem Fenster)

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