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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Natürliche Abwehrkräfte gegen Krankheiten

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Aufnahme von Flavonoiden und damit verbundenen Phenolen über die Nahrung das Auftreten chronischer Krankheiten einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Europas häufigste Todesursache - und bestimmter Arten von Krebs, Schlaganfälle...

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Aufnahme von Flavonoiden und damit verbundenen Phenolen über die Nahrung das Auftreten chronischer Krankheiten einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Europas häufigste Todesursache - und bestimmter Arten von Krebs, Schlaganfällen, Allergien, Lebererkrankungen und Entzündungen vermindern kann. Flavonoide sind Pflanzeninhaltsstoffe, die in alltäglichem Obst und Gemüse wie z. B. Äpfeln, Zwiebeln und Tomaten vorkommen. Sie waren schon immer Bestandteil der Grundnahrungsmittel des Menschen. Der geringere Verzehr von Obst und Gemüse heutzutage könnte eine Ursache für den Anstieg chronischer Erkrankungen sein. Es ist bisher noch nicht vollständig erforscht, wie Pflanzeninhaltsstoffe wirken und in welchen Mengen sie in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten sind, wodurch man nicht weiter voran kam, wenn es darum ging, deren gesundheitlichen Auswirkungen zu ermitteln. Außerdem wird ein großer Teil der Forschungsarbeiten in diesem Bereich von Lebensmittelherstellern gesponsert, die ihre Produkte bewerben wollen, sodass sie manchmal nicht ausreichend evaluiert werden. Mit einem interdisziplinären Team aus Ernährungswissenschaftlern, Medizinforschern und Pflanzengenetikern will das von der EU finanzierte Projekt FLORA ("Flavonoids and related phenolics for healthy Living using Orally Recommended Antioxidants") systematisch die gesundheitsfördernden Wirkungen von Flavonoiden und damit verbundenen Phenolen analysieren. Das auf vier Jahre angelegte Projekt untersuchte den gesundheitlichen Nutzen dieser bioaktiven Nährstoffe und erarbeitete europäische Empfehlungen für die tägliche Aufnahme. Die Arbeiten nutzten wichtige Fortschritte in der Genetik, Molekularwissenschaft und Genomforschung, die es ermöglichten, Pflanzen zu produzieren, die unterschiedliche Mengen und Arten von Phenolen anreichern. FLORA entwickelte mit Hilfe neuer Technologie drei wichtige Lebensmittel - Mais-, Tomaten- und Orangensorten. Diese wurden dann in kontrollierten Studien verwendet, um die Auswirkungen von Flavonoiden und damit verbundenen bioaktiven Nährstoffen, die über die Nahrung aufgenommen werden, an Mäusen zu bewerten, die als Modell für bestimmte menschliche Erkrankungen dienten. Parallel hierzu verglichen die Forscher Blut- und Blondorangen mit unterschiedlichem Flavonoidgehalt in Humanstudien, um das Potenzial dieser Pflanzeninhaltsstoffe beim Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall zu ermitteln. Bei ihren Untersuchungen identifizierten die Forscher des FLORA-Projekts einige der Mechanismen, durch die bioaktive Nährstoffe auf Zellebene vor Krankheiten schützen. Die Forscher bewerteten auch die Auswirkungen der Nachernte-Behandlung und Nahrungsmittelverarbeitung auf den Gehalt der Flavonoide und untersuchten, wie effizient sie im Magendarmtrakt des Menschen aufgenommen wurden. Diese Ergebnisse sollten den stärkeren Verzehr von Nahrungsmitteln mit höherem Gehalt an Flavonoiden fördern, die einen gesundheitlichen Nutzen haben, und gleichzeitig traditionelle Produktionsmethoden und Landwirtschaft in den Vordergrund rücken. Auf der FLORA-Website wurde ein Verzeichnis mit Nahrungsmitteln veröffentlicht, die zuverlässige Flavonoidquellen darstellen. An dem vom John Innes Centre im Vereinigten Königreich geleiteten Projekt nahmen 11 Partner aus fünf EU-Mitgliedstaaten und der Türkei teil. FLORA ist Teil der breitangelegten Lebensmittelsicherheitsinitiativen der EU. Die EU stellte dem Projekt Fördermittel in Höhe von 3,3 Mio. EUR zur Verfügung.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Projektdatenblatt FLORA-Broschüre http://web.itu.edu.tr/~karaali/FLORA_leaflet.pdf John Innes Centre http://www.jic.ac.uk/corporate/index.htm

Länder

Türkei, Vereinigtes Königreich