Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-20

Article available in the following languages:

Einfache und intelligente Lösung gegen Ölpest

Ein schnelles Einschreiten bei Schiffshavarien und Tankerunfällen kann eine mögliche Umweltverschmutzung und daraus resultierende Schäden eindämmen. Doch bis vor kurzem wurden Rettungsmaßnahmen noch oft aufgrund mangelnder geeigneter Werkzeuge und Systeme behindert. Ein euro...

Ein schnelles Einschreiten bei Schiffshavarien und Tankerunfällen kann eine mögliche Umweltverschmutzung und daraus resultierende Schäden eindämmen. Doch bis vor kurzem wurden Rettungsmaßnahmen noch oft aufgrund mangelnder geeigneter Werkzeuge und Systeme behindert. Ein europäisches Projekt versuchte, diesem Mangel mit der Entwicklung und Validierung eines EU-Referenzverfahrens beizukommen, um sofortige, kostengünstige Interventionen zu ermöglichen, wenn ein Öltanker Gefahr läuft, seine Ladung zu verlieren. Das Projekt DIFIS ("Double Inverted Funnel for Intervention on Shipwrecks") untersuchte, was mit dem auslaufenden Öl zu tun sei und wie mit dem noch in den Tanks befindlichen Öl zu verfahren sei. Es hat sich auch mit der Frage des Umgangs mit Öltankern, die in erhebliche Tiefen versunken sind, befasst. Das Ergebnis ist eine Methode, die für alle Tankerwracks geeignet ist, solange der eingeschlossene Schadstoff nicht gelöst und von geringerer Dichte als Meerwasser ist. Die vorgeschlagene Lösung beruht auf der Überlegung, wie Gravitationskräfte mit ausgelaufenem Öl umgehen. Anstatt dieses direkt an die Oberfläche zu leiten - wo alle Verfahren zur Säuberung durch ungünstige Wetterbedingungen beeinträchtigt werden - wird das Öl-Wasser-Gemisch in ein als Puffer dienendes Reservoir bzw. einen Separator 30 bis 50 Meter unterhalb der Meeresoberfläche geleitet. Das Reservoir besteht aus einer leichten, schnell einsetzbaren, flexiblen Struktur, die an Ort und Stelle bleiben kann, bis alle Tanks des Wracks geleert wurden und das Verschmutzungsrisiko eliminiert wurde. Dieses Speicherreservoir enthält eine Ausrüstung, die es bei guter Wetterlage sogenannten Shuttle-Schiffen erlaubt, das Öl mit Hilfe einer Standard-Offshore-Verladetechnik einzusammeln. Die Kuppel des Reservoirs ist unter Verwendung eines textilen Materials gebaut, während das Steigrohr aus flexiblen Leitungen und hochfestem synthetischen Draht hergestellt ist. Die Pufferglocke ist 50 Meter unterhalb der Wasseroberfläche, wo sie nicht von den Wellen beeinträchtigt wird, platziert und besitzt genügend Auftrieb zum Spannen des Steigrohres und um das gesamte System in seiner korrekten Form zu halten. In der Praxis wird nach der Bestimmung der Lage des Schiffswracks ein ferngesteuertes Fahrzeug (ROV) zur Untersuchung dorthin geschickt. Dieses bestimmt lokale Wassertiefe, Bodengeometrie, Bodeneigenschaften und aktuellen Bedingungen. Anschließend werden mithilfe eines Arbeitsschiffs, das mit einem Kran oder einer Winde mit ausreichender Kapazität ausgerüstet ist, Betonanker auf dem Meeresboden angebracht. Die gefaltete Kuppel wird dann auf einem Boot an den Unfallort transportiert. Sie wird ins Wasser abgesenkt und parallel zu einem Errichterschiff angebracht. Hier wird sie mit dem ersten Abschnitt des Steigrohrs verbunden, das abschnittsweise aufgebaut wird. Da die Länge des Steigrohrs wächst, wird die gefaltete Kuppel allmählich abgesenkt, bis sie in der Nähe der Wracks liegt. Nachdem die Kuppel entfaltet wurde, wird die Glocke mit dem Steigrohr verbunden und das gesamte System vom Errichterschiff getrennt. Sobald das DIFIS-System installiert ist, ist es vollständig passiv und benötigt keine menschlichen Bediener. Die Auspumpoperationen können geplant werden und es finden regelmäßige Inspektionen statt, um die Integrität des Systems zu gewährleisten. Da das DIFIS-System über einen längeren Zeitraum an Ort und Stelle verbleiben soll, wurde es so entwickelt, dass es auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen widerstandsfähig ist. In den strengen Tests des DIFIS-Systems wurde kein unerwartetes Verhalten unter Betriebsbedingungen beobachtet, während die Kuppelform intakt geblieben ist. Darüber hinaus wurde befunden, dass die Glocke in ausreichender Tiefe unterhalb der Wasseroberfläche liegt. Das gesamte Verhalten des DIFIS-Systems während der Entladung entsprach ebenfalls den Erwartungen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Marine Research Institute Netherlands http://www.marin.nl/web/show

Länder

Italien