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Ein intelligentes Robotersystem für ein gesünderes, unabhängigeres, aktiveres Leben von älteren Menschen

Die Gesellschaften in Europa werden immer älter. Das setzt Regierungen und Gesundheitssysteme zunehmend unter Druck. Die MoveCare-Plattform wird dazu beitragen, dass ältere Menschen länger gesünder und sozial aktiver sein und als Mitglieder der Gesellschaft einen Beitrag leisten können.

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Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der über 60-Jährigen bei 1,4 Milliarden liegen. Das ist zwar im Grunde eine erfreuliche Sache, doch alternde Gesellschaften erhöhen zugleich auch erheblich den Druck auf Regierungen und Gesundheitssysteme. Damit wird es bald mehr nicht arbeitende als arbeitende Menschen geben. Es wäre daher für die gesamte Gesellschaft von Nutzen, eine Möglichkeit zu finden, damit ältere Menschen länger gesund und aktiv bleiben und ohne Pflegeheim auskommen können. MoveCare arbeitet seit einiger Zeit an der Entwicklung und Erprobung eines innovativen mehrstufigen Systems zur Integration in die häusliche Umgebung, das Aktivitäten fördern soll, die der Zustandsverschlechterung und sozialer Ausgrenzung entgegenwirken können. Das System verbindet eine robotergestützte Plattform mit einem Netzwerk aus Sensoren und intelligenten Gegenständen in der gesamten häuslichen Umgebung, um die Überwachung zu unterstützen. Eine virtuelle Online-Gemeinschaft und ein Aktivitätenzentrum animieren die Nutzer/innen nicht nur zur Teilnahme an gesundheitsfördernden Bewegungsprogrammen, sondern bieten darüber hinaus auch soziale Chancen.

Eine mehrstufige Betreuungsplattform

„Das Hauptmerkmal besteht darin, dass man weder spezielle tragbare Geräte noch bauliche Anpassungen in der Wohnumgebung benötigt“, so Alberto Borghese, Professor für Informatik an der Universität Mailand und Projektkoordinator von MoveCare. Das System ist auf drei Hierarchiestufen aufgebaut: einer Überwachungs- und Interventionsstufe, einer virtuellen Betreuung in Form eines Service-Roboters und einer Online-Gemeinschaft für mehr soziale Beteiligung. Die Koordination des Ganzen erfolgt über die künstliche Intelligenz von MoveCare, die das System steuert und seine Wirksamkeit überwacht. Das System ist für den Einsatz in Verbindung mit einer tatsächlichen Pflegeperson ausgelegt. Diese Beziehung kommt den älteren Menschen zugute und unterstützt Pflegekräfte zugleich bei bestimmten Tätigkeiten, sodass ihnen mehr Zeit für andere Pflegebedürftige oder andere Pflegeleistungen bleibt. Mehrere Sensoren, die in der häuslichen Umgebung angebracht werden, erstellen ein Bild der Lebensweise und der Lebensgewohnheiten der betreffenden Person und unterstützen die Navigation des Roboters. Diese umfassen unter anderem eine Druckmatte, Präsenzsensoren, einen TV-Einschaltsensor und Türsensoren.

Spielerisch zu mehr Gesundheit

In der Erprobung erwiesen sich Bewegungsspiele als besonders beliebt. „Wir setzten sie mit einfacher, aber ansprechender Grafik und einer intuitiven Spielmechanik um“, so Borghese dazu. „Ein weiteres interessantes Ergebnis war die Beobachtung, dass manche Teilnehmenden bei zwei Studien Freundschaft schlossen und sich auch außerhalb ihrer Beteiligung an den Pilotprojekten trafen“, fügt er hinzu. Das Team ermittelte zwei Schlüsselfunktionen, bei denen Service-Roboter unverzichtbar sind: beim Rufen um Hilfe und beim Auffinden von Gegenständen. Hier eröffnen sich weitere Wege für die Forschung, die in Zukunft verfolgt werden könnten. „Wir konnten zeigen, wie wichtig schöne Gegenstände und ein gelungenes Design dabei sein können, die Akzeptanz digitaler Produkte zu erhöhen, und wie wertvoll intelligente Produkte dabei sein können, den Allgemeinzustand älterer Menschen zu überwachen“, erläutert Borghese. Von den intelligenten Gegenständen, die MoveCare entwickelt hat, zeigte ein intelligenter Stift besonderen Erfolg. Dabei handelt es sich um einen normalen Stift, der um mehrere Sensoren, einen Mikrocontroller und WLAN-Übertragung erweitert wurde. Das Förderinstrument war für das MoveCare-Projekt von zentraler Bedeutung, um die Anstellung von Nachwuchsforschenden zu ermöglichen, die an verschiedenen Aspekten des Projekts arbeiteten. Es unterstützte außerdem die Entwicklung der 15 Prototypen, die bei der Pilotstudie zum Einsatz kamen.

Schlüsselbegriffe

MoveCare, Senioren, ältere Menschen, Betreuung, Pflege, System, robotergestützte Plattform, Arbeit, Arbeitskräfte

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