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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Aus Algen wird Kraftstoff

Blaugrün, schleimig und weltweit in Meeren und Süßwasser anzutreffen - das Auftreten von Mikroalgen wird nicht immer positiv aufgenommen. Das könnte sich jedoch ändern. Ein Team europäischer Wissenschaftler hat sich vorgenommen zu beweisen, dass aus Mikroalgen der Biokraftstof...

Blaugrün, schleimig und weltweit in Meeren und Süßwasser anzutreffen - das Auftreten von Mikroalgen wird nicht immer positiv aufgenommen. Das könnte sich jedoch ändern. Ein Team europäischer Wissenschaftler hat sich vorgenommen zu beweisen, dass aus Mikroalgen der Biokraftstoff Bioethanol für weniger als 0,40 EUR pro Liter hergestellt werden kann. Das von der EU finanzierte Projekt DEMA ("Direct Ethanol from MicroAlgae") konzentriert sich auf Cyanobakterien - eine Mikroalge, die in nahezu jedem terrestrischen und aquatischen Lebensraum anzutreffen ist und u. a. auch in Ozeanen, Seen und feuchten Böden sowie auf Steinen vorkommt. Sie gewinnen ihre Energie durch Photosynthese. Das Forschungsteam will die Biokraftstoffproduktion auf zwei Ebenen verbessern. Zuerst wird das Team die Fähigkeit der Produktion von Ethanol durch Metabolic Engineering präsentieren - indem die chemischen Reaktionen verändert werden, die in den Zellen der Algen stattfinden, sodass sie Bioethanol effizient produzieren können. Dann sondern die Algen Bioethanol ab, der durch eine Membran aus dem Medium herausgefiltert wird. Das DEMA-Team wird die Technologie entwickeln und vorführen. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass der Prozess, nachdem er erst einmal abgestimmt ist, jedem anderen bisher in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen übertrifft. Biokraftstoffe könnten die durch Verkehr verursachten Kohlendioxidemissionen und deren Auswirkungen auf die Umwelt deutlich senken. Die Produktion von Biokraftstoffen mit Mikroalgen hat viele Vorteile gegenüber anderen Formen von Biomasse: Die Algen kommen natürlich vor und wachsen schnell, darüber hinaus wachsen sie nicht auf dem Land und stellen somit keine Konkurrenz für Nahrungsmittelpflanzen dar. An dem Projekt sind neun Partner aus Hochschulen und Industrie aus sechs EU-Ländern beteiligt. Es wird von der Universität Limerick in Irland koordiniert und erhielt innerhalb des Themenbereichs "Energie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) EU-Finanzmittel in Höhe von nahezu 5 Mio. EUR. Das Projekt nahm seine Arbeit im Dezember 2012 auf und wird bis Mai 2017 laufen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Projektdatenblatt

Länder

Irland

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