Entwurf für Klassenzimmer der Zukunft
Die Integration von IKT in den Schulalltag kann sich positiv auf Wissen und Verständnis der Schüler auswirken und die Lehrer dabei unterstützen, ihren Unterricht attraktiv und motivierend zu gestalten. Diese wichtige Erkenntnis konnte im Rahmen des richtungsweisenden, von der EU finanzierten Projekts ITEC ("Innovative Technologies for Engaging Classrooms") gewonnen werden, das seit 2010 an der Umgestaltung der Lern- und Lehrerfahrung durch Anwendung moderner Lerntechnologien arbeitet. Das ITEC-Projekt war so erfolgreich, dass es sein ursprüngliches Klassenzimmerziel verdoppeln konnte und jetzt über 2000 Klassen an seinen zukünftigen Klassenraum-Pilotstudien beteiligt sind. Zu diesen Pilotstudien gehören "Future Classroom Scenarios" (Szenarien für Klassenzimmer der Zukunft) und "Learning Stories and Activities" (Lerngeschichten und -aktivitäten), mit denen die Schulen dazu angeregt werden sollen, neue pädagogische Praktiken mit Unterstützung der IKT einzusetzen. Derartiger Unterricht wurde in enger Zusammenarbeit mit Lehrern entwickelt. Das Hauptziel von ITEC lag dann auf der Entwicklung praktischer Szenarien für das Lernen in sogenannten Klassenzimmern der Zukunft, die in echten Szenarien validiert und daraufhin in den Schulalltag übertragen werden können. Durch den Einsatz von Technologie in einer Reihe von Klassenzimmern in ganz Europa konnten die Wissenschaftler des Projekts die Möglichkeiten und Beschränkungen der tatsächlichen physischen Umgebungen sowie die Verhaltensweisen und Fähigkeiten der Lehrer besser verstehen lernen. Das Projekt hat 11 Arbeitspakete entwickelt, mit denen die Entwicklung neuer Hilfsmittel und Services angeregt werden soll, die besser auf die Bedürfnisse der Schüler und Lehrer zugeschnitten sind. Sie befassen sich mit einer Reihe interessanter neuer Konzepte und Möglichkeiten für den lernbegleitenden Einsatz von Technologie, u. a. auch mit dem Trend zur Integration von Widgets oder Apps, um eine individuelle Lernumgebung zu schaffen. Ferner wurde die Verwendung interaktiver Multi-Touch- und Multi-User-Geräte sowie die verstärkte Nutzung sozialer Netzwerke und Dienste für den Medienaustausch sowie die Verwendung des semantischen Webs als leistungsstarke Möglichkeit für die Vernetzung der Benutzer mit geeigneten Ressourcen untersucht. Das Projekt hatte bisher positive Auswirkungen auf das Wissen, die Fähigkeiten und das Verständnis der Schüler und insbesondere auf ihre Motivation, ihr Engagement und ihre Lernpraxis. Auch die Lehrer profitierten, da das Projektteam ihnen zeigte, wie Technologie innovative Veränderungen in der pädagogischen Praxis fördern kann. In einer jüngsten Bewertung stimmten nahezu 90 % der Lehrer zu, dass der ITEC-Prozess die Schüler dazu gebracht hat, sich mehr in ihre Arbeit zu vertiefen und verstärkt mit anderen zusammenzuarbeiten. An dem von European Schoolnet, dem Europäischen Schulnetz aus 30 europäischen Bildungsministerien, geleiteten ITEC-Projekt waren 27 Projektpartner einschließlich 15 Bildungsministerien beteiligt. Es ist das größte bisher von European Schoolnet durchgeführte Projekt und erhielt Fördermittel in Höhe von 9,45 Mio. EUR. ITEC wird noch bis 2014 laufen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://itec.eun.org/
Länder
Belgien