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Evidence-based probiotic for Chronic Fatigue Syndrome

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Für Reizdarmsyndrom entwickeltes probiotisches Nahrungsergänzungsmittel auch bei myalgischer Enzephalomyelitis vielversprechend

Das chronische Erschöpfungssyndrom (auch myalgische Enzephalomyelitis) weist als Leitsymptom starke körperliche und geistige Beschwerden auf. Die Betroffenen werden oft bettlägerig und können die Aufgaben des täglichen Lebens nicht mehr bewältigen. Selbst wenn die Diagnose gestellt wird, gibt es gegenwärtig keine Behandlung, wobei nun im Rahmen des Projekts Help4Me ein vielversprechendes Probiotikum entwickelt wurde.

Gesundheit icon Gesundheit

Myalgische Enzephalomyelitis (ME), auch als chronisches Müdigkeitssyndrom bekannt, ist eine entkräftende Erkrankung, die in Form von unerklärlicher, anhaltender Müdigkeit auftritt. Die Betroffenen leiden an Muskel- und/oder Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Angst und Depressionen sowie an einem Unwohlsein nach körperlicher Anstrengung. Die oftmals nicht von den Gesundheitssystemen erfassten und ohne Behandlungsoptionen schwer unterversorgt lebenden Patientinnen und Patienten sind auf die Unterstützung ihrer Familien angewiesen. Im Rahmen des Projekts Help4ME hat nun ImmuneBiotech Medical Sweden die Entwicklung von GutMagnific® abgeschlossen. Dabei handelt es sich um ein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel mit fünf Laktobazillenstämmen, das jenen biologischen Mechanismen entgegenwirken soll, die für das Reizdarmsyndrom allein oder in Koexistenz mit anderen Erkrankungen wie zum Beispiel der myalgischen Enzephalomyelitis verantwortlich sind. GutMagnific® provoziert eine Hemmung der Krankheitserreger sowie eine entzündungshemmende Wirkung und normalisiert die Durchlässigkeit des Darms, wodurch weniger Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Durch EU-Förderung konnte das Team Daten von einzelnen ME-Patientinnen und -Patienten sammeln, die GutMagnific® eingenommen hatten. Diese Fallstudien ergaben positive erste Daten. Es verbesserten sich alle Symptome des Reizdarmsyndroms und bei den von myalgischer Enzephalomyelitis Betroffenen war eine erhebliche Verbesserung in Bezug auf Antriebsmangel/schwere Müdigkeit, Benommenheit und Schlafstörungen zu verzeichnen. Die Anwendergruppe berichtete außerdem über positive Auswirkungen auf das Unwohlsein nach Belastungen und über geringfügige Verbesserungen der Schmerzen (Gelenke und Kopfschmerzen). Anhand der Ergebnisse konnte das Team eine demnächst anstehende randomisierte Studie mit 90 Patienten in drei Gruppen vorbereiten, in der GutMagnific® über drei Monate mit einer Nachbeobachtungszeit von einem Monat unter Einsatz von zwei Dosierungen und Placebo-Tests unterzogen wird. Das erste nationale Patent wurde in Südafrika erteilt und das Präparat ist in zwölf Gebieten zum Patent angemeldet. In Europa ist GutMagnific® eine eingetragene Marke und in den Vereinigten Staaten und in China steht die Registrierung an. Es ist gegenwärtig im speziell dafür eingerichteten GutMagnific-Internetshop erhältlich. Das Team sammelt nun Kunden-Feedback und plant die Ausweitung des elektronischen Handels.

Zusammenhang zwischen dem Darm und myalgischer Enzephalomyelitis

Der menschliche Darm wird von schätzungsweise 100 Billionen Bakterien (der intestinalen Mikrobiota) besiedelt, die sich in symbiotischer Beziehung entwickelt haben. Eine gesunde Mikrobiota beinhaltet schätzungsweise 1 000 Mikrobenarten. Jedoch stören oft der Einsatz von Antibiotika, Geburt durch Kaiserschnitt und Faktoren des Lebensstils wie etwa Ernährungsgewohnheiten und hohe Belastungen durch Stress das Gleichgewicht, was eine Dysbiose zur Folge hat. Die Wissenschaft untersucht nun in zunehmendem Maße, wie all dies ein ganzes Spektrum von Erkrankungen des Immunsystems, des autonomen Nervensystems und des Gehirns beeinflussen könnte. Bekannt ist, dass eine Dysbiose mit myalgischer Enzephalomyelitis in Verbindung gebracht werden kann, zum Beispiel mit vermehrt vorhandenen Krankheitserregern (z. B. hoher E. coli-Spiegel) und Dünndarmfehlbesiedlung. Da 35 bis 90 % der ME-Patientinnen und -Patienten gleichermaßen an Reizdarmsyndrom leiden, lautet die Hypothese der anstehenden klinischen Studie, dass, wenn das Reizdarmsyndrom mit GutMagnific® gebessert werden kann, auch die Symptome der myalgischen Enzephalomyelitis gelindert werden könnten. Die Leiterin der Geschäftsentwicklung von ImmuneBiotech, Karin Larsson, erläutert dazu: „Mit GutMagnific® konzipieren wir eine neue Produktkategorie der Probiotika, die mit pharmazeutischer Präzision entwickelt werden, wobei der Ausgangspunkt die spezifische Erkrankung und nicht der probiotische Stamm ist!“

Die Bedürfnisse einer schwer unterversorgten Patientengruppe stillen

Obwohl von myalgischer Enzephalomyelitis mehr Menschen als von Multipler Sklerose, Lupus und vielen Formen von Krebs betroffen sind, erhält diese Erkrankung nur sehr geringe Forschungsförderung. Da es sich um eine relativ „neue“ Krankheit mit geringer medizinischer Unterstützung handelt, ist ihre Prävalenz nur schwer zu bestimmen. Schätzungen belaufen sich auf 17 bis 24 Millionen Betroffene. Es erkranken dreimal häufiger Frauen als Männer. Oftmals tritt die Krankheit im Alter von 40 bis 50 oder im Jugendalter auf. Da die Heilungsrate sehr gering ist, sind die Kosten für die Gesundheitssysteme enorm hoch. Das Team wird nach Analyse der Ergebnisse der klinischen Studie ein speziell für die myalgische Enzephalomyelitis konzipiertes Produkt entwickeln und größere multizentrische klinische Studien durchführen, bevor das Geschäft international ausgeweitet wird. „GutMagnific® könnte gleichermaßen eine wirksame Behandlung für weitere, mit dem Darm assoziierte Erkrankungen wie zum Beispiel antibiotikaassoziierte Kolitis darstellen. Es birgt Potenziale zur Behandlung von Begleiterkrankungen des Reizdarmsyndroms wie etwa Fibromyalgie oder multiple Sklerose“, bekräftigt Larsson abschließend.

Schlüsselbegriffe

Help4ME, Darm, myalgische Enzephalomyelitis, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Reizdarmsyndrom, Mikrobiota, Darmflora, Bakterien, Dysbiose, Immunsystem, autonomes Nervensystem, Hirnerkrankungen

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