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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Umweltfreundlichere und effizientere Wege für Warenlieferungen in europäische Städte

Der innerstädtische Güterverkehr trägt wesentlich zu den Verkehrsstaus in europäischen Städten bei. Dadurch wiederum werden Lieferungen verzögert, was die Kosten der Transportunternehmen in die Höhe treibt und längere Wartezeiten für ihre Kunden zur Folge hat. Die EU sucht n...

Der innerstädtische Güterverkehr trägt wesentlich zu den Verkehrsstaus in europäischen Städten bei. Dadurch wiederum werden Lieferungen verzögert, was die Kosten der Transportunternehmen in die Höhe treibt und längere Wartezeiten für ihre Kunden zur Folge hat. Die EU sucht nun nach Lösungen für die Probleme, die dadurch verursacht werden, dass zu viele Lieferfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Hierfür finanzierte sie Forschungsprojekte wie CITYMOVE ("City Multi-Role Optimised Vehicle") und CITYLOG ("Sustainability and Efficiency of City Logistics"). Das Konsortium der Projekte, die gemeinsam an einer umfassenden Lösung arbeiten, bestand aus führenden europäischen Transportfahrzeugunternehmen sowie anderen wichtigen Stakeholdern. Die Projekte wurden vom FIAT-Forschungszentrum in Turin, Italien, koordiniert. Das CITYMOVE-Team entwickelte und testete ein vielseitiges Lieferfahrzeug, das im Vergleich zu den heutigen universalen Nutzfahrzeugen besser für Lieferungen in Gebiete mit häufigen Verkehrsstockungen geeignet ist - auf diese Weise wären sicherere, effizientere Lieferungen und damit auch eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen möglich. Das Team untersuchte den Einsatz modularer Fahrzeuge mit einem Fahrgestell, das austauschbare Ladeeinheiten oder Kisten aufnehmen kann, und einer optimierten Bauform, die bestens für die engen Straßen der Innenstädte ausgelegt ist. Der Schwerpunkt der Forscher lag auf einer höheren Sicherheit und einer Verringerung von Umweltverschmutzung, Lärm, Kraftstoffverbrauch und Betriebskosten. Parallel hierzu entwickelte CITYLOG Logistiktechnologien, mit denen Unternehmen Güter in Städten effizienter ausliefern sowie gleichzeitig einen besseren Service anbieten und den Energieverbrauch senken können. Das Team hatte sich vorgenommen, die Anzahl der Lkw zu reduzieren, die für die Belieferung urbaner Gebiete mit Waren benötigt werden. Zu den Technologien gehörte ein optimierter Vorab-Routenplaner, mit dem die Unternehmen tägliche Lieferungen auf Routen planen können, bei denen die Verkehrssituation jederzeit berücksichtigt wird. Das CITYLOG-Team entwickelte außerdem ein dynamisches Navigationssystem, das den Weg eines Fahrzeugs über einen Remote-Server in Echtzeit korrigieren kann, um unerwartete Verkehrsstörungen zu umfahren. Es wurden digitale Karten mit speziellen Einzelheiten zu technischen und rechtlichen Zugangsbeschränkungen für den Vorab-Routenplaner und das Navigationssystem erstellt. Im Paket ist eine Sendungsverfolgungskomponente enthalten, die eine SMS an das Mobiltelefon des Empfängers sendet, in der der ungefähre Zeitpunkt der Zustellung anvisiert wird. CITYLOG entwarf auch Prototypen interoperabler Fahrzeuge - in erster Linie mittelschwere Lkw und kleinere Lieferwagen, die Container gemeinsam nutzen und umschlagen können. Ferner entwickelten sie das BentoBox-System, das aus einer modularen Packstation mit abnehmbaren Wagen besteht. Das System funktioniert wie eine zusätzliche urbane Logistik-Drehscheibe, wo Lieferungen gebündelt werden und die Verteilung und Sammlung auf effizientere Weise in einem kleineren Maßstab erfolgt. So könnte beispielsweise ein Lkw mit großem Ladungsvolumen als eine Art "Frachter" fungieren und mehrere Ladungen gleichzeitig in die Nähe des Stadtzentrums transportieren. Kleinere Lieferwagen oder Transportfahrräder würden dann die Zustellungen übernehmen. CITYLOG und CITYMOVE entwickelten Prototypen der Fahrzeuge und der logistischen Lösungen. Dem Projektkoordinator Alessio Corongiu zufolge testete CITYLOG seine Prototypen erfolgreich in großen Städten, u. a. in Lyon, Berlin und Turin. "Das BentoBox-Konzept ist ein neues Beispiel für B2B- und B2C-Services, aber wir haben auch neue Fahrzeugtechnologien und innovative Ladungseinheiten, die Be- und Entladefunktionen ermöglichen, sowie ein neues Geschäftsmodell für die Zustellung entwickelt", sagt Corongiu. Das CITYMOVE-Projekt, an dem 15 Partner aus 6 verschiedenen europäischen Ländern beteiligt waren, erhielt von der EU Fördermittel in Höhe von 3,3 Mio. EUR. Das CITYLOG-Projekt mit seinen 20 Partnern aus 6 europäischen Ländern wurde mit 3,6 Mio. EUR von der EU finanziert. Die Projekte schlossen ihre Arbeit Anfang des Jahres ab.Weitere Informationen sind abrufbar unter: CITYMOVE http://www.citymoveproject.eu/ Datenblatt des CITYMOVE-Projekts CITYLOG http://www.city-log.eu/en/home Datenblatt des CITYLOG-Projekts http://cordis.europa.eu/projects/rcn/93637_de.html

Länder

Italien

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