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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Mobile Roboter treiben Flugzeugbau voran

Man muss nicht allzuweit in die Zukunft schauen, um zu erkennen, dass mobile Roboter und Menschen bald Seite an Seite in den Werkhallen arbeiten werden. Im Flugzeugbau könnte dieses Szenario bereits in wenigen Jahren Wirklichkeit werden. Das EU-finanzierte Projekt VALERI (Va...

Man muss nicht allzuweit in die Zukunft schauen, um zu erkennen, dass mobile Roboter und Menschen bald Seite an Seite in den Werkhallen arbeiten werden. Im Flugzeugbau könnte dieses Szenario bereits in wenigen Jahren Wirklichkeit werden. Das EU-finanzierte Projekt VALERI (Validation of Advanced, Collaborative Robotics for Industrial Applications) entwickelt derzeit einen mobilen Roboter, der autonom funktioniert und eigenständig durch eine Fertigungshalle fahren kann. Er arbeitet Seite an Seite mit Ingenieuren und Technikern, entlastet sie bei anstrengenden und monotonen Tätigkeiten und übernimmt Inspektionsaufgaben. Der VALERI-Roboter könnte zur Bewältigung der industriellen Herausforderungen im Flugzeugbau beitragen. Derzeit erfolgt die Montage von langen Flugzeugbauteilen stationär und dauert Tage. Der Roboter oder "mobile Manipulator" aus dem VALERI-Projekt will diesen langwierigen Prozess reduzieren, indem er den Fachkräften hilft Dichtmittel auf Nahtstellen aufzutragen, das Dichtmittel auf Qualitätsmängel und die geflochtenen Kohlenstofffaserteile zu inspizieren. Die Facharbeiter montieren, bohren und prüfen anschließend. An dem Vorhaben beteiligt sind Airbus DS, FACC AG, IDPSA, Prodintec sowie KUKA Laboratories GmbH und Profactor GmbH. Die Leitung des EU-Projekts liegt beim Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. Die Partner sind mit den sieben Arbeitspaketen des Projekts gut vorangekkommen. Sie definierten zunächste die Spezifikationen der Komponenten und vollendeten anschließend rasch einen funktionierenden Laborprototypen (zum Ende der ersten 12 Monate) aus den Einzelkomponenten. Dahinter stand die Idee, diese individuell zu testen und anschließend kurzfristig zu integrieren und als Komplettsystem zu testen. José Saenz, der Projektverantwortliche am IFF und Gesamtkoordinator von VALERI merkt an, dass sich stationäre Roboter nicht für die Montage von sperrigen, mehrere Meter langen Flugzeugbauteilen eigneten. "Beispielsweise sind die Elemente eines Flugzeugrumpfs zu groß, um sie an einen herkömmlichen Produktionsroboter anzupassen. Man kann sie nicht drehen und wenden, damit das System an ihnen arbeiten kann. Also muss es umgekehrt gehen. Der Roboter fährt an die gewünschte Stelle am Flugzeug." Mobile Systeme sind flexibel, lassen sich an verschiedenen Stationen einsetzen, können sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten vorwärtsbewegen und sind auch in der Lage, Bringdienste auszuführen - beispielsweise könnten sie Werkzeuge aus einem Lager holen. Bereits Ende dieses Jahres soll der Prototyp unter Laborbedingungen seine erste Fahrt aufnehmen. Das Projekt endet im Oktober 2015 und die Projektpartner sind zuversichtlich, dass sie zu diesem Zeitpunkt Tests unter realen Bedingungen durchführen werden. Die VALERI-Partner sehen voraus, das diese mobilen Assistenten auch in anderen Sektoren, etwa im Schiffbau oder bei der Herstellung von Rotorblättern, eingesetzt werden. Schließlich hoffen sie, dass ihre Arbeit die Flexibilität der mobilen Roboter in zahlreichen Fertigungslinien demonstrieren und zur Implementierung einer sicheren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine in der Produktionshalle beitragen wird.Weitere Informationen sind abrufbar unter: VALERI http://www.valeri-project.eu/ Projektdatenblatt:

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