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Elektronisches Bewertungssystem gegen Betrug beim E-Learning

Dass Lerneinheiten für virtuelle Lernumgebungen online zur Verfügung gestellt werden, mag üblich sein, doch Schutz vor Betrug ist dabei noch nicht selbstverständlich. TeSLA ermöglicht eine elektronische Bewertung, die bei Lernenden, Lehrern und Institutionen wieder Vertrauen aufbaut.

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E-Learning bietet zwar denen Bildungschancen, die vor Ort keine Möglichkeit dazu haben – sei es durch Entfernung, erschwerten Zugang oder Behinderungen – doch viele Institutionen sind weiter skeptisch. Denn ihrer Meinung nach fehlt es an zuverlässigen elektronischen Bewertungssystemen (zur Authentifizierung von Identität und Urheberschaft), die skalierbar und kostengünstig in aktuelle virtuelle Lernumgebungen integriert werden könnten. Das Projekt TeSLA wird im Rahmen der Innovationsmaßnahmen von der EU gefördert und hat ein solches Bewertungssystem entwickelt und mit Entwicklungsrahmen ergänzt, sodass Bildungs- und Technikanforderungen der EU eingehalten, aber auch Qualitätssicherung, Datenschutz und ethische Verpflichtungen berücksichtigt werden. Dazu nutzt TeSLA Instrumente wie Gesichts- und Stimmerkennung, Tippverhalten, forensische Analysen und Werkzeuge zur Plagiaterkennung. Entwickelt wurden dabei Rahmen für: Bildung (mit sieben Lernszenarien), rechtliche und ethische Fragen (einschließlich häufig gestellter Fragen und Datenschutzprotokollen) und Qualitätssicherung. Authentifizierung und Urheberschaft TeSLA entwickelte sich aus einem Konzeptnachweis, der an der Offenen Universität Kataloniens entstand, zu einem System mit erweiterten Funktionen und einer Architektur, die so gestaltet ist, dass sie für viele Lernende und eine Integration in eine Vielzahl virtueller Lernumgebungen geeignet ist. Die Lernenden unterschreiben eine Einverständniserklärung. Erst dann sammelt, speichert und analysiert TeSLA deren personenbezogene Daten und hinterlegt ihr biometrisches Profil für die Authentifizierung. Die Lernenden arbeiten sich normal durch das Material, während das System automatisch Daten sammelt, um sie mit ihren Angaben von der Einschreibung abzugleichen. „TeSLA ist eine einzigartige Schulungslösung, weil es gleichzeitig mehrere Technologien zur Prüfung der Authentifizierung und Urheberschaft nutzt“, so Projektkoordinatorin Dr. Ana-Elena Guerrero. Das System kennt drei Hauptstufen: grün, wenn es keinen Anlass zum Zweifel gibt; orange bei zweifelhaften Fällen, in denen Menschen eingreifen müssen; und rot bei potenziellem Betrug, bei dem die Hinweise direkt an die Lehrenden geschickt werden. Die Lehrenden können bei TeSLA für jede Lernaktivität die geeignetsten Funktionen auswählen. Wenn eine Aktivität zum Beispiel ein Video beinhaltet, können sie die Gesichts- und Stimmerkennung aktivieren, um diese Daten zu sammeln. Über eine Übersichtstafel können sich die Lehrenden Analysen der gesammelten Daten als Absicherung gegen Betrugsfälle visualisieren lassen. Das System kann auch für verschiedene Klassen ein- und desselben Kurses Leistungsvergleiche erstellen. TeSLA wurde so entwickelt, dass es unabhängig von der Technologie in virtuelle Lernumgebungen integriert werden kann. Sollte dies einmal nicht möglich sein, hat TeSLA ein LTI-Modul, mit dem es als externe Anwendung verwendet werden kann. Die Entwickler haben außerdem ein Moodle-Plugin erstellt, das alle Funktionen von TeSLA enthält. Es wurden bereits sieben großskalige Pilotstudien an Hochschulen sowie sechs akademische und technische Pilotstudien bei Dritten durchgeführt. 22 941 Lernende (davon 861 mit besonderen Lernbedürfnissen) und 457 Lehrende testeten dabei 532 Aktivitäten in 310 Kursen. „TeSLA hat sich als skalierbar und robust erwiesen. Die Lernenden waren zufrieden und fanden es nicht zu aufdringlich. Sie meinten, es wäre nicht nur etwas für die Institution, sondern auch für die Lernenden, die so ihre Fähigkeiten zeigen könnten. Die Lehrenden haben bestätigt, dass TeSLA zuverlässig gegen Betrug wirkt“, so Dr. Guerrero. Flexibles und lebensbegleitendes Lernen Da es Plagiarismus und Betrug verhindert, fördert TeSLA nicht nur den wissenschaftlichen Anspruch, sondern trägt durch seine neu geschaffenen Möglichkeiten für flexibles und lebenslanges Lernen auch zu einem vielfältigeren europäischen Hochschulsektor bei. Die quelloffene Version von TeSLA ist bereits verfügbar und enthält die meisten Funktionen der kostenpflichtigen Version (einige unterliegen dem Schutz des geistigen Eigentums). Das Team arbeitet noch an der Fertigstellung der cloudbasierten kostenpflichtigen Version auf Basis von FOSS-Lizenzen, die über eine Internetschnittstelle in den virtuellen Lernumgebungen genutzt werden kann. Längerfristig will das Team noch mehr Lernumgebungen in das System integrieren sowie hochmoderne flankierende Technologien wie Blockchain und künstliche Intelligenz einbauen, um die Korrektheit der biometrischen Instrumente bei der elektronischen Bewertung zu verbessern.

Schlüsselbegriffe

TeSLA, E-Learning, E-Assessment, elektronische Bewertung, Authentifizierung, Urheberschaft, Schummeln, Betrug, Online-Lernen, virtuelle Lernumgebungen, lernen, Hochschulausbildung

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