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Aufbau des globalen Wissens zur Biodiversität durch Open-Access-Daten

Im Rahmen eines von der EU finanzierten Programms wurde eine Open-Access-Plattform für die Integration der europäischen und brasilianischen Biodiversitätsforschungswerkzeuge entwickelt. Das Projekt EUBRAZILOPENBIO (EU-Brazil Open Data and Cloud Computing e-Infrastructure for B...

Im Rahmen eines von der EU finanzierten Programms wurde eine Open-Access-Plattform für die Integration der europäischen und brasilianischen Biodiversitätsforschungswerkzeuge entwickelt. Das Projekt EUBRAZILOPENBIO (EU-Brazil Open Data and Cloud Computing e-Infrastructure for Biodiversity), das zu Beginn dieses Jahres abgeschlossen wurde, will die Förderung der grenzüberschreitenden Innovation und den Austausch bewährter Praxis in einem äußerst wichtigen Bereich der Forschung unterstützen. Eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wird nämlich darin bestehen, den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten, der die EU pro Jahr bereits schätzungsweise 450 Mrd. EUR kostet. Dies ist ein Grund, warum Horizont 2020, das neue Forschungsrahmenprogramm der EU, die schnelle und effektive Bekämpfung des Biodiversitätsverlust besonders betont. Um der Komplexität der biologischen Vielfalt gerecht zu werden, müssen multiple multidisziplinäre Datensätze bearbeitet werden, angefangen bei der Klimatologie bis hin zu den Geowissenschaften. Viele dieser Daten sind fragmentiert. Deshalb hat sich EUBRAZILOPENBIO bemüht, eine Plattform zu entwickeln, die grenzüberschreitende Forschung ermöglichen wird, und die Bedürfnisse der wissenschaftlichen Biodiversitätsgemeinschaft unterstützt, indem sie Zeit und Kosten reduziert, die zum Einrichten engagierter Arbeitsumgebungen und Workflows benötigt werden. Das Projekt steht im Einklang mit der Open-Access-Bewegung, die das Konzept der Offenheit für die wissenschaftliche Forschung fördert. Es steht auf einer Linie mit der OpenAIRE-Initiative, die im Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde, um eine Infrastruktur für EU-finanzierte Forscher zur Veröffentlichung ihrer Arbeiten einzurichten. EUBRAZILOPENBIO hat auch eine Reihe von nützlichen Forschungswerkzeugen entwickelt, wie beispielsweise eine neue Version des Cross-Mapping-Werkzeugs des Katalogs des Lebens, das im Projekt i4Life entwickelt wurde. Durch die Nutzung dieses Cossmapperdienstes von EUBRAZILOPENBIO können Taxonomen und Datenkuratoren Relationen zwischen ihren eigenen regionalen Artenlisten und verschiedenen Informationssystemen in derselben virtuellen Forschungsumgebung finden. Basierend auf einer Liste von Arten der brasilianischen Flora, mit über 43 000 Arten und rund 30 000 Synonymen, und dem globale Species2000/ITIS Catalogue of Life (CoL), der etwa 250 000 Pflanzenarten und 300 000 Synonyme indexiert, ermöglicht der Dienst den Vergleich sämtlicher Checklistenpaare. Das Werkzeug kann etwa eine Liste der Arten liefern, die auf einer Checkliste enthalten sind, aber auf einer anderen nicht. Ein Modellierungsdienst für ökologische Nischen wurde ebenfalls entwickelt, der Forscher eine integrierte Arbeitsumgebung bietet, die die Definition und Durchführung von rechenintensiven Modellierungsaufgaben ermöglicht. Es funktioniert durch das Abrufen von hochauflösenden Umweltdaten, die aus verschiedenen Netzwerken zur biologischen Vielfalt erhoben wurden, wie der Global Diversity Information Facility (GBIF) und SpeciesLink. Dadurch ist das Verfahren einfacher zu handhaben und ermöglicht es den Forschern, Modelle zu erstellen und diese unter verschiedenen Bedingungen schneller und weniger fragmentiert durchlaufen zu lassen. Brasilien und Europa haben viel zum Kampf gegen den Verlust der biologischen Vielfalt beitragen und das EUBRAZILOPENBIO-Projekt ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Es wird erwartet, dass das Ausmaß und die Tiefe der fertigen Dateninfrastruktur zusammen mit der Offenheit ihrer Ressourcen eine neue Ära kostengünstiger, fachübergreifender Forschung in der globalen Forschungsgemeinschaft zur Biodiversität einläuten wird. Das Projekt, das im Juni 2011 begann, wurde mit 1 Mio. EUR an EU-Mitteln unterstützt.Weitere Informationen sind abrufbar unter: EUBRAZILOPENBIO http://www.eubrazilopenbio.eu/ Projektdatenblatt

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