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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Mobiltelefon-App gibt Krebspatienten bessere Lebensqualität

Ein mobiltelefonbasiertes Überwachungssystem hilft Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, dabei, ihre Symptome und Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen, während sie ihrem Alltag nachgehen.

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Obwohl Europa lediglich ein Achtel der Weltbevölkerung ausmacht, gibt es dort ein Viertel aller weltweiten Krebsfälle. Jedes Jahr gibt es circa 3,7 Millionen neue Krebsfälle auf dem Kontinent und diese Zahl soll in den nächsten zwei Jahrzehnten um mindestens 65 % steigen. Der voraussichtliche Anstieg in der Patientenanzahl bedeutet, dass mehr Menschen mit den Symptomen und Nebenwirkungen ihrer Erkrankung zu kämpfen haben werden. Daher ist es umso wichtiger, Patienten eine bessere personalisierte Betreuung anzubieten. Ein mobiltelefonbasiertes Fernüberwachungssystem, das im Rahmen des EU-finanzierten Projekts ESMART (Randomised controlled trial to evaluate electronic Symptom Management using the Advanced Symptom Management System (ASyMS) Remote Technology for patients with cancers) entwickelt wurde, hat gezeigt, dass es zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten beitragen kann, indem diese während ihrer Chemotherapie-Behandlung unterstützt werden. Das sogenannte Advanced Symptom Management System (ASyMS) überwacht die Symptome und Behandlungsnebenwirkungen von Krebspatienten und hilft bei einem besseren Krankheitsmanagement.

Wie ASyMS funktioniert

ASyMS ist ein interaktives Tool, das Patienten auch in ihrem Alltag nutzen können, sodass sie nicht auf ihr Zuhause beschränkt sind. Unter Verwendung eines Mobiltelefons füllen Patienten einmal täglich einen Fragebogen in Bezug auf ihre Chemotherapiesymptome aus. Die Informationen werden sicher an einen Computer gesendet, der die Symptome evaluiert. Falls Patienten medizinische Hilfe benötigen, wird ein Alarm ausgelöst, der Ärzte sowie Gesundheits- und Krankenpfleger informiert. Das Tool versorgt Patienten mit Echtzeit-Informationen, die sie beim Management ihrer Symptome zu Hause unterstützen, ohne ein Krankenhaus aufsuchen zu müssen. Patienten werden Fragen gestellt, darunter Fragen zur Ermittlung etwaiger Schmerzen, zur Schmerzstelle und ob die Schmerzen früher schon aufgetreten waren. Sie werden ebenfalls darum gebeten, den Schweregrad des Schmerzes (mild, moderat oder schwer) einzustufen und wie sehr sie dieser beeinträchtigt hat (überhaupt nicht, ein wenig, recht stark, sehr stark). Durch andere Fragen wird ermittelt, ob Patienten unter Nebenwirkungen ihrer Behandlung wie z. B. Rötungen oder Schmerzen an Händen oder Füßen leiden. Das Tool nützt Patienten nicht nur, da diese das Gefühl haben, unterstützt zu werden, Patienten werden auch nicht in die Lage versetzt, für sich selbst herausfinden zu müssen, wann sie medizinische Hilfe benötigen. ESMART „demonstriert, dass digitale Tools, die eine patientenorientierte vorausschauende Betreuung liefern, wichtig für die Lebensqualität von Patienten sein können“, erklärt Kathi Apostolidis, Präsidentin von Projektpartner European Cancer Patient Coalition in Belgien. „Ein besseres Symptommanagement gibt Patienten die Kontrolle über ihr Leben und ihre Erkrankung zurück. Es nützt ebenfalls Gesundheitssystemen, da Patienten so lange wie möglich zu Hause bleiben können, wodurch kostspielige Krankenhausaufnahmen und unangemessene Behandlungen verhindert werden“, sagte Apostolidis in einer Pressemitteilung, die auf der Website der koordinierenden University of Strathclyde, Glasgow, veröffentlicht wurde. ASyMS wurde in einer randomisierten kontrollierten Studie in Griechenland, Irland, Norwegen, Österreich und dem Vereinigten Königreich getestet. Es wurden mehr als 1 000 Patienten gefunden, die ihre erste Chemotherapie bei Brust-, Darm- und Blutkrebs durchliefen und die mindestens drei Chemotherapiezyklen durchlaufen sollten. Die Studie zeigte, dass ASyMS Symptome früh erkennen konnte und sicherstellte, dass bedürftige Patienten schnell Hilfe erhielten. ESMART hat demonstriert, wie eine patientenorientierte vorausschauende Betreuung mithilfe von Technologie die Ergebnisse von Krebspatienten verbessern kann, während kostspielige Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Weitere Informationen: ESMART-Website

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