Hilfe für junge Menschen in einer Welt des Wandels
In der heutigen sich rasch verändernden Welt müssen sich junge Menschen in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt harten Herausforderungen stellen. Doch ein EU-finanziertes Projekt, das sich mit der Leistungsfähigkeit des Bildungssystems und der Frage befasst, wie die Kompetenzenkluft zu schließen ist, könnte Abhilfe bringen. Die meisten Menschen haben zu erwarten gelernt, dass sich der Lebensstil von einer Generation zur nächsten verändert. Doch jetzt herrscht unter einigen die Ansicht, dass sich die Welt exponentiell schnell verändert. Über die sich entwickelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes hinaus muss die heutige Jugend mit sehr viel schnelleren wirtschaftlichen, kulturellen, demographischen und technischen Veränderungen zurechtkommen. Und all diese Dinge beeinflussen ihr Leben besonders stark. Das Projekt WORKABLE ("Making Capabilities Work"), das mit 2,3 Mio. EUR an EU-Mitteln finanziert wird, befasst sich mit der Übereinstimmung bzw. Nichtübereinstimmung zwischen den Fähigkeiten und Kompetenzen junger Menschen und den sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes. Die Idee ist, einen progressiven Einfluss auf die Jugendpolitik in Europaauszuüben. Diese Politik konzentriert sich auf die Bewältigung der ungeschützten Situation und Diskriminierung von jungen Menschen bei ihrem Übergang von der Schule ins Arbeitsleben. Das Projekt befasst sich auch mit den Schwierigkeiten, mit denen Jugendliche auf ihrem Weg von der Schule ins Arbeitsleben oder in eine Berufsausbildung konfrontiert sind. Es untersucht Jugendarbeitslosigkeit, wie Schul- und Berufsausbildungssyteme in Europa mit diesem Problem umgehen und welche politischen Strategien diesem Vorgehen zugrunde liegen. Unter der Leitung von Professor Hans-Uwe Otto von der Universität Bielefeld in Deutschland werden die Forscher die Frage untersuchen, wie Bildungsstrategien umgesetzt werden. Sie werden bewerten, ob diese die jungen Menschen tatsächlich dazu befähigen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in markttaugliche Befähigungen umzusetzen, um als voll teilnahmefähige und aktive Bürger handeln zu können. Die Forschung erfolgt in drei Phasen. Zunächst werden die Berufsausbildungs- und Arbeitsmarktstrategien aufgezeichnet, analysiert und durch alle Bildungsformen hindurch miteinander verglichen. Anschließend werden Fallstudien entwickelt, um Auffassungen, Erwartungen und Praktiken der lokalen Akteure zu entdecken, die Bildungs- und Ausbildungsprogramme durchführen. Schließlich werden quantitative Sekundäranalysen von nationalen und europäischen Querschnittsdaten durchgeführt, um herauszufinden, wie wirksam unsere Bildungsstrategien bei der Stärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und bei der Schließung der Fähigkeitslücken gewesen sind. Die Projektpartner sagen, dass ihre Arbeit auf Bildungs-, Wirtschafts-, sozilogischen und politischen Theorien aufbaut und diese erweitert, wobei ihr Ansatz flexibel und breitangelegt bleibt. Gleichzeitig wird dies die Grundlage für konkrete Problemlösungen legen, indem Chancen gestärkt und die Fähigkeiten junger Menschen weiterentwickelt werden. Politikgestalter sollen besonders an den streng komparativen Ansätzen des WORKABLE-Projekts interessiert sein, die den Einfluss lokaler, regionaler und nationaler Kontexte klären und ein neues, breitgefasstes theoretischen Verständnis der Funktionsweise der Bildungs- und Sozialsystems in Europa schaffen werden. Für Ausbilder wird WORKABLE angemessenere Aus- und Weiterbildungsstrategien vorschlagen, die junge Menschen dazu befähigen werden, sich den wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der aufstrebenden wissensbasierten Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen. Dies könnte eine Verschiebung von spezialisierten Fähigkeiten zu breiteren, analytisch generischen Fähigkeiten bedeuten. Außerdem könnten technische und Routinearbeiten sich in Richtung eines autonomeren Arbeitens verändern. Auf wissenschaftlicher Ebene wird WORKABLE wahrscheinlich neue theoretische und empirische Werkzeuge zur Untersuchung der Bereitstellung von Fähigkeiten liefern. Ein zentraler Schwerpunkt des Projekts wird die Vereinheitlichung von Datenbanken sein, wodurch die Übertragbarkeit von nationalen Praktiken und Erfahrungen verbessert wird. Die Projektpartner sind der Ansicht, dass ihre Forschungen ein klar progressives Verständnis des Übergangs von der Schule ins Arbeitsleben bieten wird, der zu den wachsenden Schwierigkeiten gehört, vor denen gefährdete Jugendliche stehen. Dies könnte zu einer Veränderung in der politischen Agenda führen und Jugendlichen Chancen und solide Perspektiven bieten, so dass sie sich als junge Erwachsene fühlen können, die in der Gesellschaft geschätzt werden.Weitere Informationen: WORKABLE http://www.workable-eu.org/(öffnet in neuem Fenster)
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